Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
war glimmender Sex am Stiel.
Und natürlich verliebte Remy sich in alle.
Zum Glück war danach erst mal das Mittagessen angesagt.
Zu Alex’ Überraschung - und Enttäuschung, wie sie zugeben musste - wurden die Wettkampfteilnehmer erneut von den Journalisten getrennt. Während die Journalisten in den
Hauptspeisesaal des Hotels geführt wurden, wurden die Athleten allesamt durch eine andere Tür geleitet.
»Ich hätte gedacht, dass sie jetzt, nachdem wir sie doch bereits kennengelernt haben, die Erlaubnis erhalten würden, sich ein bisschen unter uns zu mischen«, sagte sie an Remy gewandt, als sie sich am Büfett anstellten.
»Sie wollen, dass wir nach mehr lechzen«, warf Bentley zwinkernd ein und reihte sich hinter Alex in die Büfettschlange ein.
»Außerdem wollen sie die Wettkämpfer vom Desserttisch fernhalten«, fügte Remy hinzu und zeigte auf einen langen Tisch, auf dem Berge von sündhaft aussehenden Nachspeisen mit Sahne, Schokolade und gezuckerten Früchten bereitgestellt waren. »Könnt ihr euch vorstellen, wie sie in ihren Lycraanzügen aussähen, wenn sie sich damit vollgestopft hätten?«
Alex, die sich vorzustellen versuchte, wie sie selber in ihren Jeans aussähe, drehte zur Salattheke ab.
Als sie sich an ihrem Tisch wiedertrafen, saß Alex vor einem Salatteller, während Remy und Bentley sich Lammbraten mit Röstkartoffeln, Yorkshire-Pudding und fünf verschiedene Gemüsesorten, darunter mit Käse überbackenen Blumenkohl, auf ihre Teller geladen hatten. Und all das schwamm in köstlicher Bratensoße.
Alex starrte begehrlich auf die Teller voller köstlicher, cholesterinhaltiger Leckerbissen und bemühte sich mit aller Kraft, nicht zu sabbern.
Warum bescherten einem ausgerechnet die Sachen, die göttlich schmeckten, zu breite Hüften und frühzeitige Herzinfarkte?
Es wurde noch schlimmer, als die beiden nach der Völlerei mit Lamm, Kartoffeln und Gemüse auch noch gemeinsam den Desserttisch ansteuerten und mit riesigen Schalen voller Kirsch-Trifle zurückkehrten.
»Remy - ist das dein Handy, das da klingelt?«
Es hätte auch ein Trick sein können, um schnell über den Tisch langen und eine Kirsche stibitzen zu können, doch in Remys Handtasche klingelte es tatsächlich.
Sie hörte auf, sich Sahne und Vanillecreme in den Mund zu löffeln, und kramte das Handy hervor.
»Es ist Jake«, verkündete sie grinsend.
Alex, die sich tatsächlich sofort eine Kirsche stibitzt und in den Mund gesteckt hatte, spuckte diese beinahe wieder aus. Während Remy sich mit einem munteren »Hi, Brüderchen« meldete, überprüfte Alex automatisch ihr eigenes Handy, das sie während der Interviews ausgeschaltet hatte, auf eingegangene Nachrichten. Es gab keine.
Remy wurde offenbar einer Inquisition unterzogen.
»Ja, es geht mir gut.«
Pause.
»Ehrlich, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
Pause.
»Möchtest du lieber, dass ich in meine Cornflakes heule?«
Pause.
»Ich weiß, aber er hat sich entschieden, und ich habe mich entschieden, und meine Entscheidung lautet, dass es für mich weitergehen muss.«
Pause.
»Natürlich werde ich nicht …«
Längere Pause.
»Na klar rufe ich dich an, wenn ich dich brauche. Okay, okay, ich verspreche dir, dass ich mich nicht überstürzt auf irgendetwas Dummes einlasse … also gut, ich lasse mich nicht auf noch etwas Dummes ein! Also wirklich! Auf Mum ist echt Verlass. Dass sie dir das aber auch unbedingt auf die Nase binden musste …« Sie wirkte einen Moment verlegen, dann lächelte sie Alex an. »Soll ich dir kurz Lex geben? Sie sitzt mir direkt gegenüber.«
Alex, die so getan hatte, als würde sie Bentleys Schwärmereien über Sven Sigmundsens Wangenknochen lauschen, in Wahrheit jedoch ihre gesammelte Aufmerksamkeit auf Remys Telefonat gerichtet hatte, blickte hoffnungsvoll auf.
Doch dann sah Remy weg. »Ach so, na dann. Pass auf dich auf… ja, du auch.« Sie beendete die Verbindung, sah wieder zu Alex auf und lächelte sie entschuldigend an. »Er ist gerade beim Dinner und musste zurück an den Tisch. Offenbar wurde gerade der Nachtisch serviert.«
Alex runzelte die Stirn.
Jake aß nie Nachtisch, oder jedenfalls äußerst selten; was war also so Besonderes an diesem, dass er sich nicht einmal zwanzig Sekunden nehmen konnte, um ihr Hallo zu sagen?
Vielleicht war die Nachspeise ja eine spezielle Form des japanischen Sushis und bestand aus einem nackten Mädchen, das mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Tisch lag.
Vielleicht war
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