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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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herrje, das ist die Anschlussbuchse für die Scheinwerfer!«, rief Danny, der Kameramann, und versuchte, Will das Teil wegzunehmen, doch dieser knurrte und ließ nicht locker.
    »O nein! Hoffentlich steht das Ding nicht mehr unter Strom! Wen kann ich verklagen, wenn mein Hund einen Elektroschock bekommt?« Ich fuchtelte mit den Armen, worauf Will das Maul öffnete und das angesabberte Verbindungsstück auf den Boden fallen ließ.
    Der Kameramann schien sich nicht vor Hundesabber zu ekeln. Er griff nach der Buchse, betrachtete sie prüfend und wischte sie dann an seiner Hose trocken. »Nichts passiert. Ich wüsste nicht, welchen Schaden Ihr Hund davontragen sollte.Wie dem auch sei, ich werde hier drin nicht mehr filmen.«
    Im selben Augenblick jaulte Will auf, schnappte nach Luft, plumpste auf den Boden und strampelte ein wenig mit den Beinen. Sah einem Todeskampf täuschend ähnlich.
    »O Gott, Sie haben ihn umgebracht!« Ich stürmte zu Will und drückte ihn an meine Brust. »Armer Willy. Komm zu dir!« Wie auf ein Stichwort leckte er mir mit der Zunge über den Busenspalt. Igitt. Ich schob ihn von mir. »Warum hilft ihm denn niemand?«
    Damian trat zu mir und beugte sich über Will, der nun reglos auf dem Boden lag, alle viere von sich gestreckt. »Kann ich
irgendetwas tun?«, fragte er und bedachte den Kameramann mit einem bitterbösen Blick.
    »Mund-zu-Mund-Beatmung?« Es gelang mir nur mit Mühe und Not, ernst zu bleiben, als ich Damians entsetzte Miene sah. Valdez löste das Problem, indem er seinem Kollegen auf den Bauch hüpfte und ihn dabei mit den Hinterläufen ihr wisst schon wohin trat.Will schrie auf – keine Ahnung, wie ich das den Anwesenden erklären sollte -, dann sprang er auf und sauste ins Lager.
    »Er lebt!« Ich fasste mir gerührt an die Brust und wischte mir dabei Wills Geifer vom Dekollete. Die wenigen verbliebenen Kunden klatschten spontan. Unter ihnen war auch eine Frau, die sich auf einen ledernen Morris-Lehnsessel geflüchtet hatte und noch immer nach Ratten Ausschau hielt. »Fünfundzwanzig Prozent Rabatt auf alles!«, rief ich, worauf die Frau vom Sessel kraxelte und zu den Handtaschen eilte. Ich hätte dasselbe getan; ein Ausverkauf ist ein Ausverkauf.
    Da trat Donna mit ihrem Blazer über dem Arm aus der Kabine. »Gehen wir, Danny. Wir haben mehr als genug Material.«
    »Das kannst du laut sagen«,sagte der Kameramann, der hastig seine Gerätschaften zusammenpackte.
    Damian hob den Hutständer vom Boden auf, während ich die Hüte einsammelte und auf dem Tresen stapelte.
    Gleich darauf marschierte Donna zur Tür, ohne mich auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen. Ich hielt sie nicht zurück. Hätte sie mit offenen Karten gespielt, dann hätte diese PR-Aktion wirklich hilfreich sein können, aber wie hätte ich ahnen sollen, dass sie spontan beschließen würde, mich als Vampir zu outen? Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, ob ich bei derWahl des Namens für meinen Laden nicht doch etwas zu leichtsinnig gewesen war.
    Damian nahm mich beiseite. »Tja, da die Show jetzt vorbei
ist, werde ich mich auf die Suche nach meiner Schwester begeben. Ich habe sie davon informiert, dass ein Fernsehteam hier ist – oder war, aber sie hat nicht zurückgerufen. Da ist irgendetwas faul. Sie würde sich niemals eine solche Gelegenheit entgehen lassen, ganz Austin ihr Werk zu präsentieren.«
    Ich legte ihm die Hand auf den Arm. »In dieser kurzen Zeit hat sie deine Nachricht bestimmt noch gar nicht abgehört, Damian.Wenn sie bei ihrem Lover ist...«
    »Auch wieder wahr. Aber falls er ein EV ist, dann hat sie ein Problem. Du bist eine treue Freundin, Glory. Vielen Dank, dass du mich eingeweiht hast.« Er nahm meine Hand und sah mir tief in die Augen.
    Dass ich meine mentale Blockade etwas gelockert hatte, erwies sich sogleich als Fehler, denn Damian begann bereits, zunehmend unwiderstehlich auf mich zu wirken. Ich sah mich geschäftig im Laden um, als hätte ich eine Menge zu tun. Hatte ich ja auch. Es galt, ein Dutzend Hüte zu verräumen, für eine Kundin ein paar Pullis in ihrer Größe zu suchen... und möglichst rasch aus Damians Dunstkreis zu flüchten.
    Er versprach, später noch einmal vorbeizukommen und machte sich auf den Weg, und ich versicherte Lacy, sie könne nach Hause gehen, und holte die Hunde aus dem Lager.
    Eine der Kundinnen, die das kleine Intermezzo vorhin miterlebt hatte, verfolgte es misstrauisch aus einiger Entfernung, also murmelte ich ihr ein paar beruhigende Worte zu

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