Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
alles sorgt, was bleibt mir dann?
Bemuttern.
Hughey-Schätzchen umhegen.
Kleines, feines Hughey-Schätzchen bemuttern.
Groll hegen.
– … Ahh … du geiler Fick …, japst er, spritzt seine Ladung in mich, rutscht von mir runter und fällt in tiefen Schlaf. Geiler Fick. So nennt er mich, mich, die ich wie ein Stück totes Fleisch unter ihm liege und mich ans Bettzeug klammere.
Geiler Fick.
Ich lasse schon gewohnheitsmäßig eine Cosmo aufgeschlagen und strategisch gut platziert auf dem Couchtisch liegen, um dann zu beobachten, wie Hugh verstohlen auf die Überschriften schielt und dann zusammenzuckt:
Vaginaler und klitoraler Orgasmus
Ist Ihr Partner gut im Bett?
Wie ist Ihr Sexleben?
Ist Größe wirklich wichtig?
Mehr Spaß am Sex
Ich blätterte ganz gerne mal in Woman’s Own. Ein Abschluss in Englischer Literatur ist sicher nicht viel wert, befähigt aber doch zu mehr, als in Woman’s Own zu blättern. Hugh fragte dann immer,– Warum liest du diesen Mist, Liebling?, mit halb geringschätziger, halb herablassendbeifälliger Stimme.
Macht sich dieser Provinz-Industriekapitän aus Dunfermline klar, dass er das Boot unserer Beziehung an die Klippen steuert? Weiß er, welche Wirkung er auf seine hochgeschätzte Gattin Heather Thomson hat, in ersten Kreisen auch als Geiler Fick bekannt? Nein, da sieht er lieber weg.
Sein giftiges Sperma ist in mir und versucht sich zu einer Eizelle durchzukämpfen. Dem Himmel sei gedankt für die kleinen Pillen. Ich ertaste meine Klitoris und reibe hingebungsvoll, während ich von meinem geheimnisvollen Liebhaber träume.
Es geschieht.
Während Hugh tief schläft, geschieht es. Ich werde Geiler Fick.
10 Lloyd
Mir klingelt’s in den Ohren, und ich höre irgendne Fotze so was sagen wie, »vielleicht begreifen sie eines Tages, warum die Dinge nun mal anders bleiben«, in einem Tonfall, der ein bisschen nach The Crow klingt: nicht direkt Manchester, eher East-Lancashire-Provinz.
Wer hat das gesagt? Ich kriege Panik, denn es ist völlig zusammenhanglos, und keiner hier kann es gesagt haben. Hier sind waren sind waren vier von uns im Zimmer: ich, ja, ich bin da, und dann Stevo, der sich Golf ansieht oder vielmehr den blauen Arsch von diesem Typ, der Golfspieler sein oder auch nicht sein könnte; Claire, die laut lachend auf dem Sofa liegt und darüber redet, warum Leute aus der Gastronomie scheiße ficken (Erschöpfung durch unsoziale Arbeitszeiten und alkoholbedingte Impotenz, zu dem Schluss kam sie, glaub ich– ein bisschen ungerecht, muss ich denken, aber scheiß drauf); und Amanda ist auch da und isst mit mir Erdbeeren.
Wir essen Erdbeeren mit Frischkäse.
Die beste Methode ist, die Erdbeere aufzuschneiden, quer in der Mitte durch. Das offenbart einen Aspekt der Frucht, den man selten zu Gesicht bekommt. Schön gesagt, du blöder Sack. Dann genießen wir einfach das Spiel von Rot und Weiß und beobachten, wie der braune Teppich im Zimmer sich in glänzende Marmorfliesen verwandelt und sich opulent in die Unendlichkeit erstreckt, und während ich mich einfach der Laune hingebe, sehe ich, wie ich michvon Amanda und Claire auf dem Sofa und Stevo entferne, der immer noch Golf guckt, und dabei schreie: BOH EY, DU FOTZE, DU, SCHEISSE NEE, ALTER, und ich lasse die Erdbeere fallen, und das Zimmer nimmt in etwa wieder seine normale Größe an, und alle sehen sich zu mir um, und Stevo schürzt seine Lippen, die wie riesige Erdbeeren aussehen, und Claire lacht noch lauter, was mich veranlasst, in keuchendes, zerhacktes Maschinengewehrlachen auszubrechen, und jetzt fällt auch Amanda ein, und ich:– Alle Mann an Bord! Das sind verfickt gute Trips, und ich bin total ab von allem, Leute …
– Dich hat’s ja wohl voll erwischt, lacht Stevo.
Das ist wahr. Hat es.
Um mich abzuregen, mach ich mich an die Meisterkoch-Vorbereitung für die Erdbeeren, eine Mission, die in meinem Kopf ungeheure Wichtigkeit angenommen hat. Nicht weil ich die Paranoia hab oder irgend so n Scheiß, sondern weil da ein Vakuum ist, ein Leerraum in meinem Kopf, der sich mit bösen Gedanken füllen wird, wenn ich nicht ruckizucki schnipp schnapp die Beeren teile, und der Trick dabei ist, dieses scharfe Messer elegant einzusetzen, um in eine von den kleinen Fotzen zu stechen …
Ähm
Nein, nein, nein, verdammt, der Trick dabei ist … warum habe ich das gesagt, nein, nein, nein, böse Gedanken kann man nicht erklären, was sie noch schlimmer macht, man kann sie nur ignorieren, weil, mit dem Messer nimmt
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