Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
eine Kostbarkeit handelte, kam an Alex’ Tisch und setzte sich neben sie.
»Hallo zusammen!«
Er wurde freudig von der gesamten Tischmannschaft begrüßt.
»Wo ist denn unser Super-Björn heute Morgen?«, fragte Frazer.
Boris und Basil gesellten sich ebenfalls zu ihnen; auch sie hatten sich jeder einen kleinen Essensberg aufgeladen.
»Sie frühstücken im kleinen Kreis mit den Leuten von ProTrain, und anschließend werden sie vermutlich für ein Fotoshooting irgendwo hingebracht«, erwiderte Sebastian.
»Geht es ihm gut?«
Sebastian strahlte Alex an, die die Frage gestellt hatte.
»Ja, es geht ihm gut, und ich soll von ihm grüßen und sagen, dass er das ›Brennen‹ in den Muskeln spürt. Habe ich das richtig gesagt?«
Alex lachte und nickte. »Das glaube ich gern. Ich wette, dass er sich fühlt, als ob er in Flammen stünde. Er war großartig gestern, finden Sie nicht auch?«
Und Sebastian, der wusste, dass Alex das Ende meinte und nicht das Rennen, nickte entschieden.
»Ja, so kenne ich meinen Kumpel«, sagte er lächelnd.
»Kriegen wir die Wettkämpfer zum Mittagessen zu Gesicht?«
Sebastian schüttelte den Kopf und biss in ein Würstchen.
»Zum Abendessen?« Er schüttelte erneut den Kopf.
»Sie werden den ganzen Tag von der ProTrain-Führungsriege in Beschlag genommen.«
»Aha, verstehe.« Bentley nickte wissend.
»Was verstehst du?« Frazer runzelte die Stirn.
»Sie beraten sich immer noch, wer der Sieger des Wettkampfes sein soll.«
»Wie meinst du das?«, hakte Alex nach. »Danny hat die Ziellinie als Erster passiert.«
»Ich weiß, aber das bedeutet nicht, dass er den Wettkampf gewonnen hat. Vergiss nicht, was ich dir erklärt habe, Alex: Ihr Punktesystem ist so kompliziert, dass sogar du oder ich gewinnen könnten, wenn sie es wollten. Ich glaube, sie stecken in einer Art Sackgasse fest und wissen nicht recht, wer ihr Champion werden soll, und heute wollen sie sich die Aspiranten noch mal ansehen und diskutieren, wer ihren Anforderungen am besten entspricht. Der Mann, der als Erster über die Ziellinie gelaufen ist - oder der Mann, der bereits bewiesen hat, dass er ein Held und der Liebling der Medien ist.«
»Das können sie doch unmöglich machen!« rief Humphrey, der ebenfalls bei ihnen saß.
»Wenn du die Vorschriften gelesen hättest, Humphrey, wüsstest du, dass sie so ziemlich alles tun dürfen, wonach ihnen der Sinn steht.«
»Aber das ist doch absurd!«, entgegnete Humphrey entrüstet.
»Es ist ProTrain«, sagte Frazer achselzuckend.
»Es ist der Lauf der Dinge.« Les schnaubte verächtlich.
»Also, ich meine, dass Björn gewinnen sollte, und wenn nicht für die Tatsache, dass er die Ziellinie als Erster passiert hätte und weil er den Wissenstest spielend gewonnen hat, dann schlicht und einfach deswegen, weil er sich als wirklich fairer Sportler gezeigt hat«, erklärte Bentley, woraufhin die Anwesenden am Tisch eine hitzige Diskussion begannen.
Während alle in die Debatte vertieft waren, nutzte Sebastian die Gelegenheit, Alex schüchtern anzulächeln und sie zu fragen: »Wo ist denn Remy heute Morgen?«
Er sah sie so hoffnungsvoll an, dass er Alex richtig leidtat.
»Sie ist oben und macht sich fertig. Sie… äh… sie macht
heute einen Ausflug.« Alex zerbrach sich den Kopf, wie sie ihm auf die sanfte Tour beibringen könnte, dass Remy sich mit einem anderen Mann verabredet hatte.
Frazer war da weniger diplomatisch. »Sie hat ein heißes Date, Sebastian«, verkündete er, klopfte ihm auf die Schulter und ließ teilnahmsvoll seine Mundwinkel herunterhängen. »Ich an Ihrer Stelle würde mir eine von denen da schnappen.« Er zeigte auf eine Gruppe von etwa zwanzig Models, die gerade schnatternd durch die Schwingtür ins Restaurant marschierten und zielstrebig die Obsttheke des Frühstücksbüffets ansteuerten.
Remy hatte keinen Hunger.
Der bevorstehende Ausflug mit Joe hatte ihren Appetit von ganz allein zurück nach England fliegen lassen.
Was einigermaßen seltsam war, wo sie doch sonst normalerweise immer gegessen hatte, wenn sie Joe gesehen hatte und er also bisher ein Synonym für Essen gewesen war und nicht für Nicht-essen-Wollen.
Er wollte sie um elf Uhr vor dem Hotel abholen, was in exakt zwanzig Minuten war, und sie stand immer noch in ihrem Zimmer, frisch geduscht, geschrubbt, rasiert, einparfümiert, splitternackt und unentschlossen. Was, zum Teufel, sollte sie bloß anziehen?
Sie schlüpfte in einen Slip, um sich nicht mehr so nackt zu
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