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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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warum. ›Kein Wunder, dass du das denkst‹, hat er gesagt. ›Du bist ja selbst eine Halligan. Das geht alles auf Fagan’s Villas zurück.‹ Das hat er gesagt.«
    »Nein«, schrie Barbara. »Nein, nein, nein, nein!«
    »›Weiß der Himmel, warum mein Vater es all die Jahre mit dir ausgehalten hat. Du hast sein Leben vergiftet, so wie du meines vergiftet hast mit deinem dreckigen Halligan-Blut.‹ Das hat Ihr Sohn zu Ihnen gesagt. Danach hat man zwei laute Schüsse gehört.«
    Barbara schluchzte jetzt und murmelte unter Tränen immer wieder das Wort »Nein« vor sich hin.
    »Bis jetzt war ich mir noch nicht sicher«, sagte ich. »Die Glock 17, mit der der Tote im Rathaus erschossen wurde, hat auch Peter getötet. Wenn es mein Vater, wenn es Kenneth Courtney gewesen wäre, hätte keine Verbindung bestanden. Aber wenn der Tote John Dawson ist, dann sind Vater und Sohn durch dieselbe Waffe zu Tode gekommen, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dieselbe Person abgedrückt hat. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie es waren, Barbara.«
    In Barbara Dawsons Augen glühte der Trotz. Sie war grau im Gesicht.
    Courtney schenkte sich noch einen Whisky ein, trank das Glas fast aus und stand dann schwankend, aber gefasst auf, einen anklagenden Finger auf die bebende Barbara Dawson gerichtet.
    »Deinen eigenen Sohn«, sagte er mit zitternder Stimme. »Dein eigenes Fleisch und Blut.«
    Barbara sah ihn nicht an. Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, seine plötzliche moralische Überlegenheit anzuerkennen.
    »Ich dachte wirklich, er hätte Selbstmord begangen«, sagte Courtney, an mich gewandt. Seine schwachen Augen flehten um Verständnis, um Vergebung, um eine Absolution, die ihm niemand erteilen konnte. Er leerte sein Glas, goss nach und sank in seinen Sessel. Ich drehte mich wieder zu Barbara um.
    »Warum Linda?«, fragte ich. »Warum haben Sie sie umgebracht?«
    »Sie wusste es. Oder sie stand kurz davor und hätte dafür gesorgt, dass du es herausfindest«, antwortete Barbara.
    »Ich weiß es, Barbara«, sagte ich. »Und die Polizei weiß es auch. Sie wissen von der falschen SMS, die alles so aussehen lassen sollte, als hätte ich es getan. Bisher haben sie vergeblich nach Lindas Wagen gesucht. Aber jetzt, nachdem ich ihnen gesagt habe, wo er ist, bereiten sie Ihre Festnahme vor.«
    »Ich wollte das nicht …« Barbara stockte.
    »Was wollten Sie nicht? Sie erwürgen?«
    »Ich wollte einfach nur mit ihr reden. Es ihr erklären. Sie hat mich angebrüllt, ich soll verschwinden. Dann hat sie mir den Rücken zugedreht und die Nummer der Polizei auf dem Handy gewählt. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.«
    »Sie wussten sich nicht anders zu helfen, als sie umzubringen. Ein kalter Ort, an dem Sie da waren, was? Oder fällt Ihnen das gar nicht mehr auf? Soll ich raten, wie Sie es gemacht haben? Es ist im Grunde ganz einfach. Sie tragen immer einen Schal um den Hals, weil plastische Chirurgie da nicht mehr helfen kann. Den haben Sie abgenommen und Linda damit erdrosselt«, sagte ich.
    Barbaras Lippen zitterten, und in ihren großen Augen glitzerten Tränen.
    »Arme Linda«, sagte Courtney, so laut, als wäre er gerade aufgewacht. »Ich habe sie sehr geliebt. Sie war wie eine Tochter für mich.«
    Seine Stimme war hohl und heiser vom Alkohol, und seine Worte klangen wie vorbereitet. Whisky-Tränen kullerten ihm über das fleckige Gesicht.
    »Sie sollten lieber um Gemma weinen, Ihre richtige Tochter, die Sie verlassen haben«, sagte ich.
    »Glaubst du, das tue ich nicht? Glaubst du, ich bereue meine Entscheidung nicht jeden Tag von neuem?«
    »Sie braucht Ihre Hilfe«, sagte ich. (»Gemma Grand). Heißt das, Sie wussten, wo sie wohnt, in diesem Loch unten am Grand Canal, und haben trotzdem nichts unternommen?«
    »Ich habe alle nötigen Vorkehrungen getroffen, damit sie nach meinem Tod gut versorgt ist«, sagte Courtney. »Eigentlich wollte ich das längst wieder gutmachen, aber diese Frau da hat mich daran gehindert, diese Barbara Dawson, Barbara Lamb … oder … da Peter ja absolut Recht hatte, sollte ich vielleicht sagen: Barbara Halligan.«
    Barbara hob den Kopf und sah Courtney an. Auf ihrem tränenüberströmten Gesicht lag ein zutiefst verletzter Ausdruck. Courtney kam quer durch den Raum auf sie zu. Seine Worte waren wie Messerstiche: Er wollte sie fertig machen.
    »Wir haben es doch alle gewusst. Barbara Lamb, der kleine Bastard vom alten George Halligan. Darum war sie auch so wild, darum hatte sie so

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