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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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an die Schulter und feuerte auf Halbautomatik, eine Kugel pro Schuss, gezielt auf die Köpfe der Untoten.
    Die Handgranate explodierte und fegte ein Dutzend Zombies zu Boden. Zumindest zwei oder drei von ihnen standen nicht wieder auf. Brophys Salven schlugen ihnen in Brust und Kopf. Der tödliche Einschlag der MG-Salven schleuderte sie mit zuckenden Gliedmaßen zurück. Auf der einen Seite klirrten die leeren Patronenhülsen auf das Dach, während Burdett auf der anderen den Munitionsgurt nachschob.
    Edmond leerte ein Dreißig-Schuss-Magazin, und während er nachlud, blickte er über die Schulter zu Buddy und Harris, aber die beiden waren verschwunden.
    Er widmete sich wieder dem Blutbad unten auf der Straße. Die Soldaten feuerten und luden nach. Hunderte der Biester brachen unter dem Beschuss zusammen, und schnell entstanden kleine Hügel aus zerfetzten Kadavern, aber das beeindruckte sie nicht. Ohne sich um das heiße Blei zu kümmern, drängten immer neue Untote nach. Sie strömten aus den Seitenstraßen herbei. Hirnlos , dachte Edmond. Wie Lemminge, die dem Vordermann über die Klippe folgen. Ab und zu unterbrach die Explosion einer Handgranate das konstante Knattern der Schüsse.
    »Huh-ha!«, brüllte Annunziata in einer kurzen Feuerpause. »Sehen Sie sich das an, Sarge. Sie kommen immer noch.«
    »Wie viele haben wir schon erledigt?«, fragte sich Shapiro.
    »Nicht genug«, stieß Gill hervor. »Lass uns noch ein paar einsargen.«
    » Teufel , tut das gut! Noch eine Salve, Sarge?«, bettelte Annunziata fast.
    »In Ordnung, eine noch«, gab Edmond nach. »Dann ist Ruhe, bis die Hubschrauber kommen.«

16
     
    »Soll ich uns für heute Abend einen Tisch beim Griechen bestellen?«, fragte Raquel, während sie vor dem Schminkspiegel in der Sonnenblende des Beifahrersitzes ihr Make-up auftrug.
    Harris wartete auf eine Lücke im Gegenverkehr, um links abzubiegen, und überlegte. »Ich weiß nicht. Ich fühl mich heute nicht griechisch.«
    Raquel streckte den Arm aus, drückte mit einer Hand seinen Oberschenkel und tuschte sich mit der anderen die Wimpern. »Du fühlst dich auch nicht griechisch an.«
    »Ha, ha.« Harris bog ab, gab Gas und fuhr in Richtung Bahnhof. »Ich hab eine bessere Idee. Warum reservierst du uns nicht was im Antica?«
    Seit sie in der kleinen Dachwohnung in Queens gelebt hatten, stand das italienische Restaurant ganz oben auf der Liste ihrer Lieblingslokale. Inzwischen waren sie Stammgäste.
    »Wir treffen uns heute Nachmittag in der Stadt.«
    Raquel wirkte erfreut. »Geht das denn?«
    »He«, erklärte Harris in gespieltem Autoritätston. »Ich bin der Rektor. Ich entscheide, was geht und was nicht.« Er lachte. »Klar, es ist Freitag. Heute dürfte nicht viel los sein. Ich hol dich im Büro ab. Sagen wir um sechs?«
    »Kommst du mit dem Zug?«
    Die Fahrt von ihrer Haltestelle zur Grand Central Station dauerte nur fünfundfünfzig Minuten, aber danach mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der City nach Queens zum Restaurant zu kommen, war grausam. Sie würden erst die U-Bahn und danach noch den Bus nehmen müssen, und nach dem Essen, wenn sie eine Karaffe Rotwein intus hatten, dasselbe in umgekehrter Richtung.
    »Nein, ich komme mit dem Wagen.« Wenn er sich eine halbe Karaffe mit Raquel teilte, war er noch nüchtern genug, sie sicher wieder heimzubringen. Nach einer ganzen Karaffe hätte das anders ausgesehen. »Ich hol dich ab.«
    »Nicht nötig. Wir können uns um sechs vor Woodside treffen. Wie wäre das?«
    »Einverstanden.«
    Je nachdem, wann er freitagnachmittags Schluss machte, konnte die Fahrt nach Queens schrecklich werden. Das Tollste dabei war, dass der Hauptverkehr in die entgegengesetzte Richtung floss, und trotzdem war es eine Geduldsprobe. In der Nähe der Whitestone Bridge wurde der Verkehr furchtbar zäh. Throgs Neck war kaum besser. Irgendwo gab es ständig eine Baustelle. Genau wie auf dem Long Island Expressway.
    Die tägliche Fahrt zur Arbeit von Queens nach Westchester und zurück hatte Harris noch keinen Tag vermisst, seit sie nach Norden in die Vororte gezogen waren.
    Dass Raquel ihn schon in Queens treffen wollte und er nicht über die 59th Street Bridge oder, noch schlimmer, durch den Mid-Town Tunnel nach Manhattan fahren musste, war Musik in seinen Ohren.
    Woodside war schon immer ihre Lieblings-U-Bahnhaltestelle. Ein Ort, mit dem sie viele Erinnerungen verbanden. Als er noch an seinem Verwaltungsdiplom arbeitete, hatte er die Linie 7 zur Schule genommen. Sie

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