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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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interessant … Was mich zurückbringt zu meiner ursprünglichen Frage. Erzählen Sie mir ein bisschen über sich?«
    Normalerweise war das keine Frage, die ihr die Sprache verschlug, doch die Ereignisse der vergangenen Wochen ließen sie einen Moment zögern, bevor sie antwortete. Entschlossen, die Last, die sie mit sich herumtrug, nicht auszubreiten, entschied sie, nichts von Simon und dem, was passiert war, zu erzählen, sondern ihm nur anzuvertrauen, dass sie Single war, und dann plauderte sie über neutrale Dinge wie ihre Familie, bevor sie das Gespräch wieder auf ihn lenkte.
    Er war intelligent, redegewandt, zurückhaltend und interessant. Außerdem war er sehr witzig und unterhielt Remy mit Geschichten aus dem Alltag des Restaurants und mit Anekdoten aus der verrückten und wunderbaren Welt der Models, in der sein Bruder Felix zu Hause war und die manchmal auf die, wie Joe sie nannte, »reale Welt« übergriff, wenn Felix’ Model-Freunde ihn auf Jersey besuchen kamen. Remy schüttelte sich vor Lachen.
    »Es war, wie wenn man ein Treffen der Anonymen Alkoholiker in einer Kneipe stattfinden lässt. Sie aßen nur grüne Salate …« Er erzählte ihr, wie es gewesen war, als »die Schönlinge«
das letzte Mal sein Restaurant in Beschlag genommen hatten. »Der Koch hatte ihnen den köstlichsten Lobster Thermidor zubereitet, auf Einladung des Hauses, weil er wusste, dass es Felix’ Lieblingsessen ist, und die Schönen haben sich angestellt, als wollte er sie vergiften. Sie haben die Soße abgekratzt, als wäre sie aus geschmolzenem Schweinefett oder etwas in der Art.«
    »Und Felix?«
    »Felix?« Er verdrehte seine schönen, bernsteinfarbenen Augen, die vor Belustigung funkelten. »Er ist einer von denen, die futtern können wie ein Scheunendrescher und trotzdem immer in enge Röhrenjeans passen. Am Ende hat er das meiste selbst gegessen, um Jean-Claude nicht zu beleidigen.«
    »Jean-Claude? Ihr Koch ist Franzose?«
    »Wie es der Zufall will, ja, er kommt aus Marseille.«
    »Ich habe auch mal in der Nähe von Marseille gelebt«, rief Remy begeistert. »Ein bisschen weiter die Küste hoch, bei Eze.«
    »Sie haben in Frankreich gelebt?«
    »Ja, zwei Jahre lang. Es hat mir unglaublich gut gefallen.«
    »Aha, vous parlais français, n’est-ce pas?«
    »Oui, bien sur. Vous parlez français aussi?«
    »Klar, wir sind schließlich auf Jersey, Französisch ist unsere erste Sprache«, erwiderte er grinsend und schaltete wieder auf Englisch um.
    »Ach ja, natürlich.« Remy errötete vor Verlegenheit. »Wie dumm von mir.«
    »Sie haben nur vergessen, wo Sie sind, das ist alles. Sehen Sie sich doch um - wir könnten überall auf der Welt sein.«
    »Das stimmt. Diese Insel ist wirklich erstaunlich. Ich bin schon jetzt total begeistert.«
    Er nickte gemächlich. »Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht und bin immer noch jeden Tag dankbar, dass ich hier sein darf.«

    »Ihr ganzes Leben?«
    »Ja. Natürlich war ich eine Zeitlang weg, als ich jünger war. Sie wissen schon, die obligatorische Auszeit, die bei mir gut zwei Jahre betragen hat, aber ich wusste immer, dass ich hierher zurückkehren würde.«
    »Ich habe gehört, dass es ziemlich schwierig ist, sich hier niederzulassen, wenn man nicht hier geboren ist.«
    »Ja, bevor man hierherziehen kann, muss man ein Stellenangebot haben. Die Gesetze sind sehr streng.«
    »Das wundert mich nicht. Wenn ich auf so einer schönen Insel leben würde, würde ich sie auch lieber ganz für mich behalten wollen.«
    Er bot ihr ein weiteres Glas Wein an, und als er ihr Lächeln sah, als er es ihr reichte, ertappte er sich bei der Frage: »Haben Sie heute Abend schon was vor?«
    Remy schüttelte den Kopf. »Nein, warum?«
    »Ich kenne da ein wirklich gutes Restaurant.«
    »Es heißt nicht zufällig ›The Dolphin‹, oder?«
    »Nein«, entgegnete er strahlend. »Es liegt nicht im Zentrum, sondern in der Nähe Ihres Hotels.«
     
    Um vier Uhr platzte Remy in Alex’ Zimmer.
    »Er führt mich zum Essen aus!«, keuchte sie aufgeregt. »Er ist nach Hause gefahren, um sich umzuziehen, aber um sechs Uhr holt er mich wieder ab. Oh Alex, um sechs!«
    Alex sagte nichts, sondern stürzte nur zu ihrem Kleiderschrank, langte hinein und holte ihr rotes Kleid und die dazu passenden Schuhe heraus.
    »Bist du sicher?« Remy rang nach Luft.
    »Klar. Du musst was anziehen, das ihn umhaut!«
    »Aber ich will auch nicht, dass er völlig aus den Latschen kippt«, witzelte Remy und nahm das Kleid und die

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