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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Abgang gemacht. New York ist die ideale Stadt, um sich neu zu erfinden, wenn ihr wisst, was ich meine.
    »Doch nicht so einen Vamp.« Der Knabe wirkte blass und schwankte, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Ich dirigierte ihn zu einem Stuhl.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte vorhin eine … Begegnung.« Er schielte zu einer Kundin, die ein mit Spitzen besetztes Korsett hochhielt. Kaum war sie damit in einer Kabine verschwunden, beugte er sich zu mir. »Mit einem Vampiiiir.« Er zog das Wort in die Länge wie ein Erzähler in einem billigen Horrorfilm.
    »So ein Unsinn. Was hast du bloß geraucht, Junge?«
    »Nichts. Okay, vielleicht ein bisschen Gras. Aber guck mal!« Er fuhr sich mit den Fingern über den Hals, den zwei deutlich sichtbare hellrote Einstiche zierten. »Er hat mich gebissen, genau hier. Und mein Blut gesaugt. Es war unglaublich.«
    »Sieht für mich eher nach Mückenstichen aus. Wo hast du denn diesen miesen Stoff her?« Ich tat bewusst, als wäre bei ihm eine Schraube locker, damit er sich fragte, ob er das alles bloß geträumt hatte. Dann nahm ich eine Flasche Wasser aus dem Behälter mit Eiswürfeln, den Lacy zur Eröffnung auf dem Tresen bereitgestellt hatte, schraubte sie auf und sah ihm tief in die Augen.

    »Trink das.« Es war schon eine ganze Weile her, seit ich den Whammy eingesetzt hatte, aber es klappte in Null Komma nichts. Was für ein verantwortungsloser Idiot von einem Vampir trieb sich dort draußen herum und jagte, ohne Bissspuren oder Erinnerungen auszulöschen?
    Das war ein gefundenes Fressen für Vampir-Groupies, die mit derlei auch noch herumprahlten, wie dieser Knabe hier, der auf der Suche nach weiteren Vampiren prompt bei mir gelandet war. Ein falsches Wort zur falschen Zeit, und eine solche Begebenheit konnte einen regelrechten Kreuzzug gegen Vampire auslösen.
    Sein Blick war glasig. »Trink weiter.« Während er sich das kalte Wasser in die Kehle kippte, legte ich die Finger auf die Bisswunden in seiner Halsbeuge, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
    »Okay. Ruh dich aus. Gleich fühlst du dich besser.«
    Verdammt. Ein Vampir, der so etwas tat, musste entweder lebensmüde sein oder dumm wie Bohnenstroh.

SECHS

    Ich zückte mein Mobiltelefon und überlegte. Freddy konnte ich an seinem Geburtstag wohl kaum stören, also rief ich Damian an. Er war gestern vorbeigekommen, um sich den Laden anzusehen, und hatte bei dieser Gelegenheit seine Nummer höchstpersönlich in mein Handy eingespeichert, sogar mit Kurzwahlfunktion. Und er hatte darauf bestanden, ich solle mich melden, falls es Probleme geben sollte. Ich warf einen Blick auf das Groupie, das seine leere Wasserflasche anstierte. Definitiv ein Problem.
    » Cara, ich wusste, du würdest weich werden. Du brauchst mich.« Damians Stimme verhieß heißen Sex an einem kalten Abend. Nicht jetzt, Glory.
    »Könntest du vorbeikommen? Ich bin noch im Laden.«
    »Was gibt’s?« Er klang besorgt.
    »Komm einfach so schnell es geht.« Ich legte auf und steckte das Telefon wieder ein, dann widmete ich mich der Kundin, die mit ihrem Korsett und einem Nachthemd an der Kasse wartete.
    »Was ist denn mit dem los?«, wollte sie wissen und deutete auf den Zombie mit der Stachelfrisur, während sie ihre Kreditkarte einsteckte.
    »Hat minderwertiges Marihuana geraucht. Ichhabeschon jemanden angerufen, der ihn nach Hause bringt.«

    »Wie kann man nur so dämlich sein? Ich meine ihn, nicht Sie.« Sie schnappte sich ihre Tasche und ging zur Tür. »Diese Gothic-Freaks.« Sie lachte. »Die glauben doch tatsächlich an Vampire und solchen Schwachsinn.«
    »Ganz schön durchgeknallt, nicht?« Ich begleitete sie zur Tür und sperrte hinter ihr ab. Ich nahm es ihr nicht übel – im Gegenteil. Für mich waren solche Aussagen der beste Beweis, dass ich mich erfolgreich tarnte. Ich drehte das Schild um, so dass von außen die Aufschrift Geschlossen zu lesen war, dann kehrte ich zu dem Goth zurück, der noch immer regungslos dasaß, wie vor ein paar Minuten, und es auch noch stundenlang tun würde, bis ich ihn aus seiner Trance weckte. Cool, was?
    Schmeiß den Verrückten raus, schrieb Harvey auf den blitzblank polierten Tresen. Das kam in letzter Zeit öfter vor. Er fühlte sich zu meinem Beschützer berufen. Zum Glück hinterließ er keine Spuren.
    »Ich kümmere mich darum, Harvey.« Dann hob ich das Kinn meines Gegenübers an und säuselte mit tiefer, unwiderstehlicher Stimme: »Sieh mich an.« Er hob den Kopf. »Wie heißt

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