Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
nur die wahre Liebe hält.«
»Dein Vater … laut Alex ist dein Vater ein erstaunlicher Mann.«
»Ja, das stimmt. Du solltest uns mal besuchen und ihn kennenlernen.«
Frazer sah plötzlich sehr verletzlich aus. »Soll das heißen, dass wir nicht nur eine Urlaubsromanze haben? Du willst weiter Kontakt zu mir haben?«
Auch wenn er es eher scherzhaft dahingesagt hatte, war er erkennbar gerührt, dass sie ihn offenbar bereits als Langzeit-Freund abgespeichert hatte.
»Würdest du das gut finden?«
»Würdest du es gut finden?«
»Natürlich.«
Da strahlte er übers ganze Gesicht, und danach taten sie das Natürlichste von der Welt und fielen sich in die Arme.
»Weißt du, ich glaube ganz ehrlich, dass es manchmal wertvoller ist, einen guten neuen Freund zu finden als einen guten Lover.«
»Wäre es nicht super, beides zu haben?«
Frazer betrachtete mitfühlend ihr enttäuschtes kleines Gesicht.
»Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass dieser Mann gar nicht schwul ist.«
Remy dachte kurz über diese Feststellung nach und nickte langsam. »Ich habe entsetzlich viele Mutmaßungen angestellt. Vielleicht ist mein Urteilsvermögen ja durch meinen Selbsterhaltungstrieb verzerrt. Neulich habe ich beschlossen, dass es einfacher für mich wäre, davon auszugehen, dass alle Männer schwul sind, bis sie mir das Gegenteil beweisen …« Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn nachdenklich an. »Fraze … hast du morgen Mittag schon etwas vor?«
Frazer, der sofort ein Abenteuer roch, wurde wieder putzmunter.
»Was auch immer ich tun soll - ich bin bereit«, erwiderte er wie aus der Pistole geschossen.
Kapitel 24
E s war »Mucki«-Zeit.
Sie waren wieder am Strand, aber diesmal waren nur die Kamerateams von ProTrain zugelassen, die ihren eigenen Film drehten, sowie ein lokales Team, das für die abendlichen Inselnachrichten von dem Wettbewerb berichtete. Doch das Ereignis hatte sich herumgesprochen, weshalb sich jede Menge Einheimische und Urlauber über die eilig aufgestellten Barrieren beugten, um einen guten Blick auf die morgendliche Veranstaltung zu erhaschen.
»Hast du einen Schimmer, was um alles in der Welt sie heute machen?« Remy runzelte verwirrt die Stirn. Sie stand zusammen mit Alex, Bentley und den übrigen Journalisten in dem speziell abgesperrten Pressebereich und betrachtete die seltsamen Objekte, die am Strand aufgestellt worden waren und jetzt im Mittelpunkt des Interesses standen.
Alex zuckte mit den Schultern. »Das scheint ein weiteres wohl gehütetes Geheimnis zu sein. Aber ich wüsste wirklich gern, was sie mit all diesen Containern anfangen wollen.« Sie zeigte auf die einundzwanzig Container, die etwas weiter den Strand hinunter aufgestellt worden waren, Container, wie man sie für eine Hausentrümpelung verwendete, doch sie waren absolut sauber und selbstverständlich im ProTrain-Blau gestrichen und mit dem entsprechenden Logo versehen.
»Bentley?«, wandte Remy sich an die Quelle allen Wissens.
»So weh es mir auch tut, es eingestehen zu müssen, chérie, aber ich fürchte, ich weiß es auch nicht.«
»Vielleicht müssen sie Steine hineinwerfen oder etwas in der Art.«
»Oder Journalisten«, sagte Alex grinsend. »Vielleicht lautet die Aufgabe: Wirf so viele Journalisten wie möglich eine halbe Meile über den Strand und in einen Container! Für gebrochene Genicke gibt es Extrapunkte. Das wäre doch ein angemessenes Ende für die meisten von uns.« Dann zeigte sie auf eine Reihe von Granitbrocken fünfzig Meter von ihnen entfernt. Glatte, runde Steine, und wieder waren es einundzwanzig. Sie erinnerten an Kunstobjekte, die man der Öffentlichkeit hingestellt hatte, damit sie sie würdigen oder zumindest zum Anlass nehmen konnte, eine Diskussion über die Verschwendung öffentlicher Gelder vom Zaun zu brechen. »Und was um alles in der Welt glaubt ihr, was sie mit diesen Brocken da anstellen werden?«
»Brockenstemmen vielleicht?«, schlug Remy vor. »Vielleicht müssen sie die Steinbrocken von da aus in die Container werfen?«
»Unmöglich.«
»Und wozu, meint ihr, sind die Schubkarren da? Und der Hindernisparcours? Das ist doch ein Hindernisparcours, oder? Oder ist ihre ›Haltet-unsere Strände-sauber‹-Kampagne dieses Jahr völlig in die Hose gegangen?« Remy musterte missbilligend die Planen, Röhren, Seile und Leitern, die auf dem anderen Ende des Strandes verstreut waren.
»Wir werden schon herausfinden, wofür das alles gut ist«, entgegnete Alex. Dann
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