Eckball
Trauzeuge – zweite Geige.
Kapitän, der [kapiˈtɛːn] 1. Auch Spiel- oder Mannschaftsführer genannt. Die herausragende Stellung des Kapitäns wird schon beim Auflaufen deutlich. Er ist es, der seine Mannschaft auf den Platz führt. Auch bei der Aufstellung der Nationalmannschaft zum Abspielen der Nationalhymne steht der Kapitän an der Spitze des Teams. Seine Sonderstellung wird zudem durch das Tragen der Kapitänsbinde am rechten Oberarm für alle Anwesenden kenntlich gemacht. 2. Gegenüber den Mitspielern hat er einige Sonderaufgaben. So werden die Kapitäne beider Mannschaften vor Beginn des Spiels zur Platzwahl vom Schiedsrichterteam in den Mittelkreis gebeten (siehe auch Anstoß ). Hier ist auch Gelegenheit zum Wimpeltausch und dem Überreichen kleiner Gastgeschenke. Während des Spiels darf der Spielführer den Schiedsrichter bei strittigen Entscheidungen ansprechen. Umgekehrt sucht auch der Schiedsrichter Kontakt zum jeweiligen Kapitän, wenn ein Spiel zum Beispiel zu ruppig wird. In solchen Fällen wird der Kapitän vom Schiedsrichter aufgefordert, mäßigend und beruhigend auf seine Mitspieler und gegebenenfalls auch auf wütende Trainer am Spielfeldrand einzuwirken. 3. Der Kapitän ist Chef im Ring, Alpha-Tier und Häuptling der Indianer. Per definitionem unumstritten, hochdotiert und werbewirksam vermarktet, führt er die Hierarchie innerhalb eines Teams an. Diesen Posten hat er sich entweder durch jahrelange, konstant herausragende Leistungen erarbeitet, oder er ist schlichtweg ein genialer Fußballer, der alle anderen an Talent turmhoch überragt. Besonderes Privileg: Bei Titelgewinnen darf er als Erster den Pokal in die Hand nehmen. Nicht zu verwechseln mit: Maat, Lotse oder Meister Proper. Beispiele aus dem wirklichen Leben: James T. Kirk – Ministerpräsident in Bayern – Lord Helmchen.
Blutgrätsche, die, [ˈbluːtˌɡʀɛːʧə] 1. Eine Blutgrätsche ist ein übermäßig hartes und/oder brutales Einsteigen in einen Zweikampf, das nicht auf den Ball, sondern den Gegenspieler abzielt, und bei dem die Gefährdung der Gesundheit des Gegners vorsätzlich in Kauf genommen wird. Gegrätscht wird bevorzugt von hinten, eine Blutgrätsche lässt sich aber auch von vorne und von der Seite aus durchführen, gerne mit beiden Beinen, gelegentlich wird jedoch auch die einbeinig eingestreckte Blutgrätsche beobachtet. Der Schiedsrichter ahndet diese Entgleisung mit der roten Karte. Die Partie wird anschließend mit einem direkten Freistoß vom Tatort aus oder, wenn das Vergehen innerhalb des Strafraums erfolgte, mit einem Strafstoß fortgesetzt. 2. Im sonntäglichen Kreisligabetrieb kann eine Blutgrätsche auch aufgrund von Untrainiertheit, fehlender Schnelligkeit und/oder Trunkenheit vorkommen. Eine Absicht ist hierbei meist nicht zu unterstellen. Trotzdem können sich in diesem Umfeld Blutgrätschen-bedingte Verletzungen ungünstig auf den Privat- oder Kollegenbereich auswirken: Der übergewichtige Kollege aus der Personalabteilung, der humpelnde Mittdreißiger aus der IT – wehe, wenn sie sich auf dem Gang wiederbegegnen … 3. Bei den immobilisierten Gefoulten läuft das restliche Wochenende stets gleich ab. Angekommen im Krankenhaus sind nur die Antworten auf drei Fragen interessant. »Übernimmt meine Versicherung die Kosten?«, »Ist eine Computertomographie wirklich nötig?« und – vor allem – »Wie lange falle ich aus?« sind die Klassiker der präoperativen Anamnese einer Blutgrätsche. Nicht zu verwechseln mit: Blutwurst, Blutsbruder oder Bluthund. Beispiele aus dem wirklichen Leben: den Vorgesetzten vor dessen Chef blamieren – dem besten Freund die Frau ausspannen – einen Obdachlosen beklauen.
Linksaußen, der [lɪŋksˈaʊ̯sn̩] 1. Der Linksaußen spielt da, wo der Rechtsaußen nicht ist, und reiht sich damit ein in die Gattung der Flügelspieler. Hier draußen am Rand muss er sehr, sehr viel laufen. Egal, ob der Linksaußen Stürmer oder Verteidiger ist, seine Aufgabe besteht darin, einerseits Flanken nach vorne in den Strafraum zu schlagen, und andererseits seinem gegnerischen Pendant ebendies verteidigend zu verwehren. 2. Der Linksaußen ist ein richtiger Wusler, der wegen seiner geringen Körpergröße manchmal auch »laufender Meter« genannt wird. Er gilt gemeinhin als widernatürlich, von der Schöpfung so nicht vorgesehen, denn er hat den rechten Fuß nur zum Stehen. Immer will er in die Mitte, möchte ein Teil des Ganzen sein und zur Gemeinschaft gehören. Allein, die
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