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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Nachtsichtgerät.

    Ich hörte ein Winseln. »Hilf mir! Ich bin verletzt!«
    »Verletzt! Oh, Gott!« Ich sah mich am Hinterausgang, und schon war ich dort und blickte auf Valdez hinunter, der dort auf dem Beton ausgestreckt lag. In einem seiner Hinterläufe steckte ein Pfeil. »Du bist getroffen!«
    »Ich kann nicht laufen, und ich verliere Blut«, ächzte er und hob den Kopf. Seine Augen glänzten im Halbdunkel. »Das war Westwood. Ich glaube, er ist weg. Schaff mich rein, und dann sperr die Tür ab, für den Fall, dass er zurückkommt.«
    »Valdez.« Mir versagte die Stimme, Tränen liefen mir über die Wangen. Ich strich ihm kurz über den Kopf, dann schloss ich hastig die Tür auf.
    »Gleich wird es unangenehm, Kleiner.« Vorsichtig schob ich die Arme unter ihn. »Ich hebe dich jetzt hoch.« Er wog eine Tonne, aber ich verfüge nicht umsonst über Vampirkräfte. Ich drückte ihn an meine Brust und trug ihn hinein, legte ihn behutsam auf den Tisch im Lager und eilte dann zurück zur Tür, um abzuschließen.
    Valdez sah winselnd zu mir hoch. »Es geht mit mir zu Ende, Glory. Ich fühle mich so schwach. Es war schön mit dir. Sag Florence für mich auf Wiedersehen.«
    Ich wischte mir die Tränen von den Wangen. »Hör auf. Du wirst nicht sterben. Er hat dich am Bein getroffen, nicht ins Herz.« Ich konnte nur hoffen, dass ich Recht behalten würde. Jemand hatte einen Stapel Papierservietten auf dem Tisch liegen lassen, damit tupfte ich das Blut ab, das aus seiner Wunde quoll. Dann trocknete ich mir die Augen, um den Pfeil näher zu betrachten, der in seinem Bein steckte.
    Olivenholz, genau wie bei Diana. Kein Zweifel, hinter dem Angriff steckte Westwood. Um das Ende des Schaftes war ein Zettel gewickelt.
    »Eine Nachricht! Hat dieser verfluchte Mistkerl noch nie gehört,
dass man Briefe auch per Post verschicken kann?« Ich streichelte Valdez’ Kopf. »Es tut mir so leid.«
    »Mir auch, Blondie.« Er leckte meine Hand. »Könntest du mich noch ein letztes Mal Kleiner nennen? Das fand ich schön.« Erwinselte. »Ich wünschte nur, ich hätte Zeit für eine Abschiedstüte Cheetos.«
    »Hör auf. Du wirst noch tonnenweise Cheetos verdrücken, Kleiner.« Nun reiß dich zusammen, Glory! Ich musste aufhören zu weinen, wenn ich wollte, dass wir das beide lebend überstanden. »Du wirst nicht sterben, verdammt noch mal.« Wieder wischte ich mir über die Augen und betrachtete die Wunde. Der Pfeil schien im Knochen festzustecken.
    »Ich werde jetzt den Pfeil herausholen, und dann werde ich dich heilen. Wie wir es neulich bei Diana gemacht haben, weißt du noch?«
    Er verdrehte die Augen . »Das war Flo, Glory. Ich glaube nicht … Au! Au! Au! Himmel nochmal!«
    Geschafft. Der Pfeil war draußen. Jetzt noch ein bisschen Vampirmagie … Ich drückte die Finger rechts und links von der Wunde auf sein Bein und konzentrierte mich.
    »Heile!« Ich klang wie einer dieser Fernsehprediger. Nichts geschah. Ich drückte fester.
    »Hey, das tut weh, Glory.« Valdez’ Beinzitterte. »Du solltest Flo anrufen.«
    »Sie hat ihr Handy nicht an, wenn sie in der Kirche oder bei Mainwaring ist.« Ich versuchte, meine gesamte Energie zu bündeln und auf diese verdammte Wunde zu richten. Tat sich schon etwas? »Vielleicht sollte ich Diana holen.«
    »Nein, wir schaffen das allein, Blondie.« Valdez hob den Kopf. »Ich werde mich mit dir konzentrieren.«
    Ich fragte mich gar nicht lange, wie Valdez auf die Idee kam, dass ausgerechnet er mir helfen konnte. »Okay, auf drei.
Eins, zwei, drei.« Ich drückte und starrte und betete inbrünstig, und siehe da, die Wunde schloss sich. Ein Vampirwunder vom Feinsten.
    »Fabelhaft! FA-BEL-HAFT! Wir haben’s geschafft.« Valdez bewegte vorsichtig das Bein. »Hilf mir runter.«
    »Warte, erst will ich dich noch saubermachen.« Ich lief in die Toilette, wusch mir das Blut von den Händen und befeuchtete einige Papierhandtücher. Ich drückte mir eines davon auf die Augen und schickte ein Dankesgebet gen Himmel.
    »Glory«, ertönte Valdez matte Stimme von draußen.
    »Ich komme.« Ich eilte zu ihm zurück, um ihm vorsichtig das Blut aus dem Fell zu waschen, wobei ich den Geruch bewusst ignorierte. Selbst bei Hundeblut schwoll das Zahnfleisch über meinen Fangzähnen an, aber ich bin ja ein zivilisierter Vampir und kann meine primitiven Gelüste im Zaum halten. Jedenfalls, wenn es um die Blutgier geht. Sollte mir allerdings Westwood über den Weg laufen, würde ich meinem Raubtierinstinkt freien Lauf

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