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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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zusammen, schluckte die dicke Kröte hinunter, die in ihrer Kehle steckte, und setzte sich wieder auf ihren Platz.
    Remy sah auf und lächelte sie aufgekratzt an. »Hey, Jake hat sich gerade gemeldet. Er wollte wissen, ob du ihn angerufen hast.«
    Dank der Vorwarnung hatte Alex ihre Antwort bereits parat.
    »Klar. Hier ist nämlich jede Toilettenkabine mit einem Telefon ausgestattet - direkt über der Klopapierrolle, sehr praktisch.« Weiß der Kuckuck, wie sie es schaffte, aber sie klang locker und beschwingt und brachte am Ende sogar ein Lachen zustande.
    »Ich habe ihm ja gesagt, dass du es nicht warst. Möchtest du noch etwas Wein?«
    »Will er, dass ich ihn zurückrufe?«, fragte Alex, wohl wissend, dass er es nicht wollte, doch sie wollte gern Remys Erklärung hören.
    »Nein. Er sagte, dass es da drüben schon verdammt spät sei und er jetzt ins Bett gehe. Noch ein bisschen Wein?«
    »Geht er ins Bett, oder liegt er schon drin?«
    Remy zuckte mit den Schultern und schenkte ihr Wein
nach. »Er sagte, er hätte einen langen Tag hinter sich. Und abends ein Essen in einer Sushi Bar, und danach ging es noch in eine Karaoke Bar oder so was. Er war nicht gerade besonders redselig, aber er klang ziemlich erschöpft.«
    »Aha«, war alles, was Alex herausbrachte.
    »Er hat mich gebeten, dir seine Nummern zu geben.«
    »Seine Nummern?«, hakte Alex so gleichgültig wie möglich nach.
    »Ja. Seine Durchwahlnummer und seine Zimmernummer. Er hat offenbar schon versucht, sie dir zu schicken, aber aus irgendeinem Grund ging die SMS nicht raus. Deshalb hat er sie mir geschickt und mich gebeten, die Nummern an dich weiterzugeben.«
    »Okay.« Alex kippte sich den restlichen Wein hinunter, der sich noch in ihrem Glas befand. »Super.«
    »Er hat gesagt, dass er dich morgen anruft.«
    Um mich davon abzuhalten, heute Nacht noch anzurufen, war ihr erster Gedanke. Doch sie behielt ihn für sich und schwieg.
    Remy sah sie fragend an. »Alex, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja klar, ich vermisse ihn nur, das ist alles.«
    Remy nickte mitfühlend. »Das verstehe ich.«
    Und dann warf Alex so beiläufig wie möglich ein: »Hat er dir gegenüber eigentlich je Alison King erwähnt?«
    Remy nickte. »Die Frau, mit der er in Hongkong ist?«
    »Genau die«, entgegnete Alex beinahe etwas schroff und ungehalten, weil Remy bereits wusste, von wem sie sprach. Sie hätte es vorgezogen, bei der Nennung dieses Teufelsweibs zu hören: »Nein, wer ist das denn?«
    »Er hat den Namen ein paar Mal fallenlassen. Warum?«
    »Nur so.«
    Remy nickte, doch dann drang die offenkundige Wahrheit,
die Alex hinter ihrer vorgetäuschten Beiläufigkeit zu verbergen versucht hatte, zu ihrem vom Wein benebelten Hirn durch, und sie lächelte einsichtig und nickte erneut, doch diesmal bedächtig.
    »Oh ja, jetzt verstehe ich …«
    »Was verstehst du?«
    »Jake ist mit Alison King in Hongkong. Alison King ist attraktiv und intelligent …«
    »Hat er dir das so gesagt!?«, platze Alex heraus.
    »So hat er sich ausgedrückt«, antwortete Remy, ohne übermäßig besorgt zu wirken, dass sie soeben bestätigt hatte, dass ihr Bruder seiner Familie gegenüber ebenfalls ein Loblied auf das Teufelsweib gesungen hatte.
    »Aber egal, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Jake in Hongkong mit der attraktiven und intelligenten Alison King. Und du auf Jersey. Und du machst dir Sorgen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen«, log Alex.
    »Gut«, sagte Remy mit Nachdruck, langte nach der zweiten Weinflasche und schenkte Alex ein weiteres Mal nach. »Dafür gibt es nämlich auch absolut keinen Grund. Mein Bruder könnte mit einem ganzen Stall attraktiver und intelligenter Frauen in Hongkong sein, es wäre völlig egal. Weil Jake dich liebt!« Sie drückte Alex’ Hand und deutete dann verstohlen auf den viel zu gutaussehenden Kellner. »Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Ich habe auf diesem Feld in den vergangenen Tagen intensive Studien angestellt und glaube, dass ich allmählich besser werde, aber der da ist doch wohl definitiv schwul, oder?«

Kapitel 22
    I hr Schädel pochte, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen, doch was noch viel heftiger an ihr nagte, war das Gefühl, dass sie etwas Dummes getan hatte.
    Und dann erinnerte sie sich, dass sie tatsächlich etwas Dummes getan hatte.
    Warum, um alles in der Welt, hatte sie ihn angerufen?
    Hatte sie gehofft, ihn zu ertappen?
    Und da erinnerte sie sich, dass sie ihn tatsächlich ertappt hatte.
    Alison war in seinem Zimmer

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