Eden
jemand versucht, mit ihnen eine offene Wunde zu verbinden.
Bear pfiff durch die Zähne. »Wir halten besser die Augen offen.«
Sie stand am Ende der Regalreihe im Lichtkegel seiner Taschenlampe. Markowski entdeckte sie bei den Batterien. Batterien standen sowieso auf seiner Liste, und er näherte sich dem Zombie so leise wie möglich.
Als sie noch lebte, musste sie eine heiße Braut gewesen sein. Sie drehte ihm den Rücken zu, dadurch konnte Markowski ihre tief sitzende Jeans und den über dem Saum blitzenden Stringtanga ausgiebig begutachten. Ihre Haut war inzwischen fahlgrau, aber ihr Arschgeweih war immer noch zu erkennen – irgendwas mit einem Sonnenaufgang. Die Strahlen zogen sich um ihre Taille und ein Stück den Rücken hinauf.
»Hey, Süße.«
Sie drehte sich um und stöhnte.
»Oh Baby, du hast auch schon bessere Tage gesehen.«
Ihr aufgerissenes Oberteil gab den Blick auf eine zerfleischte Brust frei. Ihr Gesicht hatte auch einiges abbekommen. Ein Auge fehlte, ebenso wie die meisten Zähne. Es sah aus, als hätte ihr jemand mehrmals auf den Kopf getreten.
Markowski wartete nicht ab, bis die Untote auf ihn zuwankte. Er sprang vor, packte sie an der Schulter und drehte sie um. Dann griff er nach unten, schnappte sich den aus der Hose ragenden Tanga und riss ihn heraus.
»Scheiße, das wollte ich schon immer mal machen«, lachte er.
Als der Zombie sich wieder umdrehte, stieß er den Baseballschläger wie ein Billardqueue vor und traf die Kreatur hart an der Stirn. Sie kippte um und blieb zuckend auf dem Boden liegen.
»Glaub mir, Schätzchen«, Markowski öffnete die Hose und holte seinen Schwanz heraus, »das bereitet mir kein Vergnügen.«
Er pisste auf die sich in Krämpfen windende Untote.
Al Gold sorgte dafür, dass er auf seinem Pegel blieb. Er hielt nichts von dem Gesülze, Alkoholismus sei eine Krankheit. Krebs war eine Krankheit. Niemand beschloss, Krebs zu bekommen. Aber er hatte sich entschieden zu trinken. Und er würde, gottverdammt, aufhören zu trinken, wenn er das für richtig hielt. Oder wenn ihm der Stoff ausging. Niemand stellte mehr Alkohol her. Ebenso wenig wie zum Beispiel Insulin. Er fragte sich, wie viele Leute wohl schon gestorben waren, weil sie die Medikamente nicht mehr bekommen konnten, die sie brauchten.
An diesem Morgen hatte seine Hand gehörig gezittert, bis er den ersten Schluck Whiskey intus hatte, aber ihm war längst egal, ob das irgendwer bemerkte. Der schwarze Junge, Davon, sagte nichts zu Als Sauferei, und Al sagte nichts zu Davons Haschkonsum und seinen Pornofilmen.
Al stieg vom Tresen und schwenkte die Taschenlampe über die Auslage. Die Schokoriegel und Kaugummis sahen alle noch in Ordnung aus. Er überlegte sich, dass jeder irgendwann mal Lust auf Schokolade bekam, und beschloss, den Rucksack mit Süßigkeiten zu füllen. Um die lebensnotwendigen Dinge kümmerten sich schon die anderen.
Ich hoffe, sie mögen Hershey’s. Al kippte Kartons mit Halbbittertafeln, Mandelschokolade und Erdnussbutterfüllung in den Rucksack. Manches von dem Zeug hatte eine Haltbarkeit von zwei bis drei Jahren, also war es bestimmt noch essbar.
Als er den Karton Erdnussriegel unter der Lakritze entdeckte, leuchteten seine Augen. Für Erdnussriegel hatte er seit Kinderzeiten eine Schwäche. Er zog den Karton aus der Auslage und kippte den Inhalt zum Rest in den Rucksack. Dabei bemerkte er nicht weit entfernt ein Notizbuch mit Spiralbindung auf dem Tresen.
»Was haben wir denn da?«, fragte er laut.
Davon war nervös. »Hast du auch was gehört?«
»Das kommt von dem Shit, den du dauernd rauchst«, bemerkte Buddy. »Deshalb leidest du unter Verfolgungswahn.«
»Mein Verfolgungswahn hat mich bis jetzt am Leben erhalten.«
»Da könnte was dran sein. Halt die Augen offen und hilf mir, Konserven einzusacken.«
Buddy und Davon hatten die Lebensmittelabteilung des Ladens gefunden: mehrere Regale mit Konservendosen und Fertiggerichten. Um die schimmeligen Brote, Kuchen und Kekse machten sie einen Bogen. Stattdessen schaufelten sie Dosen mit Gemüse, Suppe und Fleisch in ihre Taschen.
»Dosenfleisch«, sagte Buddy und schaute auf die Büchse in seiner Hand. »Hätte nicht gedacht, dass ich so was mal essen würde.«
»Was hast du gegen Dosenfleisch?«
Stephanie Evers blickte sich zu ihrem Mann um, während sie am Boden kniete und in ihrem Rucksack wühlte, um Platz für mehr Klopapier zu schaffen. Bobby stand ein Regal weiter und packte rezeptfreie Schmerzmittel
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