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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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jetzt doch nicht in den Sub Club, weil Roger Sanchez heute im Tunnel ist, erklärte Claire.
    – Scheiße, Mann …, stöhnte ich.
    – Du siehst okay aus, meinte Stevo.
    – Meinst du?
    – Na klar, bestätigte Claire.
    Siffsy latschte ständig rein und raus aus dem Zimmer, als wär’s n beschissener Laufsteg. Er brauchte ewig und drei Tage.– Ich weiß nicht, ob die Schuhe und die Hose zu dem Oberteil passen, meinte er.
    – Ne, meinte ich, die Hose passt nun wirklich nicht zum Oberteil, echt nicht.
    – Aber ohne das Shirt geh ich nicht raus, Mann. Fünfundsechzig Eier bei X-ile. Die Sache ist bloß, wenn ich die braune Hose anzieh, beißt sie sich mit den Schuhen.
    – Wir müssen los, sagte Claire und stand auf,– kommt jetzt.
    Amanda und Stevo machten es ihr nach. Ich schaffte es einfach nicht, aufzustehen, denn das Sofa war ein Witz, man versank einfach drin.
    – Ne Sekunde noch!, bettelte Siffsy.
    – Arschlecken, Stevo schüttelte den Kopf.– Komm schon, Lloyd, du verfickte Ostküstenschwuchtel. Bist du so weit?
    – Klar, sagte ich und stand auf.
    – Dauert keine Minute …, bettelte Siffsy.
    – Man sieht sich im nächsten Leben, sagte Stevo schon beim Rausgehen, wir hinterher. Siffsy kam uns nach, immer noch unsicher wegen der Klamotten.
    Seine Unsicherheit legte sich im Tunnel. Die E’s, die Stevo hatte, waren sensationell, viel besser als der Müll, den ich mitgebracht hatte, um die Wahrheit zu sagen. Roger S war in Bestform, und wir waren ziemlich geschafft, als wir am nächsten Morgen nach Haus zu Stevo gingen. Siffsy wurde wieder unsicher, als das E nachließ, und verpisste sich nachHaus, um sich umzuziehen. Zurück in der Bude warf ich einen der ›Bringer‹-Trips der Ätzfotze ein, in der Annahme, so scheiße, wie ihr Ecstasy war, könnte mit ihren Trips auch nicht viel los sein.
    Ich zog meinen Plastikbeutel mit E unter meinen Eiern raus.– Die sind beschissen, meinte ich und hielt sie gegen das Licht. Die werd ich nie los. Ich packte sie auf den Tisch.
    Keine von den schwulen Weedgiefotzen stand auf Trips. Stevo klebte vor der Glotze, während Amanda und Claire anfingen, Tüten zu bauen.
    Der Trip ging nicht besonders heftig los. Dann knallte er rein. Dann knallte er noch mehr rein.

9 Heather
    Ich will kein Kind.
    Hugh ist bereit. Er hat die Frau, den Job, das Haus, den Wagen. Etwas fehlt noch. Er glaubt, es sei ein Baby. Viel Fantasie hat er nicht.
    Echte Kommunikation findet zwischen uns nicht statt, und so kann ich ihm auch nicht wirklich sagen, dass ich kein Baby will. Natürlich reden wir, reden in dieser merkwürdigen Sprache, die wir allein zu dem Zweck entwickelt haben, jede Kommunikation zu vermeiden. Diese Unsprache, die wir erfunden haben. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass unsere Zivilisation vor die Hunde geht. Irgendwas hier tut’s jedenfalls. Irgendwas.
    Das einzig Gute daran ist, dass Hugh mir auch nicht gradeheraus sagen kann, er hätte gern ein Kind von mir. Ihm bleibt nichts weiter übrig, als verzückt zu lächeln, wenn wir draußen kleine Kinder sehen, und viel Getue um die Nichten und Neffen zu machen, für die er früher nie Zeit hatte. Wenn er doch nur sagen könnte: Ich möchte ein Baby.
    Könnte er das doch nur sagen, damit ich dann sagen könnte: Nein, ich will keins.
    NEIN .
    NEIN .
    Ich will kein Baby. Ich will leben. Ein eigenes Leben.
    Jetzt hat er seine Finger an meiner Möse. Wie ein Kind, das mit den Fingern ins Bonbonglas will. Es ist keine Sinnlichkeit dabei, es ist nur ein Ritual. Ich empfinde eine kranke Spannung. Jetzt versucht er, seinen Schwanz in mich reinzubekommen, zwängt sich zwischen meine trockenen, engen, verkrampften Scheidenwände. Er grunzt. Er grunzt immer. Ich weiß noch, wie ich an der Universität das erste Mal mit ihm geschlafen habe. Meine Freundin Marie hatte gefragt,– Wie ist er?
    – Nicht übel, meinte ich,– ein kleiner Grunzer.
    Sie lachte laut und lange darüber. Sie hatte gemeint, wie er als Mensch sei.
    Ich dachte oft in solchen Bahnen. Ich war ganz schön kess, auf meine eigene, stille Art. Das sagten alle. So bin ich einmal gewesen. Heute bin ich nicht mehr so. Doch ich bin es. Ich bin es tief im Innersten.
    Meine Mutter sagte immer, ich hätte Glück gehabt, jemanden wie Hugh zu finden. Einen mit Ehrgeiz. Einen, mit dem man gut versorgt ist.– Bei dem wirst du gut versorgt sein, prophezeite sie mir, als ich Hughs Klunker hochhielt, damit sie ihn begutachten konnte,– genau wie bei deinem Vater.
    Wenn Hugh für

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