Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
anständigen Muskeln ausgestattet, anstatt ihm dürre Elfenbeinchen zu bescheren, aber er ist trotz alledem noch ein Kind … Und jetzt pass mal auf, dieses Foto von unserem schönen Björn musst du dir einfach ansehen.« Frazer klickte ein paar Bilder weiter und drehte ihr das Notebook wieder hin.
Alex beugte sich zu Frazer vor und zog das Notebook näher zu sich heran.
Es war ein weiteres erstklassiges Foto, doch als sie sich das Bild näher ansah, musste sie lachen.
»Genau so einen Gesichtsausdruck habe ich beim Anblick einer Schokoladentorte.«
Frazer sah sie stirnrunzelnd an. »Witzig, dass du das sagst.«
»Warum?«, fragte Alex und sah zu ihm auf.
»Weil…« Frazer sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Er hat einzig und allein dich angesehen, als ich dieses Foto geschossen habe.«
Das lange Schweigen zwischen ihnen wurde nur von Remy durchbrochen, die inzwischen zu Ende geduscht hatte und sich die Haare fönte, und dann fuhren sie beide hoch, als jemand an die Tür klopfte.
»Da bist du ja gerade noch mal davongekommen«, murmelte Frazer leicht bissig.
Alex warf ihm einen finsteren Blick zu und ging zur Tür.
Es war einer der Gepäckträger, der einen riesigen, prachtvollen Blumenstrauß in den Händen hielt; Tulpen in allen Regenbogenfarben.
Seit eh und je Alex’ Lieblingsblumen.
Sie konnten nur von einem einzigen Menschen geschickt worden sein.
»Tut mir leid, dass ich nicht angerufen habe, hatte wahnsinnig viel zu tun. Vermisse dich jeden Tag mehr. Werde dich immer lieben, JD«, las sie die Karte, die den Strauß begleitete, laut vor.
»Was für ein herrlicher Strauß!« Remy hüpfte ins Zimmer und schlüpfte in ihre Schuhe, während sie gleichzeitig den Reißverschluss ihres Kleides zuzog. Ihr Haar war noch etwas feucht und leicht wirr wie morgens nach dem Aufstehen, weil sie sich mit dem Kopf nach unten gefönt hatte. »Ist er von Jake?«
Alex nickte.
Sie konnte nicht sofort antworten, weil ihr das Herz plötzlich bis zum Hals schlug.
»Wie schön.« Remy sah Alex eindringlich an. »Siehst du jetzt, wie sehr er dich vermisst? Ich habe es dir doch die ganze Zeit gesagt.«
»Ja. Da siehst du, wie sehr er dich vermisst«, bekräftigte Frazer und nickte noch demonstrativer in Richtung der Blumen.
»Und ich vermisse ihn auch, Fraze. Sehr sogar«, stellte Alex mit Nachdruck klar.
»Dann genießt du deine neu entdeckte Freiheit also nicht?«
»Nein, nicht besonders«, antwortete sie ehrlich.
»Wo du doch in so einem tollen Hotel bist, umgeben von tollen jungen Männern …«
»Während Jake in Hongkong rund um die Uhr mit Miss World zusammen ist, die sich als Juristin ausgibt?«
»Du meinst also, was dem einen recht ist, ist dem andern billig?«
»Nein, ich hatte nur gehofft, dass in Hongkong niemand auf die Idee kommt, in fremdem Revier zu wildern.«
»Woraufhin du also zu dem Schluss gekommen bist, dass es nur recht und billig wäre, wenn du ebenfalls ein bisschen in fremdem Revier wilderst?«
»Ich würde mir keine blutige Nase holen wollen, Frazer, das weißt du doch.«
»Ach nein? Auch nicht, wenn er einen grandiosen Brunfttanz aufführen würde?«
»Willst du mir sagen, dass du glaubst, dass er das tut?«
»Nein, nicht im Geringsten. Ich mache mir nur Sorgen, was du tun wirst, wenn du glaubst, dass er das tut …«
Remy blickte verwirrt zwischen Alex und Frazer hin und her.
»Streitet ihr etwa?« »Nein!«, insistierten Frazer und Alex gleichzeitig.
»Also, ich finde es außerordentlich schwierig, euch zu folgen.«
»Das liegt daran, dass wir totalen Stuss reden«, sagte Alex und sah Frazer streng an.
»Ach ja?« Er runzelte überrascht die Stirn.
»Absolut«, bekräftigte Alex. »Ein guter Jäger wildert nämlich nicht in fremdem Revier.«
Und in dem Moment fingt sie zu Frazers Überraschung an zu lachen.
»Gehen wir jetzt also zusammen aus?«, fragte Remy mit hochgezogenen Brauen.
»Ja«, antworteten sie erneut im Chor.
»Ich meine ja, ihr geht zusammen aus«, erklärte Alex und sah Frazer ernst an.
»Bist du sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?«, fragte Remy, während sie die Tür öffnete.
Alex schüttelte den Kopf. »Ich habe zu viel zu tun … zu viel Arbeit «, stellte sie an Frazer gewandt klar.
Wie aufs Stichwort klingelte ihr Telefon.
Es war Helen.
»Es ist Helen«, sagte sie zu Frazer, der ihr immer noch nicht von der Seite wich, obwohl Remy bereits im Flur war.
Frazer, der die Fotos, die zu schicken er Helen schon vor zwei Tagen
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