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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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es zumindest versuchen, aber wie heißt es so schön: Einem geschenkten Gaul … Und so bezog ich Apartment 2C.
    Freddy und Derek konnten es kaum erwarten, mich meinen Nachbarn vorzustellen. Ich kannte bereits einige Gestaltwandler, unter anderem einen Werwolf, der in seiner menschlichen Gestalt ein richtiger Hüne und äußerst attraktiv ist. Allerdings hatte er ständig darauf gedrängt, ich solle mich ebenfalls in ein Tier verwandeln. Ohne mich, Wolfsmann. Binnen kürzester Zeit gingen wir wieder getrennte Wege. Es war ein Ende mit Schrecken gewesen, im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Es ist halb vier Uhr Morgens, Jungs. Brennt es hier irgendwo, oder was?« Eine junge Frau mit Gardemaß und einer roten Mähne, für die Clairol ein Vermögen hingeblättert hätte, war zwischen Freddy und Derek aufgetaucht und bohrte ihnen je einen Finger in die Brust. Besser gesagt, ihre wie Mordwaffen aussehenden langen Fingernägel, die in einem Pfirsich-Metallic-Ton lackiert waren. Sie trug ein verwaschenes orangefarbenes T-Shirt mit der Aufschrift Universityof Texas und dazu karierte Boxershorts. Ihre Beine waren so lang, dass ich mich seelisch schon mal darauf einstellte, sie zu hassen. Sie sah aus wie ein Model.
    »Sorry, Lacy, wir haben ganz vergessen, dass du nicht nachtaktiv bist. Wir stellen dir bloß deine neue Nachbarin vor, dann kannst du wieder ins Bett gehen. Das ist Gloriana St. Clair. Glory, das ist Lacy Devereau.«
    Lacy musterte mich vom Kopf bis zu den Zehen, dann ließ sie den Blick über den Raum hinter mir schweifen, bis er an Valdez hängen blieb, der vom Sofa gehüpft war und sich neben mir aufgebaut hatte. Als er knurrte, packte ich ihn vorsichtshalber
am Halsband, obwohl ich aus Erfahrung wusste, dass es ohnehin kein Halten gab, wenn er beschloss, sich loszureißen.
    »Schnauze, Fellknäuel. Ich war vor dir hier.« Das ging wohl nicht an meine Adresse.
    »Ach, ja? Verwandle dich doch in ein Miezekätzchen, dann werden wir schon sehen, wer hier regiert.«
    »Schluss damit, Valdez.« Ich streckte Lacy lächelnd die freie Hand hin. »Bitte entschuldige meinen, äh, Beschützer. Mit Katzen verbindet ihn eine Art Hassliebe.«
    »Von wegen Liebe. Sag ihr, sie soll ihren verhungerten Hintern hier rausschaffen.« Valdez fletschte die Zähne.
    Lacy lachte und schüttelte mir die Hand. »Großmaul. Solche Typen kenne ich zur Genüge. Aber Hunde, die bellen, beißen bekanntlich nicht. Und du hast keine Ahnung, wie ich in Katzengestalt aussehe, Fellknäuel.« Sie schnurrte und beugte sich zu ihm hinunter, um ihm in die Augen zu sehen. Was auch immer an Drohungen zwischen den beiden ausgetauscht wurde, es sorgte auf jeden Fall für klare Verhältnisse.
    Valdez sah zu mir hoch. »Lass mich gehen. Hier mieft es nach Katze. Ich bin auf deinem Bett, falls du mich brauchst.«
    »Geh nur.«Ich ließ ihn los und verfolgte, wie er sich in Richtung Schlafzimmer trollte. An der Tür hielt er inne, warf einen letzten Blick über die Schulter und knurrte. Lacy knurrte zurück, ihre Fingernägel hatten sich urplötzlich in Krallen verwandelt. Das saß. Er verschwand steifbeinig aus dem Zimmer.
    »Bitte entschuldige vielmals, Lacy.«
    »Kein Problem. Hunde können mir ungefähr so viel anhaben wie die Flöhe auf meinem Rücken. Wenn einer zubeißt,
mache ich kurzen Prozess mit ihm. Genau das habe ich ihm auch gerade gesagt.«
    Hmm. Interessante Nachbarschaft. Ob sie wohl meine Gedanken lesen konnte? Sie grinste und nickte. Na, toll. Noch eine. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
    »Damian meinte, du willst die Räumlichkeiten unten mieten und dort einen Antiquitätenladen eröffnen?«
    »Richtig. Vintage Vamp’s Emporium.«
    »Cool. Ich habe etwas Erfahrung im Verkauf, und ganz im Vertrauen … Ich bin selbst gewissermaßen eine Antiquität.«
    Das waren ja tolle Neuigkeiten. »Du suchst nicht zufällig einen Job?« Ich benötigte eine Angestellte für tagsüber, und ihrer Aggression gegen meinen Hund zum Trotz wirkte diese Lacy auf mich einigermaßen fähig. Ihr Hintern war tatsächlich ziemlich mager, Anlass genug also, sie zu hassen. Und erst ihr Teint – makellos cremefarben und schimmernd, obwohl sie kein Gramm Make-up trug. Hatten Werkatzen keine Schnurrhaare?
    »Ich brauche einen Job. Bis vor kurzem hab ich an der Kaffeebar eines Buchladens hier um die Ecke gearbeitet. Dort hat neulich so ein Scheißkerl seinem Kumpel erzählt, er hätte einen ganzen Wurf Kätzchen an der Autobahn ausgesetzt. Er hat gelacht.« Sie schauderte.

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