Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
alles: freie Bahn zu meinen Brüsten, meiner Möse, meinem Arsch. Was du willst. Hätte ich doch auch noch keine Beine, was? Bloß ein Fickspielzeug. Du könntest mich in nem Geschirr aufhängen und mich benutzen, wie du willst, wann du willst. Du hältst mich für völlig wehrlos, als wärich nur für dich da, um jederzeit von deinem geilen Schwanz penetriert zu werden.
Scheiße, das ist nicht richtig, wie sie da redet. Absolut nicht richtig. Ich krieg hier noch Paranoia. Sie muss damals diese Melone im Kühlschrank gefunden haben … sie muss.
– Wenn’s wegen der Melone da ist …
– Wovon redest du?, fragt sie.
Das war’s nicht, Schwein gehabt. Ich kontere,– Wovon redest du denn? Hä? Ich liebe dich. Ich liebe dich, zum Henker!
– Du meinst, du willst mich ficken.
– Nee, ich liebe dich, Punkt.
– Du bist schon ne kleine Enttäuschung für mich, Mile-End-Boy. Hat dir noch nie einer gesagt, dass es auf dieser Welt keine Liebe gibt? Es geht nur um Geld und um Macht. Das ist die eine Sache, die ich kapiert habe: Macht. Das hab ich gelernt, als ich aufgewachsen bin. Die Macht, gegen die wir kämpfen mussten, als wir unsere Entschädigungen wollten, als wir Gerechtigkeit von ihnen wollten: von den Industriellen, der Regierung, den Gerichten, von der gesamten verdammten Blase, die alles beherrscht. Wie sie die Reihen schlossen und zusammenhielten. Das wär was für dich gewesen, Dave. Geht’s nicht genau darum bei dir und deiner Firma, in eurer Spielzeugwelt? Die Macht zu verletzen. Die Macht zu besitzen. Die Macht, jemand zu sein, so gefürchtet zu sein, dass einem niemals einer blöd kommen kann? Niemals? Aber trotzdem liegst du damit falsch, Dave, denn es wird immer einer da sein, der dich rumschubst.
– Vielleicht hab ich früher so gedacht, aber so bin ich nicht mehr. Ich kenne meine Gefühle, sage ich zu ihr. Ich leg meine Hände schützend über die Eier. Meine Erektion macht schlapp, und ich komm mir total blöd vor, hier splitternackt mit ner Torte rumzusitzen, ohne was zu machen.
– Tja, Pech für dich, mein süßer kleiner Taschenhooligan. Denn wenn das so ist, kann ich dich nicht brauchen. Ich brauche keinen Trottel, der schlappmacht. Typisch Mann: erst groß daherreden und dann kneifen. Von Anfang an. Sogar mein eigener beschissener Vater hat gekniffen.
– Verdammt, ich mach nicht schlapp! Ich würde alles für dich tun!
– Gut. In dem Fall blase ich dir einen, bis er wieder so hart ist, wie er war, und dann kannst du dir aussuchen, was du mit mir anstellen willst. Deiner Fantasie sind, wie man so sagt, keine Grenzen gesetzt.
Genau das sagte sie, und ich konnte es nicht ändern. Ich liebte sie und wollte für sie sorgen. Ich brauchte ihre Liebe, nicht dieses Gequatsche wie von ner durchgedrehten Nutte. Ich mag’s nicht, wenn Mädchen so reden. Sie muss n paar ziemlich miese Sachen gelesen oder sich mit bekloppten Leuten rumgetrieben haben, um so n Gerede aufzuschnappen.
Ich konnte also nichts dagegen machen, und wisst ihr was? Ich wette, sie wusste, dass es so kommen würde: Ich bin mir hundert Prozent sicher, dass sie’s wusste.
Sie legte sich nen Morgenmantel um die Schultern. Damit sah sie wunderschön aus, denn so, wie er runterhing, dachte ich für nen Augenblick, sie hätte Arme. Aber wenn sie Arme gehabt hätte, würde sie bestimmt nicht mit nem Typ wie mir hier sitzen.– Wann machst du Sturgess fertig?, fragte sie.
– Das kann ich nicht machen. Echt nicht.
– Wenn du mich wirklich liebst, dann machst du es! Alles , genau das hast du gesagt! Sie schrie mich an. Sie heulte los. Scheiße, ich kann’s nicht ertragen, sie weinen zu sehen.
– Es ist nicht richtig. Ich kenn den Typ doch gar nicht. So was ist Mord, ey.
Sie sah mich an und setzte sich dann neben mich aufs Bett.– Ich will dir mal ne kleine Geschichte erzählen, sagte sie. Sie schluchzte alles raus.
Als sie zur Welt kam, haute ihr alter Herr ab. Kam nicht damit klar, n Kind ohne Arme zu haben. Ihre alte Dame, die ging einfach hin und machte sich alle, wa. Also ist Samantha im Heim aufgewachsen. Die Regierung und die von den Gerichten standen hinter denen, die das Medikament hergestellt hatten, sie wollten ihr nicht mal diese Entschädigung zahlen, ihr nicht, und auch den anderen ohne Arme geborenen Kindern nicht. Das war’s dann. Erst als die Zeitungen die Geschichte aufgriffen und ne Kampagne starteten, da löhnten sie schließlich. Dieser miese Sturgess, der war das Schwein, das an allem Schuld
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