Echte Vampire haben Kurven
berichtet.«
»Wo ist Mara? Sie hat Damian erzählt, ihr würdet gemeinsam hingehen.«
»Wir treffen uns dort. Ich habe einen Leibwächter für sie engagiert.« Er nickte zustimmend, als er Flos Aufmachung erblickte. »Gute Idee, Florence. Gloriana, wo ist dein Kevlar?«
»Ich gehe heute ohne.« Ich warf mir das Cape über die Schulter und enthüllte mein Dekolleté. Ob er hinsah? Und wie! Und welch erfreuliche Nachricht, dass ich in den Genuss seiner Aufmerksamkeit kam, während sich Mara mit einem Leibwächter begnügen musste.
»Du lebst wohl gern gefährlich?« Blade trat lächelnd näher. Seine Vampirzähne blitzten auf. »Oder hast du etwa deine Fähigkeiten weiter ausgebaut, ein paar neue Tricks gelernt?«
Hmmm. Er dachte wohl gerade an meine kleine Ausziehnummer vom letzten Mal. Ich hätte nichts dagegen, die zu wiederholen. Ich erwiderte sein Lächeln und schickte ihm ein entsprechendes mentales Telegramm, worauf sich Lacy räusperte und Flo den Kopf schüttelte.
»Gloriana hat Geheimnisse vor uns, Jeremiah. Sie hat ohne mich trainiert.« Flo lächelte halbherzig. »Ich hoffe nur, dass du deine Fähigkeiten heute Abend nicht benötigen wirst, Glory.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Westwood auf eine Party wagt, bei der es vor Vampiren wimmelt. Aber als Frau sollte man immer ein paar Asse im Ärmel haben, stimmt’s, Flo?«
»Völlig richtig. Ich hoffe nur, du behältst Recht, was Westwood angeht. Aber wir werden gut bewacht sein, Jeremiah.« Flo schlüpfte in eine schwarze Pelzstola. »Damian hat haufenweise Sicherheitspersonal, und außerdem ist sein Anwesen von einem drei Meter hohen Zaun umgeben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Westwood über Zäune klettert, du etwa?« Flo tätschelte meinen Arm, während wir zur Tür schlenderten.
»Ich habe meine eigenen Security-Leute mitgebracht«, sagte Blade, der sich gar nicht mehr vom meinem Anblick losreißen konnte. Und ich spielte das ungezogene Mädchen und
fuhr lasziv mit dem Finger am Rand meines Spitzenkorsetts entlang.
»Dann kann ja nichts passieren.« Ich nahm meine schwarze Satinhandtasche. »Gehen wir.«
»Noch nicht.« Blade hatte sich vor der Tür aufgebaut. Plötzlich wirkte er ernst. »Ich habe Neuigkeiten. Es geht um das Kreuz, mit dem Marguerite gepfählt wurde.«
EINUNDZWANZIG
Schon war’s vorbei mit unserer Partylaune. »Was ist damit, Jerry?« Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass ich die Antwort gar nicht hören wollte. Lacy und Flo sanken auf das Sofa.
»Ich hab mich schlaugemacht. Die Kreuze, die den Vampiren in Houston zum Verhängnis wurden, sahen exakt genauso aus wie das, mit dem Trevor getötet wurde. Und in Dallas wurde vorige Woche auch ein Vampir ermordet, mit derselben Art von Kruzifix.«
Es geht doch nichts über ein bisschen Networking. Blade ist stets darauf bedacht, mit anderen einflussreichen Vampiren in Verbindung zu stehen.
»In Dallas? Wann? Und wer?« Flo wirkte trotz Make-up blass. Fragte sie sich womöglich, ob Richard dahinterstecken konnte?
»Am Donnerstag. Sebastian de Ville. Du hast ihn gekannt, Florence.«
»Selbstverständlich.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich habe ihn in London kennengelernt, vor vielen Jahren. Wie schrecklich.« Sie sah zu mir. »Ricardo hat die Nacht von Donnerstag auf Freitag mit mir verbracht, Glory. Bist du nun endlich von seiner Unschuld überzeugt?«
»Ich sagte doch, ich habe ihm schon gestern geglaubt, Flo. Aber da er jetzt ein hieb- und stichfestes Alibi hat, können wir
nun beide ganz beruhigt sein, Flo.« Ich machte keinen Hehl daraus, dass ich mich ärgerte, weil sie nach wie vor meine Gedanken las, wann immer es ihr passte.
»Und was ist mit Margie?« Flo legte Blade die Hand auf den Arm. »Wurde sie nicht mit der gleichen Art von Kruzifix gepfählt?«
»Nein, und genau das bereitet mir Kopfzerbrechen.« Blade wirkte in der Tat besorgt. »Mein Experte hat die Spur zu einem Laden hier in der Stadt verfolgt, aber dort werden die Dinger zu Dutzenden verkauft.«
»Aber so ein Kruzifix ist doch sicher viel zu stumpf, um …« Lacy verstummte.
»Der Täter hatte ein Ende angespitzt.« Fehlte nur noch, dass uns Blade das Corpus delicti unter die Nase hielt, damit wir uns selbst davon überzeugen konnten.
»Armer Sebastian. Er war ein Dichter, ein äußerst sanftmütiger Mensch. Ein solches Ende hat er nicht verdient.« Flo zupfte ein Spitzentaschentuch aus ihrem Ausschnitt und tupfte sich damit die Augen. Mein BH war ihr mindestens eine
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