Echte Vampire beißen sanft
jemand Vampirdetektoren zum Verkauf anbietet. Falls es so weit kommen sollte, sind wir wenigstens gewarnt.« Seit dieser verfluchte Technofreak ein Gerät entwickelt hatte, das aussah wie ein gewöhnliches Handy und es ermöglichte, Vampire aufgrund ihrer Körpertemperatur von Sterblichen zu unterscheiden, nützte die beste Tarnung nichts mehr.
»Versprich mir, dass du vorsichtig bist, Jerry.«
»Ich bin vorsichtig.Viel zu vorsichtig. Ich will das Thema endlich ein für alle Mal abhaken. Sollte er es tatsächlich geschafft haben, uns zu entkommen...«
»Apropos entkommen: Ist Mara wirklich nicht in der Nähe?« Ich hatte die Nase voll davon, hier Probleme zu wälzen, die wir im Augenblick ohnehin nicht lösen konnten. Jerry musste mal auf andere Gedanken kommen. Ich hörte es ihm an – er klang angespannt. Höchste Zeit, dass er einmal etwas Stress abbaute, sonst kam er womöglich noch auf dumme Gedanken. Zum Beispiel, Westwoods Unterschlupf im Alleingang zu stürmen, oder seine bildschöne Reisebegleiterin zu vögeln.
»Ja, warum? Willst du etwas Persönliches mit mir besprechen?«
»Äh, schon möglich.« Ich grinste. »Ich lege gerade meinen Rock ab, und ich will, dass du auch etwas ausziehst.«
»Was soll das werden, Telefonsex?«
»Warum nicht?« Dass ich ihn noch nicht lächeln hörte, bestärkte mich in meiner Entscheidung, Jerry etwas vom Thema Westwood abzulenken. Und ich selbst konnte es auch kaum erwarten, die Erinnerungen an dieses abartige Telefonat mit dem Vampirjäger aus meinem Gehirn zu verbannen.Was gäbe es für einen besseren Weg, als sie durch neue, ungleich erfreulichere zu ersetzen? Zum Beispiel durch Erinnerungen an ein Erlebnis mit einem Mann, dessen samtige Stimme mich bereits dahinschmelzen ließ.
»Ich bin aus den Schuhen geschlüpft, Gloriana.«
»Das zählt nicht. Ich will nackte Haut sehen. Zieh dein Hemd aus.« Ich ließ meinen Rock auf den Boden rutschen und stieg aus den Slingbacks. Mal sehen, wie heiß Telefonsex sein konnte, wenn man den richtigen Mann an der Strippe hatte.Ausnahmsweise hoffte ich auf eine ruhigere Nacht. Und falls um diese Zeit – halb vier Uhr morgens – doch ein Kunde kommen sollte, würden mich Valdez und Will schon warnen.
»Mein Hemd segelt gerade durch die Luft. Zieh du auch dein Top aus. Welche Farbe hat es?«
»Rot. Und ich trage keinen BH.« Ich warf die Bluse auf einen Stuhl. »Hm. Ziemlich frisch hier drin. Meine Brustwarzen stellen sich auf. Ich wärme sie mir mit den Händen.«
»Himmel, Gloriana...« Jerry stöhnte.Wer sagt’s denn. Er war erregt. Gut. »Was trägst du für ein Höschen?«
»Einen schwarzen Stringtanga. Hoppla, jetzt nicht mehr.« Ich seufzte. »Nun trage ich nur noch meine Ohrringe. Bist du schon nackt?«
Schweigen. Einundzwanzig, zweiundzwanzig...
»Ja.« Da war es, das Knurren, das ich so liebe.
»Ich berühre mich, Jerry, und du?«
Na, was wohl? Blade ist ein Mann. Höchstwahrscheinlich berührt er sich sogar, während er morgens überlegt, ob er braune oder schwarze Socken anziehen soll.
»Nein, ich berühre dich, Gloriana. Spürst du das?«
Ich schnappte nach Luft. Unmöglich! Er war Tausende Kilometer weit weg! Wie konnte er...? Aber ich schwöre, es waren seine Finger, die mich streichelten, nicht meine eigenen. Sie weckten meine Sehnsucht nach ihm und ließen mich am ganzen Körper zittern, innerlich wie äußerlich.
»Jetzt bette ich dich auf den großen Tisch in deinem Lager und küsse die Locken zwischen deinen Schenkeln. Öffne dich für mich, Gloriana.Ja, genau so. Jetzt lasse ich die Zunge in dich hineingleiten und koste deinen Liebessaft. Köstlich.«
»Oh,Jerry.« Ich konnte tatsächlich seine Liebkosungen spüren, seinen Mund,jede Bewegung seiner Zunge. O ja. O ja! Wie stellte er das bloß an, über den Atlantik hinweg? Nur mit der Kraft seiner Gedanken? Unmöglich. Trotzdem lag ich plötzlich rücklings auf dem Tisch, und zwar ganz ohne mein Zutun. Wow, und ich hatte gedacht, ich hätte Power. Mein Körper bebte und bäumte sich auf. Ich schloss die Augen und sah Blade vor mir, sein Gesicht, seinen nackten Körper, der auf einer Pritsche in einem Zelt lag. Im Hintergrund die gedämpfte Geräuschkulisse Afrikas. Konnte ich ihn auch berühren?
»Spür meine Hände auf dir, Jerry. Ich ziehe dich zu mir hoch und küsse dich auf den Mund, ein leidenschaftlicher Kuss, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich vermisse. Kannst du das fühlen?«
»Ja.«
»Ich schwöre, ich kann dich schmecken. Und
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