Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
Knabe, kriegte kaum noch Luft, als Vaughan weiterredete,– als Gast seines werten Bruders Lloyd, in dem exklusiven Club in der Stadt, den er mit seiner Mitgliedschaft beehrt …
Wir wurden durch ein würgendes Geräusch unterbrochen, als Eric dünnflüssige Bierkotze über den Tisch verteilte. Der Tattergreis mit dem Blazer und dem Abzeichenging sofort auf ihn los und nahm ihm sein Bier weg.– Das war’s jetzt! Raus! Aber dalli!
Vaughan nahm ihm das Glas wieder ab.– Das war’s jetzt noch lange nicht, Tommy.
– Und ob’s das war! Und ob!, blaffte der Tattergreis zurück.
– Du kannst verdammt noch mal nicht einfach hier an den Tisch kommen und sagen, das wär’s jetzt, meinte Vaughan,– weil, das war’s noch lange nicht.
Ich klopfte Eric auf die Schulter und half dem alten Sack auf die Beine und nach hinten aufs Klo.– Nee, nee, man macht was mit, hörte ich ihn zwischen Würgekrämpfen japsen, während er in die Schüssel kotzte.
– Alles klar, Eric, alles in Ordnung, Kumpel. Kein Grund zur Panik, meinte ich aufmunternd. Ich kam mir vor, als wäre ich im Rez und versuchte, Woodsy zu beruhigen, als er seinen Aussetzer hatte, aber hier stand ich mit nem bescheuerten alten Sack in einem Bouleclub.
Wir brachten Eric nach Hause. Er wohnte in einem alten Haus, bei dem die Haustür direkt auf die Straße ging. Wir lehnten ihn dagegen, klingelten und traten zurück. Eine Frau öffnete, zog ihn rein und knallte die Tür zu. Ich hörte Schläge und Erics Schreie hinter der Tür,– Nicht, Betty … es tut mir leid, Betty … nicht mehr hauen …
Wir gingen dann zurück zu Vaughan. Das Essen war ein bisschen verkocht, und Fiona war von unserem Zustand nicht gerade begeistert. Ich hatte gar keinen Appetit, spachtelte aber mit geheuchelter Begeisterung.
Ich fühlte mich schwerfällig und unwohl und brach früh auf; ich hatte vor, runter zum Hafen zu gehen. Als ich den Leith Walk runterkam, sah ich die Ätzfotze auf der anderen Straßenseite. Ich ging zu ihr rüber.
– Wo willst du hin?, fragte ich.
– Bloß zurück zu dir. Ich hab Solo angerufen, und der wollte, dass ich was für ihn abhole. Du bist blau!
– Na ja, n bisschen.
– Hast du die Speedballs bekommen?
Ich glotzte sie nen Moment lang an.– Nee … hab den Knaben nicht erwischt. Hab jemanden getroffen und so. Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl.– Wo ist das Opfer?
– Immer noch bei dir.
– Scheiße!
– Wieso?
– Das Opfer hat Bulimie! Die frisst mir meine ganzen verfickten Vorräte weg! Du hättest sie nicht allein lassen dürfen!
Wir hetzten nach Hause und mussten feststellen, dass das Opfer alle drei Blumenkohlköpfe, die ich für MrsMcKenzies Suppe vorgesehen hatte, roh gefressen und wieder ausgekotzt hatte.
Ich musste für ein paar gammelige, überteuerte Zutaten zum Asiaten– schätze aber, das geht in Ordnung, denn die Fotzen haben uns oft genug mit Sprit und Blättchen aus der Klemme geholfen–, und dann brauchte ich halb besoffen ewig und drei Tage, die Suppe zu machen. Die Ätzfotze hatte ein paar Trips, die gab sie mir statt der Kohle, die mir die räudige Hure noch schuldete.– Pass auf mit dem Zeug, Lloyd, das sind echte Hämmer.
Sie spielte n bisschen mit den Kopfhörern an den Plattenspielern rum. Ich musste gestehen, dass die Ätzfotze das nicht mal schlecht machte, sie hatte ein Gespür dafür. Ich bemerkte, dass sie einen Ring durch den Bauchnabel hatte, der unter ihrem kurzen T-Shirt zu sehen war.– Cooler Ring, rief ich ihr zu, und sie hob den Daumen, führte einen merkwürdigen, kleinen Tanz auf und zeigte mir ein unheimliches, hässliches Grinsen. Wenn je eine Special-Effects-Abteilung in Hollywood dieses Mensurgrinsen hinbekommen hätte, hätten sich ein paar Leute ne goldene Nase dran verdienen können.
Das Opfer hing schluchzend und ketterauchend vor dem Fernseher. Sie sagte nichts weiter zu mir als– Hast du Zigaretten, Lloyd? … mit einer heiseren, atemlosen Stimme. Schließlich gingen sie, und ich brachte die Tupperware-Schüssel runter zu MrsMcKenzie. Ich wollte übers Wochenende nach Glasgow, um da ein paar Kumpels zu treffen. Ich freute mich drauf, so wie ich von Edinburgh die Schnauze voll hatte. Das Problem war nur, dass ich meinem Kumpel Drewsy neulich versprochen hatte, ihm morgen früh auszuhelfen, worauf ich eigentlich keinen Bock hatte, aber das gäb Bares, und ich konnte die Asche für das Wochenende brauchen.
7 Heather
Familienglück.
Ich und Hugh und meine Mum und mein
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