Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
Vom Netzwerk:
ihm. Hier herrschte nicht mehr so viel Verkehr.
    Als er auflegte, kam ein Wagen aus der Straße, in der er wohnte, und beschleunigte an ihm vorbei die Compo runter. Ein roter Pontiac Firebird.
    Er bemerkte ihn kaum, als er an ihm vorbeifuhr. Ihm wurde bewusst, dass auch er selbst ein Ziel war. Auch er hatte am Fenster gestanden. Er musste Shirley und Karl aus dem Haus schaffen - Shirley würde ihn, wie üblich, mit Kommentaren über die Gefährlichkeit seines Berufes nerven -, und dann musste er sich darum kümmern, etwas für seine eigene Sicherheit zu tun .
    Er zuckte urplötzlich zusammen. Ein Pontiac Firebird, rot, ein neues Fabrikat ...
    Er verringerte die Geschwindigkeit, warf einen Blick in den Rückspiegel.
    Der Wagen war weg.
    Nun trat er wieder fest aufs Gas. Er bog mit kreischenden Reifen um die Ecke, zog die Kanone aus dem Halfter, doch in dem Moment, als sein Haus ins Blickfeld kam, griff eine eiskalte Hand nach seinem Herzen.
    Mit schrecklicher Klarheit begriff er, dass er schon wusste, was er innen vorfinden würde.
     
     

 
36
    Lash lehnte sich zurück und blickte an die Decke. Auch von dort schienen ihn Zahlenreihen, Namen und Daten anzustarren.
    »Gott im Himmel«, sagte er ächzend, »ich hab mir das Zeug zu lange angeschaut.«
    Auf der anderen Seite des Tisches raschelte Papier. »Glück gehabt?«, fragte er zur Decke hinauf.
    »Kein bisschen«, erwiderte Tara Stapleton.
    Lash öffnete die Augen und reckte sich. Trotz der düsteren Träume und Erinnerungen, die ihn vergangene Nacht erfüllt hatten, war er mit einem Gefühl der Entschlossenheit erwacht. Das Wochenende war ohne irgendwelche schauerlichen Ereignisse verlaufen. Während der Fahrt in die Stadt hatte er Diana Mirren übers Handy angerufen. Der bloße Klang ihrer Stimme hatte ihn in eine geheimnisvolle, fast jugendliche Spannung versetzt. Sie hatten sich kurz und voller Leidenschaft unterhalten. Sie war einverstanden, am kommenden Freitag zum Abendessen zu ihm nach Hause zu kommen. Er war geistig so sehr mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, dass ihm der Verdruss am Kontrollpunkt III erst eingefallen war, als er wieder vor ihm gestanden hatte. Doch die Wachmänner waren nicht die gleichen wie am vergangenen Freitag, und so war er problemlos durchgekommen.
    Doch nun - am frühen Vormittag - war seine Aufregung in einem endlosen Datenstrom ersoffen. Es war einfach zu viel Material, um es zu durchforsten. Es war, wie wenn man in einem Heuhaufen herumwühlte, ohne zu wissen, ob er die gesuchte Stecknadel überhaupt enthielt.
    Lash seufzte noch einmal, dann zog er Lindsay Thorpes interne Bewertung heran und blätterte sie ziemlich träge durch.
    »Wie sieht die Lage beim dritten Paar aus? Bei den Connellys?«
    »Sie fahren morgen zu den Niagara-Fällen.«
    »Zu den Niagara-Fällen?«
    »Da haben sie ihre Flitterwochen verbracht.«
    Die Niagara-Fälle, dachte Lash. Ein vortrefflicher Ort für einen Mord. Oder auch für einen Selbstmord.
    »Auf der kanadischen Seite können wir nicht viel machen«, fügte Tara hinzu. »Ich habe den größten Teil des Samstags damit zugebracht, mich um ihre heimliche Überwachung zu kümmern. Wir halten die Augen offen. Ich hoffe, es bringt auch was.«
    »Immerhin hatten Sie was zu tun, das Sie am Wochenende beschäftigt hat.«
    Tara lächelte listig. »Sie haben doch auch nicht gerade Däumchen gedreht.«
    »Meinen Sie mein Rendezvous?«
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Sie sah überhaupt nicht so aus, wie ich erwartet hatte. Sie klang auch nicht so. Aber wissen Sie was? Nach zehn Minuten spielte es keine Rolle mehr.«
    »Unsere Forschungen haben ergeben, dass wir uns oft aus falschen Gründen von den falschen Menschen angezogen fühlen. Vielleicht gehen deswegen so viele Ehen in die Brüche.«
    Sie verfiel in Schweigen.
    »Sagen Sie mal«, sagte Lash kurz darauf, »warum treffen Sie sich nicht mal mit dem Burschen, den man für Sie erkoren hat? Es ist doch noch nicht zu spät. Reden Sie doch mal mit Mauchly über eine Neureservierung.«
    »Ich hab’s Ihnen doch schon gesagt. Wie kann ich ihn bei dem treffen, was ich weiß?« »Ich habe Diana Mirren getroffen und weiß schließlich auch etwas. Und nächsten Freitag sehen wir uns wieder.«
    »Aber ich bin bei Eden angestellt. Ich habe Ihnen doch gesagt...«
    »Ich weiß. Der >Oz-Effekt<. Wissen Sie, was ich davon halte? Er ist ’n Scheißdreck wert.«
    »Ist das Ihre professionelle Meinung, Doktor?«
    »Und ob.« Lash beugte sich vor. »Hören Sie zu,

Weitere Kostenlose Bücher