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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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vor Blade verbergen zu können. Pfff. »War ja klar, dass dich der Köter stante pede herzitiert. Hat er doch, oder?« Valdez erhob sich, und ich rappelte mich auf.
    »Er ist verpflichtet, mir Bericht zu erstatten.« Blade sah von meinem Hund zu mir. »Mach ihm deswegen keine Vorwürfe, er hat keine andere Wahl.«
    »Ich habe es verdammt nochmal satt, dass du mir null Privatsphäre zugestehst!« Widerstrebend ergriff ich Jerrys Hand,
ließ mir von ihm aufhelfen und klopfte mir den Hintern ab. Mist, mein Teufelsschwanz sah ja traurig aus. Ich sah traurig aus. Wenigstens war der Herbst bislang trocken gewesen, sonst wäre ich knietief im Schlamm versunken.
    Meine Würde war ohnehin längst flöten gegangen. Nachdem ich notdürftig meinen Schwanz geradegebogen hatte, berührte ich Tony am Arm, um ihn aus seinem tranceartigen Zustand zu befreien.
    »Crapetta, Sie vergessen diesen Zwischen fallundgehen sich an der Bar noch einen Drink holen. Mr. Blade ist jetzt hier.«
    Tony schüttelte den Kopf und begab sich schnurstracks zum Getränkezelt, obwohl er in der Hand noch das halbvolle Glas hielt. Außerordentlich praktisch, dieser Whammy. Ich wandte mich zu Blade und Valdez um. Weniger cool fand ich allerdings, dass sich dieser kontrollsüchtige Vampir und sein Lakai ständig ungefragt in mein Leben einmischten.
    Ich schnappte mir meine Handtasche, die neben mir im Gras gelandet war, dann wirbelte ich auf dem Absatz herum und marschierte auf den Zaun zu, der das Anwesen umgab, um im Schutz der Dunkelheit meinen Rock zurechtzurücken, Gras und Blätter aus meiner Frisur zu zupfen und meine Gedanken zu ordnen.
    Schon war Valdez wieder neben mir. »Immer langsam, Blondie.«
    »Gloriana, warte.« Blade folgte mir auf den Fuß. »Bleib in der Nähe des Hauses. In der Dunkelheit ist es nicht sicher.«
    »So dunkel ist es doch gar nicht; schließlich ist Vollmond. Lass mich in Ruhe«, fauchte ich wütend und rammte bei jedem Schritt die Absätze meiner Stöckelschuhe in den weichen Boden. Im Nu waren wir ein gutes Stück von den Zelten entfernt; die Musik war nur noch undeutlich zu hören.
Blade ließ sich ein wenig zurückfallen, wohl, um mir etwas Freiraum zu gewähren, doch Valdez trabte im Gleichschritt neben mir her.
    »Gloriana, halt!«, rief Blade hinter mir plötzlich.
    »Fahr doch zur Hölle.« Im selben Augenblick durchzuckte ein heißer, stechender Schmerz meinen Arm. Autsch! Ich schnappte taumelnd nach Luft.
    »Landen Blutsauger wie ihr nicht automatisch in der Hölle?«

ZWEIUNDZWANZIG

    Diese Stimme stammte aus meinen schlimmsten Alpträumen. Und der Geruch … Den würde ich überalL erkennen. Olivenholz. Westwood. Wo war er? Ich sah auf den Pfeil hinunter, der aus meinem Arm ragte. Es tat scheußlich weh. Als wäre der Teufel höchstpersönlich mit seiner Mistgabel auf mich losgegangen. Zieh ihn raus. Kräftige Arme packten mich und bohrten den Pfeil dabei noch tiefer in mein Fleisch.
    »Au! Verflucht, lasst mich los!« Ich versuchte verzweifelt, die beiden Männer abzuschütteln, die sich auf mich gestürzt hatten, bis ich spürte, wie mich ein spitzer Gegenstand in die Brust piekste, direkt über dem Herzen. Ich erstarrte. Ich bin kein Hasenfuß, aber ich bin auch nicht dumm. Ich hatte nicht vor, mich quasi selbst zu pfählen, indem ich auch nur eine falsche Bewegung machte.
    Valdez gebärdete sich wie verrückt und attackierte die Männer, doch sie trugen offenbar Schutzkleidung, denn als er die Zähne in das Bein des einen Angreifers schlug, schüttelte ihn dieser bloß ab und trat nach ihm. Ich wartete vergebens auf einen Schmerzensschrei oder darauf, dass ich losgelassen wurde.
    »Valdez, lauf und hol Hilfe!«, befahl ich geistesgegenwärtig. Die beiden Schlägertypen trugen Schusswaffen, und ich wagte zu bezweifeln, dass Valdez’ Fell kugelsicher war. Natürlich
schielte das Vieh erst zu Blade, als wollte es ihn um Erlaubnis fragen, ehe es davonraste, sei es nun zum Haus oder zu den Zelten. Ich musste mich jetzt auf eine andere Kleinigkeit konzentrieren. Nämlich darauf, nicht zu sterben.
    Von zwei Muskelprotzen festgehalten und mit einem Pfahl bedroht. Adieu, du schöne Welt. Ich sah zu Blade und trug ihm telepathisch auf, wenigstens sich selbst zu retten. Stattdessen beamte er sich neben mich, erstarrte jedoch, als er erkannte, dass ich in Lebensgefahr schwebte. Ich versuchte meinerseits, mich in Sicherheit zu beamen. Keine Chance. Ich hatte den ganzen Tag gefastet, und außerdem wurde ich von vier

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