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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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stahlharten Armen festgehalten.
    »Gib auf, Blade. So lautet doch dein Name, nicht wahr? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass euch ein Hund retten kann?« Westwood landete ein paar Meter neben Jerry im Gras. Er kletterte also doch über Zäune, dieser Mistkerl. Ich erkannte ihn sofort. Es war der Mann auf den Bildern aus dem Internet, der Mann, der damals in meinem Laden gewesen war. Ein ganz normal aussehender Typ mit getönter Brille, bewaffnet mit Pfeil und Bogen. Als ich sah, dass er auf Blades Brust zielte, tat mein Herz vor Schreck einen Sprung. Leider nur im übertragenen Sinn. Was gäbe ich darum, wenn mein Herz in Situationen wie diesen einfach aus der Schusslinie hopsen könnte! Räusper. Klarer Fall von Hysterie.
    »Sag deinen Männern, sie sollen sie gehen lassen, Westwood. Du hast doch bereits, was du willst.« Bei Jerrys Lächeln zog es mir den Magen zusammen. Er präsentierte seine Vampirzähne, die selbst im Mondlicht äußerst beeindruckend aussahen. Zweifellose ine begehrenswerteTrophäe für einen Vampirjäger.
    Ich versuchte erneut, mich zu befreien, ohne Erfolg. Also bohrte ich dem Kerl zu meiner Rechten stattdessen meinen
Absatz in den Fuß. Verdammt. Er trug Schuhe mit Stahlkappen.
    »Das habe ich in der Tat. Ein hübsches Exemplar für meine Sammlung. Aber ich bin sicher, auch die Lady hier hat einiges zu bieten. Bitte lächeln, Süße! Zeig mir, was du hast.« Westwood grinste. Arrogantes Aas.
    »Na warte! Dir zeig ich glei…« Wieder piekste mich der Pfahl, um mich an meine prekäre Lage zu erinnern. Auf meiner Haut formte sich ein Blutstropfen. »Mach ihn fertig, Jerry.«
    Schon war Blade hinter Westwood und hielt ihm eine Stahlklinge an die Kehle.
    »Mein lieber Schwan, ich habe dich wohl unterschätzt.« Westwood kam zu dem Schluss, dass ich ein hübscher Trostpreis war und richtete den Pfeil auf meine Brust. »Nur zu, schlitz mir die Kehle auf, dann machen meine Männer deiner kleinen Freundin den Garaus. Betrachte es als mein Abschiedsgeschenk an dich.«
    »Und was soll ich dir zum Abschied schenken?« Jerrys Stimme war schneidend, hart und kalt wie das Messer, das in seiner Hand aufblitzte. Seine Selbstbeherrschung war bemerkenswert. Ich wusste, er hätte Westwood am liebsten in Stücke gerissen.
    »Nimm das Messer runter, dann lassen meine Männer sie frei.« Westwood mimte den tapferen Mann ja recht überzeugend. Er zielte weiter völlig unbeeindruckt und ohne zu zittern mit seinem Pfeil auf meine Brust. Lediglich seine Stimme schwankte kaum hörbar.
    Ein Pfeil und ein Pfahl, war das nicht doppelt gemoppelt? Overkill im wahrsten Sinne des Wortes … Ich wurde wirklich langsam hysterisch. Nein. Ich musste mir ein Beispiel an Blade nehmen, mich zusammenreißen, auch wenn ein Pfeil aus
meinem Arm ragte und der Kerl zu meiner Rechten offenbar der Ansicht war, daran reißen zu müssen, damit ich spurte. Ich blinzelte, weil mir vor Schmerz die Tränen kamen, wagte es aber nicht, Westwood aus den Augen zu lassen.
    »Zeig, dass du es ernst meinst. Nimm Pfeil und Bogen herunter, Westwood. So lautet doch dein Name, nicht wahr?« Blade starrte mich einen unendlichen Augenblick lang an. »Sei tapfer«, hallte seine Stimme durch meinen Kopf. »Ich werde dich retten.« Mich retten, wenn er Westwood vernichten konnte?
    Ich hatte unvermittelt einen Kloß im Hals, und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich konnte nicht von ihm verlangen, dass er meinetwegen davon absah, Macs Tod zu rächen. Wieder versuchte ich, mich aus dem Griff der beiden Männer zu befreien. Vergeblich. Westwood hatte zweifellos darauf geachtet, nur muskelbepackte Handlanger einzustellen. Außerdem blutete ich, aus der Wunde am Arm – und aus der linken Brust ebenfalls! Ich erstarrte, als sich der Pfahl erneut in mein Fleisch bohrte.
    »Bring ihn um, Jerry. Er wird mich ohnehin nicht laufen lassen.« Ich musste Blade dazu bewegen, sich selbst zu retten. »Sieh nur, was er um den Hals trägt.« Die berüchtigte grässliche Kette mit den Zähnen seiner Opfer. »Dafür muss er büßen!«
    Blade machte eineruckartige Bewegung, worauf Westwood endlich Pfeil und Bogen sinken ließ. Aus einer Schnittwunde an seinem Hals quoll Blut. Blade warf mir einen gequälten Blick zu.
    »Sag deinen Männern, sie sollen sie loslassen, Westwood. Sofort.«
    »Nicht, solange du mich mit einem Messer bedrohst.« Westwood hatte doch tatsächlich den Nerv, Jerrys Arm zu packen. Nicht, dass er gegen einen wütenden Vampir eine Chance gehabt
hätte.

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