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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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beste Beispiel dafür.« Ich zog mein Handy aus der Tasche. Sollte ich die Nachricht abhören, die mir Blade hinterlassen hatte? Nein, nicht jetzt. Ich war todmüde, draußen wurde es bereits hell, und ich sehnte mich nach meinem Bett und meinen schwarzen Vorhängen.
    Ich überprüfte, ob die Wohnungstür ordnungsgemäß verschlossen war. »Wir sollten schlafen gehen und morgen weiterreden. Valdez, bist du so weit?«
    »Ich habe meine Befehle erhalten. Ich weiche nicht von deiner Seite, bis Blade hier ist.«
    »Meinetwegen.« Mit diesen Macho-Attitüden würde ich mich später auseinandersetzen. Ich umarmte meine Mitbewohnerin noch einmal. »Ich bin heilfroh, dass du ihm entkommen konntest. Valdez hat ganz Recht, du solltest nicht allein vor die Tür gehen. Jetzt weiß Westwood, wie du aussiehst.«
    »Ich werde vorsichtig sein.« Flo klopfte mir auf den Rücken, dann machte sie sich von mir los und musterte mich verwirrt.
    »Schlaf gut.« Ich machte mich auf in mein Zimmer.

    »Warte!« Flo eilte mir nach.
    Was wollte sie denn noch? Ich war so müde, dass ich nicht mehr denken konnte. Ich zog den Reißverschluss an meinem Overall auf, schlüpfte heraus und ließ ihn auf den Boden fallen.
    »Ich wusste es! Ich rieche … Damian! Du warst bei ihm, no ?« Sie packte mein Kinn. »Sieh nur, wie du aussiehst, nur weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, sich ordentlich zu rasieren.« Dann fiel ihr Blick auf meine Halsbeuge.
    »Du hast zugelassen, dass er sich von dir nährt?«
    Valdez knurrte. Ich schob ihn ins Wohnzimmer und knallte die Tür zu. Gut möglich, dass er mich trotzdem hören konnte, aber einen weiteren Zuschauer konnte ich jetzt nicht gebrauchen.
    »Ich habe gar nichts zugelassen, Flo, er hat es einfach getan.« Von draußen erklang wütendes Gebell. Na, toll. Valdez würde Blade alles brühwarm erzählen. Ich rieb mir über die Bissspuren. Ich hätte mich auf der Stelle darum kümmern sollen. Nun, bis ich aufwachte, würden sie nicht mehr zu sehen sein.
    Flo maulte etwas auf Italienisch. »Ich hoffe, du hast ihm sein bestes Stück abgerissen.«
    Gute Idee. »Das hätte ich tun sollen, ja. Mir war jedenfalls sehr danach. Aber ich schätze, es würde nachwachsen.« Mann, mussten wir das unbedingt jetzt besprechen? »Flo, ich hab ihm gründlich die Meinung gesagt, also halt dich da bitte raus, ja?«
    »Wie könnte ich, wenn mein Bruder meine Mitbewohnerin quasi vergewaltigt?« Sie ließ den Blick über mich schweifen. »Und für dieses Aas trägst du auch noch einen Stringtanga? Pah! Er hätte eine knielange Flanellunterhose verdient, und einen deiner Kartoffelsäcke!«

    »Ich habe den String nicht seinetwegen angezogen, sondern weil ich mich darin gut fühle. Und meine Kartoffelsäcke liegen alle unten im Laden zum Verkauf.« Leider. Was hätte ich jetzt für ein bequemes Baumwollnachthemd gegeben! Stattdessen holte ich ein blaues Spitzennegligé aus meiner Kommode. »Willst du dir die Show bis zum Ende ansehen, oder gehst du ins Bett?«
    Flo seufzte. »Ich geh ja schon. Was für eine Nacht. Erst werde ich beinahe getötet, mein Lover ist ein Idiot, und mein Bruder …« Es folgte weiteres Gekeife auf Italienisch. »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich Stillschweigen bewahre, Glory. Am liebsten würde ich ihm seine Vampirzähne ausreißen und sie zu Staub zermahlen, damit er seine Bloody Merry künftig mit dem Strohhalm zu sich nehmen muss. Wie konnte er nur!« Sie brummte noch etwas Unverständliches vor sich hin, stürmte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Hoffentlich beruhigte sie sich bis zum Abend wieder. Valdez kratzte an der Tür, während ich meine Dessous in den Schmutzwäschekorb fallen ließ und mir das Nachthemd überzog. Ich ließ ihn herein und löschte das Licht. Er brannte natürlich darauf, mir einen Vortrag zu halten, aber ich befahl ihm telepathisch, seine guten Ratschläge gefälligst für sich zu behalten und schlafen zu gehen.
    Kaum hatte ich mich hingelegt, wackelte das Bett, als Valdez zu mir hinaufsprang und es sich am Fußende bequem machte. Eigentlich finde ich mein Bett toll, aber im Vergleich zu Damians war es die reinste Totenbahre. Was für ein überaus tröstlicher Gedanke zum Einschlummern.
     
    Ich erwachte, weil draußen im Wohnzimmer der Dritte Weltkrieg ausgebrochen war. Gebell und Gezeter in mindestens
drei verschiedenen Sprachen drangen an mein Ohr. Ob es wohl jemandem auffallen würde, wenn ich mir einfach die Decke über den Kopf zog und das kommende

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