Eden Inc.
bleibe.
Andere . « - seine Hand wies durch den Raum, wo ein viel modernerer 128 K Macintosh auf einer marmornen Säulenplatte stand - »schenken mir Hoffnung. Und noch andere sorgen dafür, dass ich ehrlich bleibe.« Er deutete auf eine große Holzkiste, auf deren Vorderseite sich ein Schachbrett befand.
»Was ist das?«, fragte Tara.
»Ein Schachcomputer. Er wurde zur Zeit der Spätrenaissance in Frankreich gebaut. Es stellte sich heraus, dass der >Rechner< eigentlich nur ein kleinwüchsiges Schachgenie war, das sich in die Kiste quetschte und die Bewegungen der.
Maschine steuerte. Aber kommen Sie, setzen wir uns.« Silver geleitete sie an einen niedrigen, von Ledersesseln umgebenen Tisch. Auf ihm stapelten sich Zeitschriften: die Times, das Wall Street Journal, Ausgaben von Computerworld und The Journal of Advanced Psychocomputing.
Als sie Platz genommen hatten, hatte Silvers Lächeln mit einem Mal etwas Zögerliches. »Es ist schön, Ihre Bekanntschaft zu machen, Christopher. Aber es wäre mir unter erfreulicheren Umstände lieber gewesen.«
Er beugte sich vor, neigte leicht den Kopf und faltete die Hände. »Die Sache ist ein abscheulicher Schock. Nicht nur für den Vorstand, sondern auch für mich.« Als Silver aufschaute, bemerkte Lash die Qual in seinem Blick. Es ist eine harte Sache, dachte er. Das Unternehmen, das er gegründet hat, seine guten Werke sind in tödliche Gefahr geraten.
»Wenn ich an die Paare denke, die Thorpes und die Wilners ... Tja, ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Es ist einfach unfassbar.«
Dann begriff Lash, dass er sich geirrt hatte. Silver dachte nicht an die Firma: Seine Gedanken galten den vier Toten und der grausamen Ironie, die ihr Leben so plötzlich beendet hatte.
»Sie müssen verstehen, Christopher ...« Silver blickte wieder auf den Tisch. »Das, was wir hier tun, geht über jeden Service hinaus. Es ist eine Pflicht - wie die Pflicht, die ein Chirurg empfindet, wenn er auf seinen Patienten auf dem Operationstisch zugeht. Bei uns allerdings dauert diese Pflicht den Rest des Lebens unserer Klienten: Sie haben uns ihr künftiges Glück anvertraut. Darauf wäre ich nie gekommen, als in mir die Idee keimte, aus der später Eden wurde. Und so ist es jetzt unsere Pflicht, in
Erfahrung zu bringen, was wirklich geschehen ist. Ob ... ob wir in dieser Tragödie eine Rolle spielen - oder nicht.«
Lash empfand erneut Überraschung. Diese Offenheit hatte er bisher bei niemandem in diesem Unternehmen gesehen.
Eine Ausnahme machte vielleicht der Vorstandsvorsitzende Lelyveld.
»Ich habe gehört, dass die Wilners erst vor ein paar Tagen gestorben sind. Haben Sie vielleicht schon etwas Nützliches herausgefunden?« Silver schenkte Lash einen fast bittenden Blick.
»Es ist so, wie ich es Mauchly erzählt habe: In den Monaten vor ihrem Tod weist absolut nichts auf die Möglichkeit eines Selbstmords hin.«
Silver hielt Lashs Blick eine Weile stand, dann schaute er weg. Einen unglaublichen Moment lang glaubte Lash wirklich, das Computergenie würde in Tränen ausbrechen.
»Ich hoffe, dass ich in Kürze einen Blick auf die psychologischen Bewertungen werfen kann, die von den beiden Paaren angelegt wurden«, sagte Lash schnell, als wolle er Silver beruhigen. »Vielleicht weiß ich dann mehr.«
»Ich möchte, dass Eden Ihnen jede mögliche Unterstützung gewährt«, erwiderte Silver. »Sagen Sie Edwin, ich hätte es angeordnet. Falls Liza und ich irgendwas tun können, lassen Sie es mich wissen.«
Liza?, dachte Lash leicht verdutzt. Meint er Tara? Tara Stapleton?
»Haben Sie irgendwelche Theorien?«, fragte Silver leise.
Lash zögerte. Er wollte nicht noch mehr schlechte Nachrichten zur Sprache bringen. »Momentan sind es wirklich nur Theorien. Aber falls hier nicht irgendein unbekannter emotionaler oder physiologischer Wirkstoff am Werke ist, weisen die Anzeichen zunehmend auf Mord hin.«
»Mord?«, wiederholte Silver jäh. »Wie ist das möglich?« »Wie schon gesagt, es sind nur Theorien. Es besteht eine geringe Möglichkeit, dass jemand aus dem Zentrum in die Angelegenheit verstrickt ist: ein Angestellter. Oder ein ehemaliger Angestellter. Aber es ist weitaus wahrscheinlicher, dass der Täter jemand ist, der aufgrund des Auswahlverfahrens abgewiesen wurde.«
Ein eigenartiger Ausdruck legte sich auf Silvers Miene. Er sah aus wie ein Kind, das für etwas getadelt worden war, das es gar nicht angestellt hatte. Es wirkte wie verletzte Unschuld.
»Ich kann’s nicht
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