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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Jahr im Bett verbrachte?
    Andererseits konnte ich es kaum erwarten, nach unten zu gehen, um die Umsätze der vergangenen Nacht zusammenzurechnen. Und wie mochte sich das Geschäft wohl tagsüber entwickelt haben? Ich schlüpfte in eines meiner zahlreichen Vintage-Outfits und nahm mir viel Zeit für mein Make-up. Für meine Auftritte als Tänzerin in Las Vegas hatte ich mir dabei helfen lassen, aber für den Alltag schminke ich mich nach Gefühl, was ich dank jahrzehntelanger Übung inzwischen ganz gut hinbekomme. Ich tupfte mir noch etwas Rouge auf die Wangenknochen, dann öffnete ich widerstrebend die Schlafzimmertür.
    Stille. Die beteiligten Nationen mussten sich auf eine Waffenruhe geeinigt oder einander den Garaus gemacht haben. Hm. Schön wär’s. Flo saß auf dem Zweiersofa, den Kopf in den Nacken gelegt, und starrte an die Decke. Blade stand an der Wohnungstür, in Campbell-Tracht und Kampfhaltung. Damian lümmelte in einem der Polstersessel. Als er mich erblickte, sprang er auf und blinzelte. Valdez trottete in seiner Funktion als Repräsentant von Fifi-Land auf mich zu. Er und Jerry glotzten mich an, als wären mir über Nacht zwei Hörner und ein Schwanz gewachsen.
    »Was ist?« Ich ging in die Küche, um mir eine Dose Bloody Merry aus dem Kühlschrank zu holen. Diese Stille war ja noch unerträglicher als das Gebrüll vorhin.
    »Damian hat dir deine Schlüssel gebracht, Gloriana.« Blade befingerte sein Schwert. »Er behauptet, du hättest sie in seinem Bett verloren.«
    Damian grinste, sichtlich erfreut darüber, Blade eins auswischen
zu können. Wogegen ich im Grunde auch nichts einzuwenden hatte.
    Ich gähnte. »Ach, hab ich das?«
    Valdez bellte. »Bist du lebensmüde, Blondie? Jeder x-beliebige … « Er warf Damian einen warnenden Blick zu. »… hätte deine Schlüssel an sich nehmen können. Warum musstest du mich auch hier oben einsperren?«
    Ich bückte mich, um ihm die Ohren zu kraulen. »Tut mir leid, Kleiner. Wo du Recht hast, hast du Recht. Ab heute nehm ich dich mit runter in den Laden.«
    »Das will ich doch hoffen. Keiner von uns sollte ein unnötiges Risiko eingehen.« Flo hatte endlich ihre Stimme wiedergefunden. In Anbetracht der Tatsache, dass sie ansonsten nonstop vor sich hin plapperte, schien sie sehr gedämpfter Stimmung zu sein, jetzt, da das Schreiduell vorüber war.
    Ich ging zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. »Wie fühlst du dich? Du siehst aus wie vom Trecker überfahren.«
    »Vielen Dank. Das ist genau das, was ich hören wollte.«
    Zu meinem Entsetzen stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie sprang auf, rannte in ihr Zimmer und knallte mit einem Schluchzer die Tür hinter sich zu.
    »Huch? Was hab ich denn so Schlimmes gesagt?« Ich sah zu Damian. Er zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, was sie für ein Problem hat. Bis gerade eben waren sie und Blade noch damit beschäftigt, mich wegen deiner Schlüssel anzubrüllen.« Er kam auf mich zu, als wollte er mich umarmen, doch als er meinen bitterbösen Blick aufschnappte, blieb er wie angewurzelt stehen. »Weiber!«
    »Was heißt denn hier ›Weiber‹? Flo ist eben noch ein bisschen neben der Spur, nach allem, was sie gestern mitgemacht hat.«

    »Warum?« Er lächelte mich an. »Hat meine Schwester etwas dagegen einzuwenden, dass ich mit ihrer Mitbewohnerin ausgehe? Du wirst doch hoffentlich nicht auf sie hören, cara?« Konnte es sein, dass Damian nichts von Westwoods Attacke auf Flo wusste?
    »Es dreht sich nicht immer alles bloß um dich, Sabatini. Flo ist nicht ohne triftigen Grund mit den Nerven am Ende.« Blade schien nicht weiter überrascht über die Tatsache, dass Flo und Damian Geschwister waren. Gut möglich, dass er reihum unsere Gedanken gelesen hatte.
    Damian sah mich fragend an. »Ich weiß nur von Glorianas gestriger Begegnung.«
    »Was für eine Begegnung?« Blade packte mich am Arm und drehte mich zu sich herum.
    Ich hatte gute Lust, den Holzlöffel, den ich vorhin in einer der Küchenschubladen gesehen hatte, anzuspitzen und damit diesem Italiener mit seinem vorlauten Mundwerk den Garaus zu machen. Zu spät. Blade war bereits im Beschützermodus. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Wenn Damian vorhatte, sich an mich heranzumachen, würde er solche Aktionen künftig unterlassen müssen.
    »Lass mich sofort los, Jerry«, fauchte ich. »Du weißt genau, dass ich ausflippe, wenn man mir grob kommt.«
    Blade wich einen Schritt zurück und streckte abwehrend die Arme von sich. »Okay, okay. Was für

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