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Eckball

Eckball

Titel: Eckball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Donaubauer
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2. Ob Sylvia, Lolita oder Liliana: Spielerfrauen müssen bei Laune gehalten werden, sei es mit Handtaschen, Schuhen, Urlaubsreisen, dem Gärtner oder diversen kleingliedrigen Haustieren. Die Damen sind nicht zwangsläufig mit den Gladiatoren des Rasens verheiratet. Als Spielerfrau wird auch betitelt, wer mit einem Außenverteidiger nur kurz liiert war. Eine seltene Variante ist die mit mehreren Kickern (im Glücksfall hintereinander) verbundene Spielerfrau, der ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit widerfährt. Fachkreise sprechen in einem solchen Fall von »Wanderpokal«. Charakteristische Hauptbeschäftigung einer Spielerfrau der ersten Liga ist exzessives Shoppen und die anschließende Präsentation der gekauften Luxusartikel im Fußballstadion. Die zur Schau getragenen Markenwaren geben auch über den Stellenwert des zugehörigen Spielers innerhalb der Mannschaft sowie über dessen Salär Aufschluss. 3. Spielerfrauen, die als Manager ihrer kickenden Männer auftreten, gelten als beinharte Verhandlungspartner. Sie sind nicht nur in der Nachbarschaft gefürchtet, sondern auch bei der Vertragsverlängerung mit dem dicken Vereinsboss: da wird neben dem hochklassigen Dienstwagen für den Ehemann gleich noch eine neue Villa am Stadtrand herausgeholt. Nicht zu verwechseln mit: Spielergehalt, Spielertunnel oder Spielermangel. Beispiele aus dem wirklichen Leben: Victoria Beckham – Barbie – Carla Bruni.

Mannschaftsaufstellung, die [ˈmanʃaftsˈaʊ̯fʃtɛlʊŋ] 1. Bei kaum einer anderen Sportart wird derartig viel und heftig über die Mannschaftsaufstellung diskutiert wie beim Fußball. Die Diskussion beginnt in der Regel damit, warum gewisse Spieler in der Stammformation aufgestellt sind und andere nicht, und endet in einer öffentlichen Beschwerde der Nichtberücksichtigten. Die Entscheidung darüber, wer wo spielt, liegt theoretisch einzig und allein beim Trainer, praktisch haben verschiedene Medienvertreter aber schon öfter bewiesen, dass sie auch ein Wörtchen mitzureden haben. 2. Die eigentliche Aufgabe ist das Festlegen der Spieltaktik. Hier gibt es deutlich mehr Varianten, als in neunzig Minuten gespielt werden können. Vom Spiel mit Libero und Manndecker zum System 4-3-3 oder 3-1-3-3, hin zur Taktik 4-4-2 oder 4-4-1-2. Alles scheint möglich, und obwohl immer behauptet wird, das eigene Spiel zu spielen, hängt die taktische Aufstellung doch immer sehr vom Gegner ab. In unseren Breitengraden hat sich das System 4-4-2 immer mehr durchgesetzt, also das Spiel mit vier Verteidigern, vier Mittelfeldspielern und zwei Angreifern. 3. In der Mannschaftsbesprechung gibt der Trainer bei Kaffee und Cola die Mannschaftsaufstellung bekannt. Was zur Folge hat, dass die Reservisten bei der anschließenden Strategiebesprechung am Taktik-Flipchart mental schon nicht mehr richtig bei der Sache sind, viel zu sehr drückt der Schmerz über die erneute Nichtnominierung (siehe auch Bankdrücker ). So wichtig die Mannschaftsaufstellung auch ist, kann sie aus einer Vielzahl von Gründen bereits nach wenigen Minuten wieder obsolet sein. Eine defensive Taktik ist zum Beispiel hinfällig, wenn man schon in der ersten Spielminute ein Tor kassiert. Ist man offensiv ausgerichtet, und der Spielmacher verletzt sich nach fünf Minuten, ist’s mit der taktischen Aufstellung ebenso Essig. Nicht zu verwechseln mit: Mannschaftsbus, Mannschaftsfahrt oder Mannschaftshotel. Beispiele aus dem wirklichen Leben: Familienaufstellung – 6-Uhr-Appell beim Bund – Damenwahl beim Abschlussball.

Abstauber, der [ˈapˌʃtaʊ̯bɐ] 1. Der Abstauber ist im Normalfall eine klare Angelegenheit für den Mittelstürmer (siehe auch Torjäger ). Ein Auszug aus dem Anforderungskatalog der Agentur für Fußballtätigkeit: »Der Bewerber muss eine Nase haben und da stehen, wo man als Stürmer stehen sollte. Der Ball muss über die Linie. Aufgabe des Bewerbers ist es, dies zu bewerkstelligen. Egal, ob er den Ball einnickt, eintippt oder, mit welchem Körperteil auch immer, ins gegnerische Tor bugsiert.« 2. Nur schwerlich lässt sich diese Form des Torabschlusses im Training einstudieren. Als höchstes Maß der Hilfestellung sind Äußerungen des Trainers während der Mannschaftsbesprechung zu werten, zum Beispiel der Natur: »Der Torwart is einer, der auch gerne mal einen wieder auslässt, und dann musst du eben zur Stelle sein!« Grundsätzlich liegt diese Einschussmöglichkeit im Bereich des Transzendentalen und eher im Chi des jeweiligen Stürmers begründet. 3.

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