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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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»Die armen Kleinen hatten keine Chance.«
    »Schwein.«
    »Genau. Also habe ich ihm – hoppla – einen Becher Latte Macchiato auf den Schoß gekippt.«
    »Schön heiß, hoffe ich.« Hilflose Kätzchen auf einer Autobahn. Tierquälerei ist in meinen Augen unverzeihlich.
    »Darauf kannst du wetten. Hat mich nur leider den Job gekostet.«

    »Oje. Ich bin selbst eine große Tierliebhaberin. Nicht umsonst habe ich einen Hund.«
    »Du solltest auf Katzen umsteigen, Glory. Die sind ungleich spannendere Gefährten, wenn auch nicht so treu ergeben.«
    Zeit für einen Themenwechsel. »W o stecken eigentlich Freddy und Derek?« Nicht, dass ich sie vermisst hätte. Der Anhänger war leer, und einer von Dereks sterblichen Freunden hatte versprochen, ihn morgen beim Verleih abzuliefern.
    »Die sind gleich, nachdem sie uns vorgestellt hatten, gegangen; wahrscheinlich tun sie sich bereits an ihrer Beute gütlich. Du solltest dich ihnen anschließen, solange es noch dunkel ist.« Lacy gähnte und streckte sich, wobei ihre Katzenhaftigkeit erst so richtig zur Geltung kam.
    »Wir sagen nicht ›Beute‹, und außerdem ernähre ich mich schon seit Jahren nicht mehr auf diese Weise.« Diesbezüglich gab es wohl Unterschiede zwischen Vampiren und Werkatzen.
    »Verstehe.« Lacy sah sich im Zimmer um. »Wie ist das nun mit dem Job? Ich könnte das Geld gut gebrauchen, und ich kenne mich ein bisschen aus mit altem Kram.« Sie schlenderte zu einem Berg Klamotten, den Freddy auf einem der Stühle deponiert hatte, und griff ein Fransenkleid aus den Twenties heraus.
    »Schick, schick. So eines hatte ich auch mal.« Sie sah erst mich an und dann an ihrem schlanken Körper hinunter. »Allerdings in einer anderen Größe.«
    Hmpf. »Wie ›antik‹ bist du denn genau?«
    Sie nahm ein Korsett zur Hand und legte es sich um. »Antik genug, um mich an die Zeiten zu erinnern, in denen Frauen so etwas tragen mussten. Diese Folterinstrumente hat garantiert ein Mann erfunden. Möchte mal einen sehen, der damit seinen Taillenumfang auf fünfzig Zentimeter zusammenzurrt.«

    Lacy war mir schlagartig sympathisch. »Kannst du mit einer Registrierkass eumgehen?«
    »Klar.« Sie warf das Korsett auf den Haufen zurück. »Und, hab ich den Job?«
    »Ich würde es gern mit dir versuchen. Ich möchte von Dienstag bis Samstag rund um die Uhr geöffnet haben. Sonntags und Montags bleibt der Laden geschlossen. Ist das okay für dich?«
    »Solange du mich entsprechend entlohnst, kein Problem. Die Details können wir ja später noch besprechen.« Sie gähnte und zeigte dabei ihre beeindruckenden Eckzähne. »Tut mir leid, ich bin erledigt. Komm doch heute Abend rüber, wenn du aufgewacht bist.«
    »Mach ich.« Ich sah ihr nach, während sie in ihre Wohnung zurückschlenderte und die Tür hinter sich schloss. Klick, klick. Zweifach verriegelt, genau wie bei mir. Das sorgt für ein Gefühl der Sicherheit.
    Das Gebäude selbst war ein etwas heruntergekommenes ehemaliges Lagerhaus. Stichwort Schmuddel-Schick: hohe Decken und breite Gänge mit tollen Holzböden, deren Dielen an den ausgetretenen Stellen knarrten. Die oberen drei Etagen waren zu Wohnungen umgebaut worden – zu einer Zeit, als türkisfarbene Elektrogeräte der letzte Schrei gewesen waren. Inzwischen galt so etwas als retro.
    In der Küche war bereits ein Schrank bis oben hin voll mit Junk food für Valdez. Jetzt schleppte ich noch eine Kiste Bloody Merry herbei und reihte ein Dutzend Dosen im ansonsten leeren Kühlschrank auf. Manche Vampire trinken es auch warm, aber seit ich in der Gluthitze von Las Vegas gelebt habe, ziehe ich es vor, mein Kunstblut gekühlt zu mir zu nehmen. Sonderlich lecker ist es ohnehin nicht.
    »So, damit wäre die Küche fertig eingerichtet.«

    »Das freut mich zu hören. Darf ich?« Damian stand im Türrahmen und deutete mit dem Kopf auf den Kühlschrank. Ich reichte ihm eine Dose und genehmigte mir selbst auch eine. Er prostete mir zu.
    »Auf den Neubeginn.« Er grinste spitzbübisch. Ich versuchte vergeblich, seine Gedanken zu lesen. Egal. Was auch immer er damit andeuten wollte, ich war nicht interessiert.
    »Auf den Neubeginn.« Wir nippten an unseren Drinks. Ich seufzte. Allmählich hingen mir die Bloody Merrys zum Hals heraus.
    »Wie gefällt dir deine neue Bleibe?« Damian folgte mir ins Wohnzimmer. Da auf jedem Stuhl ein Kleiderhaufen lag, setzte er sich zu mir auf das Zweiersofa.
    »Großartig.« Unsere Oberschenkel berührten sich, aber es bestand ohnehin keine

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