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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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und bequem ist.«

    Er legte sich neben sie, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah hinauf in den blauen Himmel.
    »Der Drang, einen Berg zu bezwingen, was?« Alex stützte sich auf einen Ellbogen, um ihn betrachten zu können.
    »War das bildlich gesprochen?«
    »Bitte sag mir nicht, du hast auch einen Berg bezwungen!«
    Er wandte sich ihr zu und lächelte sie vielsagend an. »Na ja, einen kleinen vielleicht… oder auch zwei.«
    Als er ihr ungläubiges Gesicht sah, musste er lachen.
    »Das Leben ist zum Leben da, Alex Gray.«
    »Genau, und nicht zum Bergsteigen und Joggen.«
    »Joggen ist nicht Leben?«
    »Nein. Joggen ist Sadomasochismus in kurzen Hosen.«
    »Sag das noch mal?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann. Mein Mund ist so trocken.«
    »Möchtest du etwas trinken?« Er bot ihr die Plastikflasche an, die er mitgenommen hatte.
    »ProTrain?«
    »Klar. Was sollte es sonst sein?«, entgegnete er mit einem trockenen Grinsen.
    Alex trank.
    »Besser?«
    »Ein bisschen. Danke.«
    »Dann komm! Je länger du dich ausruhst, desto schwieriger wird es, wieder hochzukommen.« Er sprang viel zu mühelos auf die Beine und hielt ihr die Hände hin.
    »Soll das etwa heißen, wir sind noch nicht fertig?« Alex stöhnte.
    Er zeigte auf das in einiger Entfernung liegende Ende des Strandes, wo die Klippen sich wie eine schwarze Markierung vor dem blauen Horizont abhoben.
    »Du schaffst das«, sagte er, als sie sich nicht rührte.

    »Vielleicht schaffe ich es, aber das heißt nicht, dass ich es auch will.«
    »Gut, du willst also nicht laufen, aber du willst dieses hübsche Kleid anziehen, das du deiner Freundin gestern Abend für die Party geliehen hast. Wenn du läufst, könntest du das Kleid vielleicht bald selber tragen.«
    Alex stand auf. »Gut, also los.«
    »Spar dir dein Lob, bis wir die Klippen erreichen, okay?«
     
    Ihre Lungenflügel fühlten sich an wie zwei zu stark aufgepumpte Rugby-Bälle, die in ihrer Brust hüpften und jeden Moment zu platzen drohten, ihre Beine waren schwer wie Blei, und ihr Herz pochte so heftig, dass es schon eine Höhle in ihren Brustkorb gehämmert hatte, aber sie hatte es bis zu den Klippen geschafft, die das Ende des Strandes markierten.
    Er sah immer noch frisch und putzmunter aus, und während sie gekrümmt, die Hände auf die Knie gestützt, dastand und nach Luft japste, lief er tatsächlich immer noch, jetzt allerdings in einem Kreis um sie herum.
    »Und? Wie fandest du es?«
    Alex brauchte ein paar Sekunden, bis sie so weit verschnauft hatte, dass sie antworten konnte.
    »Ich finde … du … bist … total verrückt.«
    »Lauf morgen noch einmal mit mir, dann ist es schon weniger schlimm.«
    »Ich soll diese Tortur noch mal über mich ergehen lassen?«
    »Auf jeden Fall. Du willst doch fit werden. Von einem Mal laufen, wirst du nicht fit.«
    »Nein. Einmal laufen macht einen zu einem unbrauchbaren Wrack.«
    »Dann also morgen früh zur gleichen Zeit?«
    »Du machst Witze, oder?«
    »Wenn es um ernste Dinge geht, mache ich nie Witze«, entgegnete
er feierlich, bevor sein Mund erneut zu einem Lächeln erstrahlte.
    »Aber morgen ist doch der Triathlon.«
    »Deshalb muss ich mich ja auch wieder warmlaufen.«
    »Was wir gerade hinter uns gebracht haben, nennst du ›warmlaufen‹?«
    Er nickte. »Natürlich. Das war erst der Anfang. Gleich treffe ich mich mit Sebastian zu einer Brick-Session.«
    »Was soll das denn sein?« Alex runzelte verwirrt die Stirn.
    »Du hast wohl keine intensiveren Recherchen zum Thema Triathlon angestellt, oder?«
    »Ich interessiere mich mehr für die Menschen, die an dem Triathlon teilnehmen.« Alex zog einen Schmollmund.
    »Nun, eine Brick-Session bedeutet, dass man zwei Triathlon-Disziplinen hintereinander trainiert. Dass man zum Beispiel erst die Schwimmetappe absolviert und dann das Laufen. Heute werden Sebastian und ich noch vierundzwanzig Meilen laufen und danach zweiundvierzig Meilen Fahrrad fahren. Möchtest du uns begleiten?«
    Alex untersuchte sein Gesicht auf Anzeichen, ob er wieder Witze machte, aber es war offensichtlich, dass er sie zwar erneut aufzog, es jedoch ansonsten völlig ernst meinte.
    »Äh, ich glaube, das überlasse ich euch. Ich muss noch … äh … etwas schreiben. Auf mich wartet Arbeit. Und ich muss noch etwas recherchieren«, fügte sie bewusst hinzu. »Vielleicht sehe ich dich später noch.«
    »Also, heute Nachmittag haben wir die Einsatzbesprechung für das Rennen, danach bereiten wir in der Wechselzone unsere

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