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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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runter. Vor allem, wenn man an so nem heißen Sommertag wie heute hier ist. Ich glaub, es liegt daran, dass sie anscheinend nie was von der Sonnenwärme abkriegt, immer liegt sie im Schatten, wegen der hohen Gebäude drumherum. Hier drinnen gibt’s kein natürliches Licht, nur diese alten Scheißlampen. Ich schwöre, eines Tages hacke ich n verdammtes Loch ins Dach und bring so was wie n Oberlicht an. Der Gestank vom Paraffin aus dem Heizgerät und von dem Öl der rumfliegenden Teile kann einem ganz schön auf den Zeiger gehen. Dazu kommt, dass ich immer total stinkend hier rauskomme. Die ganzen Ersatzteile, die auf dem Boden und auf dem beschissenen großen Tisch rumfliegen. Und diese riesige blöde Schwingtür, die nicht mal mehr nen Riegel hat. Wir müssen das Drecksding jedes Mal mit nem Vorhängeschloss zumachen. Morgens krieg ich meistens nen Anfall, wenn ich das Scheißding aufzukriegen versuche.
    Aber Bal fühlt sich sauwohl hier drinnen. Er hat sein ganzes Scheißwerkzeug hier, sogar die große verdammte Kettensäge, die er letzten Winter gebraucht hat, als er mit den Bäumen, die er im Epping Forest gefällt hat und im Advertiser als Feuerholz anbot, ein kleines Nebengeschäft aufgezogen hatte.
    Doch, heute ist es zu heiß für die Werkstatt.
    – Doofe sterben nicht aus, was, Junge?, lacht Bal und tätschelt die Motorhaube des Wagens.
    – Ja, was für’n armer Irrer. Herrgott, ist das beschissen heiß heute. Hör mal, Alter, meine Kehle will mir was mitteilen. Lust auf n Bier?
    – Klar, in Ordnung. Ich seh dich dann im Grave Maurice. Aber ich will erst mal n bisschen hierdran rumfummeln, meint er und tätschelt wieder die Motorhaube, als wär es der Arsch oder die Titten von ner Ische oder so was. Schön,soll er: ein Autonarr, der verrückte Hund. Ich stehe da mehr auf Samanthas Titten und Arsch. Boah. Diese Scheißhitze macht mich total geil. Manchmal frag ich mich, ob’s dafür ne wissenschaftliche Erklärung gibt, oder ob das nur daran liegt, dass die ganzen Schnallen in dieser Jahreszeit halbnackt rumlaufen. Egal, ich kann’s kaum erwarten, sie zwischen die Finger zu kriegen, aber bis dahin tut’s auch n schönes, kühles Lager. Ich mach die Fliege.
    Mann, die und ihre beschissene »präventive Präsenz«. Ich bin ganze fünf beschissene Minuten im Pub und hab grad mal zwei Schluck trinken können, da kommt diese Nesbitt-Fotze von der Bullerei einfach in die Bar vom Maurice reinmarschiert, als ob der Scheißladen ihm gehört.
    – Alles klar, Thorny?
    – D. C. Nesbitt. Welch angenehme Überraschung.
    – Angenehm ist es nie, sich in Kriminellenkreisen zu bewegen.
    – Ganz Ihrer Meinung, John. Die meide ich auch wie die Pest. Muss allerdings bei Ihrer Profession recht schwierig sein. Bleibt Ihnen wohl kaum viel anderes übrig, oder? Vielleicht wär’s Zeit für nen anderen Beruf. Schon mal dran gedacht, Ihr Glück im Autohandel zu versuchen?
    Die Fotze steht da und lässt sich verarschen und versucht mich dabei niederzustarren, als hätte ich mich für irgendwas zu entschuldigen. Billy und die neue Perle hinter der Theke kichern sich eins. Ich proste der Bullenfotze einfach zu,– Cheers!
    – Wo steckt dein Kumpel, Leitchy?
    – Barry Leitch … hab Bal schon ne Weile nicht mehr gesehen, erkläre ich ihm,– Ich meine, klar, bei der Arbeit und so, ist ja auch kaum zu vermeiden bei nem Zwei-Mann-Betrieb, aber privat verbringen wir nicht viel Zeit zusammen.Wir bewegen uns heutzutage zunehmend in verschiedenen Kreisen, falls Sie verstehen, was ich meine.
    – In welchen Kreisen bewegt er sich denn heute?
    – Das müssen Sie ihn selber fragen. Wir haben zurzeit viel zu viel Maloche am Hals, als dass wir Zeit mit Small Talk über das Privatleben verschwenden könnten.
    – Du bist nächste Woche bei Millwall, meint er.
    – Wie meinen?
    – Verarsch mich nicht, Thorny. Millwall gegen West Ham. Endsleigh Insurance League Division One. Nächste Woche.
    – Verzeihung, Chef, aber ich interessier mich nicht mehr sonderlich für den Spielplan. Seit Bonzo auf dem Managerstuhl sitzt, hab ich das Interesse verloren. Mannschaftsdienlich auf dem Platz, aber als Manager bringt er’s nicht, verstehn Sie? Traurig, wenn so was passiert, aber so spielt das Leben, nicht?
    – Das höre ich mit Freuden, aber wenn ich auch nur den Schatten von deinem elenden Arsch am Samstag auf der anderen Flußseite sehe, kassiere ich dich wegen Landfriedensbruch. Selbst wenn du unten im Einkaufszentrum von Croydon mit Taschen

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