Echte Vampire haben Kurven
gehe nirgendwohin. Ich lasse mir von diesem Westwood nicht die beste Idee meines Lebens ruinieren.« Ich machte eine schwungvolle Handbewegung. »Vintage Vamp’s Emporium ist mein Werk, und ein Erfolg. Ich werde auf keinen Fall klein beigeben und klammheimlich das Feld räumen.«
»Blade hat Recht, Glory. Du solltest von hier verschwinden.« Derek richtete sich auf und drückte sich den Lappen auf die Stirn. »Westwood hat die Kamera seines Telefons auf uns beide gerichtet. Er hat Bilder von dir und mir.«
Damian stieß einen italienischen Fluch aus. »Du kannst in mein Schloss ziehen, Gloriana. Ich werde Leibwächter engagieren, die dich zum Geschäft und zurück eskortieren und nicht von deiner Seite w…«
»Du bist nicht für sie verantwortlich, Sabatini.« Blade hielt noch immer meinen Arm. Als wäre ich an ihn gefesselt.
Valdez bellte, und im nächsten Augenblick klopfte es an der Tür. Blade ließ meinen Arm los und zog das Schwert.
Damian warf einen Blick durch die Scheibe. »Das ist Diana Marchand, der das Café nebenan gehört. Ich werde sie hereinlassen. Sie kennt viele Sterbliche. Glory hat Recht; nur ein Sterblicher kommt nahe genug an Westwood heran, um herauszufinden, wie er uns erkennt.«
Glory hat Recht. Das war Musik in meinen Ohren. Leider hörte ich sie viel zu selten. Damian sperrte die Tür auf und ließ Diana eintreten. Wir hatten Bekanntschaft geschlossen, während ich den Laden auf Vordermann gebracht hatte. Zwar hatte ich kaum je Zeit für mehr als ein Winken oder einen kurzen Gruß gehabt, aber sie war mir gleich sympathisch gewesen. Erstens war sie ebenfalls eine Vampirin, und zweitens war sie wie ich just zu dem Zeitpunkt verwandelt worden, als sie aussah, als wäre sie auf dem Weg zu einem Treffen der Weight Watchers. Sie war klein und mollig und versprühte den Charme einer Südstaatenschönheit.
Ihr Café hieß offiziell Mugs & Muffins, aber ihre Gäste nannten es oft Jugs and Muffins, und wenn ich mir Dianas Vorbau so ansah, wusste ich auch, weshalb.
»Was ist denn hier für ein Auflauf?«, staunte Diana und riss die Augen auf, als sie Blade erspähte. Er bot ja auch einen äußerst ungewöhnlichen Anblick.
»Jeremy Blade, stets zu Diensten.« Er steckte das Schwert in die Scheide zurück, verbeugte sich in ihre Richtung und warf einen Blick in die Runde. »Kennst du die anderen Anwesenden schon?«
Ich wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen. Nicht nur, weil er überhaupt hier war, sondern auch, weil er den Highlander heraushängen ließ. Und weil er einen Schritt auf Diana zuging und beifällig ihre »jugs« beäugte.
Diana hat ein gutes Gespür für»Marketinginstrumente«-sie und all ihre Bedienungen tragen immer enge Stretch-Tops, deren tiefe Ausschnitte einen Blick auf ihre Spitzen-BHs in Kontrastfarben gewähren. Ich bewundere sie für ihren Geschäftssinn – und hasse sie für ihre Dolly-Parton-Titten. Heute Abend stellte sie sie in einem schwarzen Lycra-Top zur Schau, aus dem ein Hauch rosafarbener Spitze hervorlugte.
Selbst wenn ich auf der Stelle die Hüllen fallen gelassen hätte, wäre Blade nicht in der Lage gewesen, sich von ihrem Anblick loszureißen. »Hey, Jerry, wir sind hier nicht auf einer Soiree im Schloss!«
»Erwischt, Blade.« Damian lachte und verriegelte die Tür. Natürlich hatte er meine Gedanken gelesen. Typisch Mann, sich daran zu ergötzen, wenn zwei Frauen miteinander rivalisieren. Männer lieben Tussenschlachten. Ist es sehr offensichtlich, dass ich nicht gut auf das starke Geschlecht zu sprechen bin?
»Sei nett, Damian.« Diana sah nach rechts und links. »Ja, sonst kenne ich alle. Was ist los, Glory? Bei mir sitzen jede Menge Leute, die nur darauf warten, dass du deine Pforten öffnest. Nicht, dass ich mich beschweren will – schließlich konsumieren sie in der Zwischenzeit meinen Kaffee.«
»Es gab einen bedenklichen Zwischenfall, Diana. Hast du den Namen Brent Westwood schon mal gehört?« Damian schlang ihr einen Arm um die Schulter.
»Hände weg, Adonis.« Diana machte sich mit einem künstlichen Lächeln von ihm frei. Das Verhältnis zwischen den beiden wirkte etwas angespannt.
Damian runzelte die Stirn und machte einen Schritt auf mich zu. Als ich den Kopf schüttelte, vergrub er die Hände in di e Hosentaschen.
»Klar hab ich den schon gehört. Das Foto dieser vampirmordenden
Bestie hängt neben meiner Kasse. Warum?Was ist mit ihm?« Ihre Frage galt nur mir. Damian ignorierte sie geflissentlich.
»Er war hier,
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