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Echtzeit

Echtzeit

Titel: Echtzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Reitz
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findest du es?« Ein Geruch aus Kräuterlikör, Zigaretten und Aftershave schlug ihr entgegen. Seine Wangen glühten – er hatte schon ordentlich was getrunken. Ohne sie.
    »Super! Hab ich dir doch jetzt schon hundertmal gesagt. Sag mal, könnt ich jetzt auch mal was Anderes haben als Bier? Wo hast du den Jägermeister versteckt?«
    Er lachte. »Okay, ok ... ay.« Er lallte ein wenig. »Ich besorge dir Einen.« Und schon verschwand er wieder durch die Menschen in Richtung Bar.
    Ein neuer Song begann und brachte Nina gleich zum Kreischen. Green Day! Sie erkannte den Song sofort am ersten Gitarrenriff: American Idiot . Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Bierglas, drehte sich um und stellte es auf der Fensterbank ab. Das Schlagzeug setzte ein und sie begann, im Takt mit dem Kopf zu nicken. Erst nur leicht, bis sie in der Mitte des Raumes angelangt war. Und schon ging es los! Sie liebte diese Band, denn egal, welchen Song man von ihnen hörte, sie waren kritisch und machten dennoch eine Menge Spaß. Sie sprang, schüttelte sich, ließ sich anrempeln und rempelte nicht weniger aggressiv zurück. Pogo war einfach eine der geilsten Sachen, um den Kopf frei zu bekommen, um sich selbst zu spüren und alle anderen Sorgen zu vergessen. Jeden Stoß mit einem Ellenbogen in ihre Rippen hieß sie willkommen. Jeder Schubs, der sie auf ihren Vordermann stolpern ließ, war wie ein Segen, eine Befreiung. Sie hob die Arme, schloss die Augen und gab sich vollkommen der Willkür der anderen Tänzer hin. Dabei schüttelte sie ihr Haar und es fiel ihr vors Gesicht – sehen konnte sie nichts mehr, nur noch spüren. Die harten Gitarrenriffe, den monotonen Bass und das Schlagzeug. Sie johlte vor Begeisterung und nahm noch einmal richtig Schwung, um den letzten Refrain vollkommen auszunutzen.
    Dann trat die kurze Stille ein und wieder war nur das rauschende Gemurmel der anderen Gäste zu hören. Nina torkelte ein wenig und strich sich erschöpft die Haare aus dem Gesicht. Orientierung und ihr Bier konnten jetzt nicht schaden.
    »Hey!« Tom schlang einen Arm von hinten um sie und hob sie hoch. »Du bist ja immer noch meine kleine Pogo-Maus.«
    Sie quietschte vor Freude und strampelte mit den Beinen, sodass er sie wieder runter ließ. »Bekomm ich jetzt meinen Jägermeister?« Sie schnaufte noch.
    Er hielt ihr einen Kurzen hin, der bis zum Rand gefüllt war. Sie griff danach, doch er zog es zurück. Der Schnaps schwappte über.
    »Moment, junges Fräulein. Du bekommst ihn nur, wenn du mit mir auf unsere Freundschaft trinkst.«
    »Okay.« Sie nahm ihm das feuchte, klebrige Glas ab und hielt ihren Arm in Position. »Auf die Freundschaft.«
    Er hakte sich ein. »Auf unsere Freundschaft.« Er führte sein Glas an den Mund und zwang sie so dazu, einen Schritt näher zu kommen. Es war gar nicht so einfach, ihr Glas zu leeren, da sie zu klein war. Ihre Schulter drückte gegen seine Brust. Dennoch schaffte sie es, ihr Glas zu leeren und er seines. Sie lösten den Haken und plötzlich trat ein unangenehmes Schweigen zwischen sie. Seine glasigen Augen verdunkelten sich. Er legte seinen Arm an ihre Taille und zog sie näher. Sein Atem streifte ihre Stirn.
    »Tom!« Ihr Verstand wehrte sich, doch sie schaffte es nicht, das in Handlungen umzusetzen.
    Als seine Brust zu beben anfing, packte er ihre Hand. »Komm mit«, raunte er nur und zog sie durch das Gedränge in den Flur. Ohne Halt oder Erklärungen schob er sie durch eine halb offene Tür in einen dunklen, holzigen Raum. Er schloss rasch die Tür, drückte sie dagegen, presste seine Lippen auf ihre und seine Zunge suchte für eine Sekunde Einlass. Dann nuschelte er: »Nina, das will ich schon seit gestern tun.« Seine Zunge schob sich weiter zwischen ihre Lippen und forderte sie zu einem Kampf auf.
    Nina konnte nicht anders, als ihn aufzunehmen. Ihr Verstand schrie und brüllte und versuchte, sie von dieser Dummheit abzuhalten. Doch die Sehnsucht ihres Körpers und ihrer Seele nach Nähe, Zuflucht und Befriedigung war hundertmal stärker. Sie packte seine Haare und zog ihn näher an sich, schob ihr Becken nach vorn und rieb sich an seinem Oberschenkel. Er schmeckte nach Jägermeister, Zigaretten und ganz viel verruchtem Sex.
    »Fick mich, Tom.«
    Sein Oberkörper vibrierte. Mit gierigen Augen funkelte er sie an, dann packte er ihre Pobacken und hob sie auf einen Tisch. Er küsste sie weiter und wanderte mit seinen Händen in ihre BH-Körbchen. Er befreite ihre Brüste, und als er ihre Nippel

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