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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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als sich eine Flasche Champagner zu teilen.
    Einen Kaffee trank man, um den Abend zu beschließen.
    Champagner war erst der Anfang.
    Aber andererseits - warum beunruhigte sie das so?
    Sie hatte doch auch bis zwei Uhr morgens mit Björn Champagner getrunken.
    Na ja, sie hatte Champagner getrunken, Björn war, willensstark wie immer, den ganzen Abend bei seinem Mineralwasser geblieben.
    Im Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass sie auch Wasser getrunken hätte.
    Sie liefen jetzt seit zwanzig Minuten, aber es fühlte sich an wie drei Tage.
    Inzwischen war sie nicht nur gefühlsmäßig, sondern auch körperlich am Ende.
    Der Sand sah sehr verlockend aus, wie ein einladendes, großes weiches Bett, in dem sie sich, erschöpft und ausgepowert, wie sie war, wunderbar ausruhen könnte, doch sie rang sich jedes Quäntchen Willenskraft ab, das in ihr steckte, und lief weiter.
    Sie fühlte sich, als würde sie versuchen, durch eine Masse aus Zement zu sprinten, aber sie würde sich nicht geschlagen geben. Sie würde sich durch nichts dazu bringen lassen aufzugeben. Wenn sie es bis zum Ende des Strandes schaffte, spornte sie sich selbst an, fände Jake Alison King so attraktiv wie eine Seeschnecke. Und ungeachtet der Tatsache, dass sie selber sich so energiegeladen fühlte wie eine Seeschnecke, wusste sie, dass sie es bis zum Ende des Strandes schaffen würde. Nicht nur
wegen des ihrer eigenen Fantasie entsprungenen Ansporns, sondern auch weil sie, wenn sie aufhörte, auf ihre Füße zu starren oder auf das Rumoren in ihrem Kopf zu achten, und ihre Augen stattdessen nach vorn richtete, einen wunderschönen Anblick hatte, dem hinterherzulaufen sich lohnte.
    Björns Hintern.
    Und diesmal hatte sie kein schlechtes Gewissen, weil ihr sein Hinterteil gefiel.
    Wenn Jake in unmittelbarer Reichweite eines Wasserbettes mit Alison King Champagner trinken konnte, hatte sie wohl jedes Recht der Welt, sich am Anblick von Björns Hintern zu erfreuen.
    Außerdem war es besser, seinen Hintern zu betrachten, als sich fortwährend so intensiv das Gehirn zu zermartern. In ihrem Kopf brodelte es, während sie versuchte, rational zu ergründen, wie sie sich fühlte, während sie ihre Eifersucht auf Jake und Alison erst rechtfertigte und dann als unbegründet abtat und zugleich die verwirrende Tatsache, dass sie selber etwas für einen anderen Mann empfand, einen Mann, der genau in diesem Moment nur drei Meter vor ihr herlief, erst leugnete, um sie schließlich zu akzeptieren.
    Björn und sein Hintern.
    Seine festen, strammen, muskulösen … »Scheiße!« Alex stolperte über einen weiteren Stein, doch diesmal glaubte sie, es verdient zu haben.
    Sie waren zunächst nebeneinandergelaufen, und er hatte sein Tempo immer wieder gedrosselt und sich zu ihr zurückfallen lassen, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, doch er war nun mal entschieden schneller, sodass er zwangsläufig immer wieder davonzog.
    Jetzt drehte er sich erneut um, um nach ihr zu sehen.
    Und er lächelte.
    Und Alex fiel keuchend wie eine Asthmatikerin in den
Sand und versuchte, sich einzureden, dass sie nicht von einem Lächeln aus drei Metern Entfernung den K.-o.-Schlag versetzt bekommen hatte, sondern dass die Anstrengung des Laufens ihr den Rest gegeben hatte.
    Es half auch nicht wirklich, dass er zu ihr kam und sich neben ihr in den Sand warf, frisch und munter aussehend, als ob ihn das Ganze keinerlei Anstrengung gekostet hätte.
    »Spürst du das Brennen, Alex?«
    »Und wie. Jemand hat meine Lunge angezündet.«
    »Jemand hat deine Lunge angezündet?«
    » Lost in translation ?«
    »Guter Film.«
    Sie registrierte, dass er sich über sie lustig machte.
    »Ich wünschte, ich würde Deutsch sprechen, dann könnte ich dich jetzt wüst beschimpfen.«
    »Tu es doch auf Englisch, wahrscheinlich verstehe ich dich.«
    »Ja, und auf Französisch, Russisch, Italienisch und Tschechisch auch.«
    »Bist du sauer, Alex?«
    »Nein, gar nicht. Ich bin beeindruckt. Ich wünschte, ich würde auch andere Sprachen sprechen.«
    »Sprichst du keine andere Sprache?«
    »Ein bisschen Schulfranzösisch. Und das ist alles. Das Problem ist, dass offenbar alle Welt Englisch spricht, das lässt einen bequem werden, was das Lernen anderer Sprachen angeht.«
    »Wir leben in einer von Bequemlichkeit geprägten Kultur. Alles ist darauf zugeschnitten, es einem leicht zu machen.«
    Alex nickte erneut.
    »Vielleicht lasse ich mich deshalb auf diesen Wettkampf ein. Weil er nicht leicht

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