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Eckball

Eckball

Titel: Eckball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Donaubauer
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Überheblichkeit und Arroganz führen meist zum baldigen Verlust des Titels, und so ist es Ausweis eines exzellenten Trainers, wenn es ihm gelingt, Konzentration, Leistungsbereitschaft und Stimmung innerhalb einer titelverteidigenden Mannschaft derart aufrecht zu halten, dass eine Wiederholung des Erfolgs ermöglicht wird. 2. Die unmittelbaren Verfolger des Titelverteidigers scharren mit den Hufen und holen sich Hilfe von investierenden Ölscheichs oder russischen Unternehmern. Koste es, was es wolle, der Titel muss her. In der Boulevardpresse wird zum Halali geblasen, und die Jagd auf den Titelverteidiger ist eröffnet. Verbale Schlammschlachten sind eine Folge, eine andere ist die Instinktschärfung des Bedrohten, seine Pfründe zu verteidigen und alle Angriffe auf den Platz an der Sonne abzuschmettern. Und auch an dieser Stelle gilt: Koste es, was es wolle. Wenn sich diese Jagd über mehrere Jahre erstreckt, wird es für den Titelverteidiger immer schwieriger, seine exponierte Stellung zu behaupten: Viele Spieler sind satt, haben alles gewonnen und gehen nicht mehr richtig zur Sache. Millionärsprobleme und Vertragsverhandlungen rücken in den Vordergrund. Der Verein reagiert zumeist mit einem klaren Schnitt und beginnt von vorne, was dazu führt, dass im nächsten Jahr erst einmal kein Titel zu verteidigen ist. 3. Erfolgreiche Titelverteidigungen sind rar gesät, kommen sie sogar mehrmals hintereinander vor, spricht man gern vom »Abonnementmeister«. Unter dessen Fittichen kann eine ganze Spielergeneration heranwachsen. Jahrelanges Eingespieltsein, Vertrauen in den Trainer und eine ruhige Vereinsführung sichern diesen Besitzstand. Nicht zu verwechseln mit : Titelsong, Titelblatt oder »Titel, Thesen, Temperamente«. Beispiele aus dem wirklichen Leben : Elvis Presley – die Bibel – Avatar.

Wadenbeißer, der [ˈvaːdənˈbaɪ̯sɐ] 1. Der so Beschriebene ist per definitionem nah am Gegenspieler dran. Er spürt seinen Atem, er riecht seinen Schweiß, und er klebt an ihm wie der Kaugummi an der Turnschuhsohle. Sollte sein Opfer sich unerlaubt entfernen oder die Umklammerung trickreich umgehen, reagiert er verstört und zumeist mit einer körperlichen Verwarnung in Form eines Fouls. Nach Verlassen des Platzes tut sich der Wadenbeißer schwer mit einer Neuorientierung, und so kann es passieren, dass er die Losung des Trainers »Und wenn der Zehner aufs Klo geht, du gehst mit!« missinterpretiert. Dies zieht nicht selten zivilrechtliche Klagen nach sich. 2. Wenn sein Gegner gerade nicht angespielt wird, wirkt der Wadenbeißer seltsam entrückt, als nehme er seine Umgebung nur schemenhaft wahr und wisse nichts mit seiner freien Zeit anzufangen. Deshalb vermeiden es seine Kollegen tunlichst ihn anzuspielen, könnten sie ihn doch verwirren und damit dem gegnerischen Angriff Vorschub leisten (siehe auch Ballverlust ). Die bedingungslose Hingabe an seine Aufgabe macht ihn jedoch allenfalls unter Experten zu einem erwähnenswerten Bestandteil des modernen Fußballs. 3. Um auf ihre Aggressivität und ihre Unüberwindbarkeit hinzuweisen, geben sich Freizeitmannschaften gerne Namen, in denen Wadenbeißer vorkommt, wie zum Beispiel »Wadenbeißer from Hell« oder »Turbine Wadl’byte«. Dabei setzen sich diese Freizeitmannschaften meist aus gesetzten Mittvierzigern zusammen, die es »einfach nochmal wissen wollen«. Der übersteigerte Ehrgeiz dieser Grillexperten und ihre vage Erinnerung daran, wie sie früher die gegnerischen Reihen wie Slalomstangen umkurvten, münden meistens in völlig aus dem Ruder laufende Diskussionen mit dem bemitleidenswerten Schiedsrichter (siehe auch Arschkarte , Blutgrätsche ) oder zu heftigen internen Disputen (siehe auch Ballverliebtsein , Doppelpass , Kasten sauber halten , Mannschaftsaufstellung ), die häufig mit der irreversiblen Kündigung der Freundschaft enden. Nicht zu verwechseln mit: Wadenwickel, Vademecum oder Wadde hadde dudde da. Beispiele aus dem wirklichen Leben: persönlicher Referent des Vorstandsvorsitzenden – CSU-Generalsekretär – Konrektor.

Spielerfrau, die [ ’ʃpiːlǝʀfʀaʊ̯ ] 1. Die Spielerfrauen gehören zum Fußball wie das Salz in die Suppe. Egal, ob knietief im Matsch beim Kick in der Kreisliga oder auf der VIP-Tribüne beim WM-Finale, der weibliche Spieler-Anhang ist immer präsent. Ob Birkenstock oder High-Heels, H&M oder Prada, Mümmeldorf oder Mailand: Sie sind eine Garantie für Klatsch und Tratsch und sorgen für Glamour im kernigen Männersport.

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