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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Recht. »Falls sie hier auftaucht, sage ich ihr, sie soll mit dir Kontakt aufnehmen, Kenneth.«
    »Danke.« Kenneth ging nach draußen und überquerte die Straße. Es war ihm anzusehen, dass er im Geiste nach Margie rief. Trotzdem holte er das Handy aus der Tasche und versuchte es zusätzlich auf die konventionelle Art und Weise. Ich hielt gespannt die Luft an, konnte jedoch kein anderes Telefon klingeln hören.
    »Das gefällt mir nicht.« Damit hatte Blade ausgesprochen, was ich dachte. »Sperr mir den Lieferanteneingang auf, dann suche ich die Gasse hinter dem Haus ab. Keine Ahnung, was Margie dort zu suchen hätte, aber man kann nie wissen. Schließ hinter mir ab.«
    »Sei auf der Hut, Jerry.«
    Ehe er ging, berührte er mich an der Wange. »Natürlich.«
    Ich verriegelte die Tür und lehnte mich dagegen. Dann ertönte im Laden vorne Gebimmel. Ich eilte hinaus, in der Hoffnung, dort Margie anzutreffen. Fehlanzeige. Zwei Nachteulen auf der Suche nach antiken Möbeln. Sie bewunderten einen viktorianischen Waschtisch. Ich gab mein Bestes, um einigermaßen enthusiastisch zu klingen, war aber beinahe erleichtert, als sie wieder gingen, ohne etwas gekauft zu haben.
    Am liebsten hätte ich den Laden kurz geschlossen, aber es kam eine neue Kundin, also versuchte ich, mich mit geschäftlichem Kram abzulenken, kassierte, erteilte telefonisch Auskünfte. Nach einer Stunde war ich knapp davor, durchzudrehen. Ich war allein, als schließlich jemand an die Hintertür hämmerte.

    »Wer ist da?« Selbst mit Valdez an meiner Seite würde ich mich hüten, einfach aufzumachen.
    »Blade. Lass mich rein.« Ich schloss die Tür auf. Blade trat ein und sah sich um.
    »Bist du allein?«
    »Ja, im Augenblick habe ich keine Kundschaft.«
    »Schließ vorne ab und dreh das Schild um.« Beim Anblick seiner grimmigen Miene wurde mir angst und bange. Schweigend tat ich, was er sagte.
    Blade trat zur Seite. »Bring sie rein, Kenneth.«
    Schon wankte Kenneth mit Margie in den Armen herein. Seine dunklen Wangen waren tränennass. Margie wirkte leblos, und – oh, Schreck – aus ihrer Brust ragte ein hölzernes Kruzifix.
    »Meine arme Kleine.« Er bettete sie schluchzend auf den Boden. »Wie kann es sein, dass sie mich verlassen hat? Wir wollten doch für immer zusammenbleiben. Wer bringt so etwas nur fertig?«
    Ich klammerte mich an Blade und wusste nicht, was ich sagen sollte. Es gab keine angemessenen Worte des Trostes.
    »Wir werden den Schuldigen finden. Das Morden muss ein Ende haben.« Blade schob Valdez aus dem Lager und schloss die Tür. »Wir entlarven den Täter, koste es, was es wolle.«
    Kenneth hob den Kopf. Seine Miene war hart. »Westwood?«
    »Nein, das sieht mir nach einem anderen Jäger aus. Er hat schon einmal zugeschlagen. In der Nacht, in der es Mac in Lake Charles erwischt hat, wurden in Houston zwei Vampire auf diese Weise getötet.«
    Ich griff geistesgegenwärtig nach einer hübschen rosa Chenille-Decke aus den Fünfzigerjahren und drückte sie Kenneth in die Hand. »Hier, nimm das, um M-Margie einzuwickeln.«

    Kenneth starrte mich an. Er stand sichtlich unter Schock. »Würdet ihr mich kurz mit ihr allein lassen?«
    »Natürlich.« Ich zog Blade aus dem Hinterzimmer und schloss die Tür. Er legte mir die Arme um die Schultern und schmiegte das Gesicht in mein Haar.
    Ich ließ es nur zu gern geschehen und strich ihm über den Rücken. Er zitterte. Wie schrecklich, Margie so zu sehen. Sie war so wunderschön gewesen, so voller Leben und Vampir-Power. Valdez drückte seinen warmen Körper an meine Beine, und so verharrten wir eine ganze Weile.
    Blade hob den Kopf und fuhr mir über die Wange. »Es hätte auch dich erwischen können, Gloriana. Verstehst du nun, weshalb ich dir immer einschärfe, vorsichtig zu sein?«
    »Ja. Ich werde aufpassen.« Ich versuchte, nicht daran zu denken, dass sich Kenneth nebenan gerade von seiner Lebensgefährtin verabschiedete, mit der er über hundert Jahre verbracht hatte. Dabei war das noch gar nichts verglichen mit all der Zeit, die Blade und ich einander schon kannten. Ich fuhr mit dem Finger an seinem Kinn entlang, dann klopfte ich ihm auf die Brust.
    »Das gilt aber auch für dich. Und wenn ich dir sage, trag Schutzkleidung, dann wirst du verdammt nochmal welche tragen.«
    Blade tat, als hätte er es nicht gehört. Er hatte schon wieder auf Detektivmodus umgeschaltet. »Ich verstehe nicht, was Margie da draußen wollte. Wie hat man sie dorthin gelockt? Und was hat das Kreuz zu

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