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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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ihn entgegenzunehmen. Sämtliche Fotografen in der Nähe gerieten außer Rand und Band; Blitzlichter zuckten wie Feuerwerkskörper durch den Saal, während Alex langsam bis zehn zählte, bis er endlich von Remy abließ. Nachdem sie ihn überredet hatten, zu seinem Platz zurückzukehren, erzählte er Alex von seinem Vater, einem begeisterten Sportler, der 1970 beim allerersten New-York-Marathon mitgelaufen war und anschließend in jedem Jahr teilgenommen hatte, bis er sich vor fünf Jahren im Alter von sechzig zurückgezogen hatte. Seitdem war jedes Rennen, an dem John Luke teilnahm und jeder Wettkampf, zu dem er sich meldete, ein Tribut an seinen »Daddy«, dessen Definition von »Rückzug« bedeutete, dass er zwar nicht mehr an Marathonläufen teilnahm, aber immer noch jeden Tag im zur Familien-Ranch gehörenden See zwanzig Meilen schwamm.
    Die leicht verstörte Remy musste sich an Alex’ Arm festhalten, als sie zur nächsten Insel weiterzogen.

    Der Südafrikaner Ruit Van Ruit war ein völlig anderer Typ als der fröhliche Texaner. Er war absolut konzentriert und ganz und gar nicht zu Scherzen aufgelegt, was ja in Ordnung war, jedoch nicht gerade dazu beitrug, dass Alex, die in Wahrheit mehr an der menschlichen Seite der Athleten interessiert war als an ihrem Werdegang als Sportler, ein geistreiches Interview führen konnte.
    Der Österreicher Hans Müller war zunächst ein wenig arrogant. Ein weiterer Athlet, der die meiste Zeit der zur Verfügung stehenden fünfzehn Minuten dazu nutzte klarzustellen, dass er als Sieger hervorgehen würde. Es war ihr vorletztes Interview, und Alex, die sich zusammenreißen musste, um nicht ständig zu gähnen, schrieb einfach nur in ihren Notizblock: »Wie Seamus, aber ohne den irischen Akzent und die natürliche Ausstrahlung«.
    Und dann, als Letzter auf ihrer Liste, war Björn Sieger an der Reihe, was irgendwie ein bisschen paradox war, wenn man bedachte, dass er ja tatsächlich der erste Wettkampfteilnehmer gewesen war, dem sie begegnet war.
    Ebenfalls am Tisch der Deutschen saß Hildegard Bausch. Das weibliche Matterhorn, eisig und unbezwingbar, doch beim Anblick von Alex und Remy verzog sich ihr Gesicht tatsächlich zu einem Lächeln. Sie stand auf und begrüßte sie mit einem Küsschen auf jede Wange.
    »Willkommen in Deutschland.«
    »Danke.«
    »Sie haben sich das Beste bis zum Schluss aufgehoben. Ich hatte es heute ziemlich leicht mit meinen beiden Schützlingen. Sie sind so gute Jungs und verfügen über so gute Manieren und so gute Sprachkenntnisse, dass sie mich überhaupt nicht brauchen.«
    Björn, der mit dem jungen Mann neben sich gesprochen hatte, sah Alex und sprang auf.

    Alex war gespannt, wie er sie begrüßen würde. Er schüttelte ihr freundlich die Hand und zwinkerte ihr kaum merklich zu.
    »Guten Tag. Ich bin Björn Sieger.«
    »Alex, Alex Gray.« Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Ich arbeite für das Magazin der Sunday Best . Vielleicht haben Sie schon mal von uns gehört? Wir haben in den vergangenen drei Jahren in Folge die Auszeichnung als beste »Beilage des Jahres« erhalten. Und das hier ist meine Freundin und heute auch Fotografin, Remy Daniels.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Ms. Gray, Ms. Daniels.« Dann wandte er sich an den Mann neben ihm, der ebenfalls aufgestanden war, um sie zu begrüßen. »Darf ich Ihnen Sebastian vorstellen? Er ist mein Freund und manchmal mein Trainer.«
    »Manchmal Ihr Trainer?«
    »Manchmal unterstützt er mich beim Training, und manchmal zieht er bis Mitternacht mit mir durch die Kneipen.«
    Die beiden Männer sahen einander an und lachten.
    Es handelte sich offenbar um eine sehr ungezwungene Freundschaft.
    Und um eine seit langem bestehende Freundschaft.
    »Bitte setzen Sie sich doch.«
    »Danke. Wie lange kennen Sie sich schon?«
    »Seit sechs Jahren.«
    »Und Sie sind Björns Trainer.«
    Björn schüttelte den Kopf. »Nur für diesen Wettkampf. Sebastian ist ein Kommilitone und ebenfalls Leichtathlet. Normalerweise trainieren wir zusammen, also bin ich genauso sein Trainer, wie er meiner ist.«
    »Und wieso nehmen Sie am ProTrain-Wettkampf teil?«
    »Ich wurde darum gebeten.«
    Alex blickte zu ihm auf und runzelte die Stirn.

    Warum zierte er sich immer noch, diese spezielle Frage zu beantworten?
    »Haben Sie schon mal an einem Ironman-Wettkampf teilgenommen?«, fragte sie.
    »Nein, dieser ist mein erster.«
    »Was hat Sie dazu bewogen, so etwas zu machen?«
    »Es war eine gute Möglichkeit, fit

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