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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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den Zähnen.
    Seine Tochter knallte gegen die Wand und fand ihr Gleichgewicht wieder. Sie starrte ihre Eltern durch halb geschlossene Lider an, während sie kaute, und ein leises Knurren drang aus ihrer Kehle.
    »Janis, Liebling«, weinte Maggy und hielt sich die blutende Schulter.
    Janis schluckte, was sie zerkaut hatte, und fletschte die Zähne.
    »Scheiße!« Will verschwendete keinen Gedanken daran, dass er vor seinen Kindern fluchte, denn Janis, oder was auch immer diese Kreatur war, kam wieder auf ihn zu, mit wildem, mörderischem Blick.
    Als sie noch einen Schritt von ihrem Vater entfernt war, warf Janis sich auf ihn. Sie sprang ihm an die Kehle, aber William riss rechtzeitig beide Arme hoch, um sie abzuwehren. Er stolperte bei dem Aufprall, und sie stürzten zu Boden. Maggy starrte vom Schock wie gelähmt auf die Szene. Sarah schluchzte, hatte keine Tränen mehr. Billy sprang hin und her und wusste nicht, was er tun sollte. William nutzte sein weit größeres Körpergewicht, um sich auf seine Tochter zu wälzen und sie auf den Boden zu drücken. Er setzte sich auf ihre Brust, klemmte ihre Arme an beiden Seiten unter seine Beine. Das Ganze trug ihm mehrere tiefe Bisswunden ein. Blut strömte ihm über Hände und Unterarme, als er die Kreatur unter sich endlich gebändigt hatte.
    »Billy«, sagte er. »Geh runter in den Keller. Hol mir das Seil, das wir da unten aufbewahren. Du weißt, welches ich meine?«
    »J-j-ja, Dad.«
    »Gut. Dann geh.«
    Der Junge lief los.
    »Maggy? Maggy, wie geht es dir?« William konnte nicht riskieren, sich zu seiner Frau umzudrehen. Er hatte Angst, seine Tochter würde sich wieder losreißen. Er wollte nicht noch einmal mit ihr kämpfen und sich ihren Bissen aussetzen müssen.
    »Ja. Ja. Alles in Ordnung, William«, kam ihre Antwort, und Will verspürte eine gewisse Erleichterung, dass sie sich im Griff hatte. Gleichzeitig brandeten Schmerzwellen durch seine Hände und Arme.
    »Daddy, was ist mit Janis? Warum hat sie dir und Mommy wehgetan?«, fragte Sarah und klang so sehr wie ein kleines Mädchen, dass William weinen wollte, aber die Kreatur unter ihm bäumte sich auf, heulte und fletschte die Zähne. Versuchte, sie in sein Bein zu schlagen. Er musste sie bei den Haaren packen und den Kopf zurückzerren.
    »Sarah, hör zu … Mommy und Daddy möchten, dass du ins Badezimmer gehst und so viele saubere Handtücher von unter dem Waschbecken holst, wie du tragen kannst. Machst du das?«
    »Ja, Daddy.«
    Will starrte nach unten in das Gesicht, das einmal das seiner Tochter gewesen war. Es war unter dem Blut fast nicht mehr zu erkennen. Die Kreatur spuckte rosafarbene Bläschen aus den Mundwinkeln. Sie knurrte ihn an, und zwischen ihren Zähnen steckte ein Stück blutiges Fleisch. Sein Fleisch.
    Sarah kehrte mit den Handtüchern zurück.
    Maggy nahm eines und drückte es auf ihre Schulter, um die Blutung zu stoppen. Ihr war schlecht und schwindlig.
    »Okay, wir machen jetzt Folgendes«, erklärte Will, als Billy mit dem Seil zurück war.
    »Sarah, du bringst Mommy … nach unten in die Garage. Wartet da auf mich und Billy. Im Auto. Und mach den Kofferraum für uns auf, ja?«
    »Ja, Daddy.«
    »Gut, dann geht jetzt.«
    Das Mädchen nahm seine Mutter an der Hand und führte sie auf den Flur.
    »Billy, hör zu. Wir werden deine Schwester fesseln und ins Krankenhaus bringen.«
    Billy hielt das für eine verrückte Idee, aber er hatte zu viel Angst, um etwas zu sagen. Die letzten zwei Tage waren völlig verrückt gewesen.
    »Gut … hilf mir … als Erstes fesselst du ihre Füße.« William erklärte ihm, was er tun sollte, und Billy machte, was sein Vater von ihm verlangte, und fesselte die Beine seiner Schwester fest aneinander. Anfangs hatte er ziemliche Mühe damit, weil sie heftig austrat, bis sein Vater sich etwas nach vorne und dann schnell zurück lehnte und seine Füße auf Janis’ kleine Schenkel presste, um sie auf den Boden zu drücken. Der Teppichboden im Zimmer seiner Schwester war nur noch ein blutiger Morast.
    Billy arbeitete sich nach oben vor und fesselte seine Schwester straff und sicher, genau wie sein Vater es erklärte. Die Arme und Hände waren das größte Problem, und dabei kam sie eine Sekunde frei. Sofort biss sie seinen Vater wieder. Das Stück seiner Hand zwischen Daumen und Zeigefinger verschwand in ihrem Mund, und Billy sah seinen Vater zuschlagen wie bei einem Erwachsenen.
    Der Fausthieb knallte Janis’ Kopf auf den Boden und betäubte sie lange genug,

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