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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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voller Spielzeug für die hungernden Waisen des Viertels rumläufst, wirst du sofort eingelocht. Halt dich aus South London raus.
    – Mit Vergnügen, MrN. Hat mir da eh nie so gefallen, ist nichts los da drüben.
    Für Bullen hatte ich nie viel übrig. Nicht nur wegen dem Job, den sie machen, sondern auch als Menschen. Das ist ein ganz spezieller Schlag, falls ihr wisst, was ich meine. Es waren doch immer diese hinterfotzigen, feigen kleinen Kinder, die man auf der Schule immer vermöbelt hat, die dann hingingen und Bullen wurden. Als ob sie versuchen wollten, sich ne Uniform überzuziehen und sich an derWelt zu rächen. Aber das Hauptproblem mit Bullen ist, dass sie überall die Nase reinstecken, oder? Dieser Arsch von Nesbitt, wenn der sich erst mal in was verbissen hat, lässt der nie mehr los. Man muss bloß an die schwulen Kinderschänder denken, die sich auf Spielplätzen rumtreiben und kleine Kinder betatschen. Das sind perverse Typen, um die sich die Bullerei kümmern sollte, statt hart arbeitenden Leuten das Leben schwer zu machen.
    Sobald sich diese Bullenfotze Nesbitt verpisst hat, rufe ich Bal in der Werkstatt an.– Muss Millwall absagen. Nesbitt hat Wind davon bekommen. Er war hier im Maurice und hat dumme Andeutungen gemacht.
    – Wenn er so früh schon auftaucht, heißt das, dass er nicht genug Leute hat, um damit fertig zu werden. Kürzungen bei den Überstunden, weißte? Steht alles im Advertiser. Hätte er genug Leute, würde er die Füße stillhalten und versuchen, uns in Aktion zu erwischen. Du weißt so gut wie ich, dass die Bullen nichts so sehr lieben wie richtige Krawalle: Dann können sie den Politikern erzählen, die öffentliche Ordnung wär gefährdet, und sie bräuchten mehr Geld für noch mehr Bullen.
    – Genau, und wenn wir’s abblasen, denken die MillwallFotzen, die aus East London hätten keinen Mumm mehr.
    – Eins allerdings noch, meinte Bal,– Newcastle ist in ein paar Wochen.
    – Ja. Trommeln wir dafür die Firma zusammen. Ist besser als Millwall; ganz schönes Stück weg, was? Kommt vielleicht in die überregionale Presse. In London haben sie alle die Nase vom Krawall voll. Können froh sein, wenn’s ne Klatscherei mit Millwall in den beschissenen Standard schafft.
    Newcastle passte mir besser. Lyonsy lag mir noch im Magen. Ich hatte mit den Gewichten trainiert und meineSchlagkraft verbessert, bloß um auf den Arsch vorbereitet zu sein. Ohne den großen Lyonsy hatte ich auch auf Millwall keinen Bock. Ich merkte gleich, dass der Gedanke an Newcastle Bal begeisterte, denn er war wie der geölte Blitz im Pub aufgetaucht und hatte mich direkt ins Hinterzimmer geschleift. Und jeden, der reinkommen wollte, hat er mit bösem Blick verscheucht.
    – Weißt du, verriet er mir,– ich mach mir Sorgen wegen Riggsie und den anderen. Dieses ganze Ecstasy, Thorny, dieser ganze Love-&-Peace-Scheiß.
    – Ja, ich weiß, meinte ich und dachte an Samantha. Ich seh sie heute Abend. Bei ihr in Islington. Was sie alles mit den Füßen anstellen kann. Die Art, wie sie meinen Schwanz einfach zwischen ihre zehn Zehen nahm und bloß ganz leicht daran zog, dass ich schon abspritzte wie n verdammter Springbrunnen, bevor ich wusste, wie mir geschah.
    – Das regt mich auf, erklärt Bal,– das bringt mich echt auf die Palme, Dave.
    – Ja, kann ich verstehen, meine ich.
    Samantha. Mannomann. Kann nicht mehr lange dauern, bis wir es richtig treiben. Aber Bal, dieser Sack: Der kann in mir lesen wie in nem Scheißbuch.
    – Hör mal, Kumpel, fängt Bal an, ganz ernsthaft jetzt,– du würdest doch nie zulassen, dass irgendne Ische alles verdirbt, oder? Unser Verhältnis zum Beispiel, das Geschäft, die Firma und das alles?
    – türlich nicht, beteuere ich,– So ist das nicht zwischen mir und Samantha. Mit Gewalt hat sie keine Probleme. Ich glaub, das macht sie an.
    Glaub ich wirklich.
    – Ja?, grinst er, aber ich verrate ihm nicht mehr, nicht über Samantha. Ich hab schon genug gesagt. Er gibt sich damit zufrieden.– Ich mach mir derzeit einfach um die wichtigenJungs Sorgen. Ich mein zum Beispiel Riggsie und Shorthand. Sie sind nicht mehr richtig bei der Sache. Ist doch total dekadent, oder? Ist wie im alten Rom mit diesen Wichsern, n einziger großer beschissener Sextrip. Kein Wunder, dass sich die Ilforder Chancen ausgerechnet haben. Wer kommt als Nächster? Der Schlauscheißermob aus Basildon? Die aus East Ham? Die Gray’s-Crew?
    – Aber mit Handkuss!, schnaubte ich,– Völlig egal, wer sich

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