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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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konnte Alex ihr schlechtes Gewissen einfach nicht abschalten.
    Sie hatte so darüber gejammert, dass Jake und Alison zusammen auf Reisen waren, und jetzt sehe man sich bloß an, wie sie sich selbst in der vergangenen Woche verhalten hatte. Andererseits hatte sie nicht wirklich etwas getan, was sie nicht hätte tun sollen, und sie hatte auch nicht die Absicht, ihren Gefühlen Taten folgen zu lassen, doch die bloße Tatsache, dass sie etwas für jemand anderen empfand, machte ihr schwer zu schaffen. Insbesondere, da ihre Gefühle anscheinend so offensichtlich waren, dass sie inzwischen sogar von anderen bemerkt wurden.
    Bentley hatte es bemerkt, Frazer war deswegen über sie hergefallen wie ein Terrier über ein Kaninchen und hatte scharfzüngig auf ihr herumgehackt. Und sogar in ihre Arbeit hatten ihre verwirrten Gefühle sich eingeschlichen.
    Alex betrachtete den schönen Blumenstrauß auf ihrem Nachttisch.
    Ein argwöhnischer Mensch hätte ihn vielleicht für ein Schuldeingeständnis gehalten.
    Doch Alex war jetzt fest entschlossen, nicht argwöhnisch zu sein.
    Wenn es so war, wie Bentley gesagt hatte, dass Jake Alison interessant und attraktiv fand, wusste sie jetzt, wie einfach es
war, etwas für jemand anderen zu empfinden, selbst wenn man dachte, dass man in seiner aktuellen Beziehung ganz und gar glücklich war. Was aber noch wichtiger war, war der Umstand, dass sie jetzt auch wusste, dass man solche Empfindungen haben konnte, ohne dass daraus irgendetwas folgen musste, außer dass es einen beunruhigte, warum sich diese Empfindungen überhaupt eingestellt hatten.
    Dass Jake zusammen mit Alison King in Hongkong war, hatte sie so durcheinandergebracht und verunsichert und so verrückt gemacht, dass sie sich dazu hatte hinreißen lassen, sich auf jemand anderen zu fixieren und ihre Empfindungen auf ihn zu richten statt auf Jake, ganz so, als wäre Jake ein sinkendes Schiff und Björn die Rettungsinsel, auf der sie sich in Sicherheit bringen konnte.
    Und die Ironie des Ganzen war, dass Björn sie am Ende tatsächlich gerettet hatte. Nicht vor einer scheiternden Beziehung, aber vor ihrer eigenen Unsicherheit. Denn er hatte ihr gezeigt, dass einige Männer tatsächlich über Integrität verfügten. Und Remy hatte ja so recht: Björn war Jake unglaublich ähnlich. Nicht nur was sein Aussehen anging, sondern seine ganze Art, seine Freundlichkeit, seine Aufrichtigkeit und seine Integrität.
    All das machte Jake aus und noch viel mehr.

Kapitel 33
    A m Ende konnten sie sich nicht überwinden.
    Sie gingen bis vor die Tür, doch dann eilten sie lachend weiter die Straße hinunter und landeten in einem Pub namens Lobster Pot, wo sie bei Scampi mit Pommes und etlichen Gläsern Cidre ihre eigene Feigheit beklagten.
    »Ich lechze regelrecht nach der Hummersuppe aus dem Dolphin«, sagte Remy seufzend und spießte eine Fritte auf ihre Gabel. »Das hier hat irgendwie nicht den gleichen… äh…« Sie zögerte und suchte nach dem richtigen Wort.
    »Geschmack?«, half Frazer ihr auf die Sprünge. »Stil?«
    »Die Atmosphäre stimmt einfach nicht«, stellte Remy ausdruckslos fest.
    Und dann seufzte sie aus tiefstem Herzen.
    »Ich weiß ja, dass ich mich nach allem, was passiert ist, wahrscheinlich nicht unbedingt in eine neue Beziehung stürzen sollte, aber ich mag ihn wirklich, Fraze.«
    »Ich weiß. Und ich glaube, er mag dich auch.«
    »Und ich glaube, er hält mich für eine durchgeknallte Stalkerin, die immer wieder in sein Restaurant kommt, weil sie nach ihm verrückt ist und nicht nach seinem Essen.«
    »Ja, so mag es sein, aber heute Abend sind wir nicht hingegangen. Wir haben echte Willensstärke gezeigt.«
    »Ja, aber es ist wirklich jammerschade, meinst du nicht auch?«, entgegnete Remy. Sie gab das Essen auf und schob ihren Teller weg. »Das Essen hier taugt wirklich nicht viel, aber der Cidre ist köstlich.« Sie leerte ihr Glas und deutete auf das von Frazer, das ebenfalls fast leer war. »Nimmst du noch eins?«

    Frazer zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich dachte gerade, dass wir uns vielleicht besser auf den Rückweg machen. Ich habe ein etwas schlechtes Gewissen, weil wir Alex allein gelassen haben. Sie wirkte ein bisschen niedergeschlagen… Du weißt schon, mit Jake am anderen Ende der Welt, und die Blumen schienen ihren Zweck auch nicht gerade erfüllt zu haben. Dabei würde man doch meinen, dass so ein toller Frühlingsstrauß vom abwesenden Freund als Entschuldigung dafür, dass er es nicht

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