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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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zwischen einer uralten Druckmaschine und einer Großvateruhr. An der Seite erspähte er eine lange Eisenkurbel, die Vorderseite war mit polierten flachen Eisenscheiben aller Formate bedeckt. Große Papierrollen standen zwischen den Beinen des Geräts auf einem Holztablett.
    Mauchly schien verschwunden zu sein. Doch nun kam ihnen aus der Tiefe des Raumes ein anderer Mann entgegen. Er war groß, sah jugendlich aus, und hinter seiner quadratischen Stirn wucherte ein gigantischer Schopf roter Haare. Er lächelte, und seine wasserblauen Augen lugten mit einem freundlichen Glitzern durch ein dünnes silbernes Brillengestell. Sein Tropenhemd hing ihm über die abgewetzten Jeans.
    Obwohl Lash den Mann noch nie gesehen hatte, erkannte er ihn auf der Stelle: Richard Silver, das Genie hinter Eden und dem Computer, der das alles ermöglichte.
    »Sie müssen Dr. Lash sein«, sagte der Mann und streckte die Hand aus. »Ich bin Richard Silver.«
    »Nennen Sie mich Christopher«, sagte Lash.
    Silver drehte sich zu Tara um, die sich ihm bei seinem Erscheinen wortlos zugewandt hatte. »Sie sind Tara Stapleton? Edwin hat mir ja tolle Sachen über Sie erzählt.«
    »Ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Dr. Silver«, erwiderte Tara.
    Lash lauschte überrascht dem Wortwechsel der beiden. Sie ist für die Sicherheit der Technik zuständig, aber sie sind sich noch nie begegnet.
    Silver drehte sich zu Lash um. »Ihr Name kommt mir bekannt vor, Christopher. Ich weiß aber nicht genau, woher ich ihn kenne.«
    Lash schwieg. Kurz darauf zuckte Silver die Achseln. »Na ja, vielleicht fällt es mir ja wieder ein. Ich bin, was Ihre theoretische Orientierung angeht, jedenfalls neugierig. Angesichts Ihres früheren Jobs schätze ich mal, dass Sie zur kognitiven Schule der Verhaltensforschung zählen?«
    Das zu hören hatte Lash am wenigsten erwartet. »Mehr oder weniger. Ich bin Eklektiker. Ich übernehme auch mal ganz gern was von anderen Richtungen.«
    »Ach so. Zum Beispiel aus dem Behaviorismus? Aus dem Humanismus?«
    »Eher das Erstere, Dr. Silver.«
    »Sagen Sie doch Richard zu mir.« Silver lächelte erneut.
    »Es steht Ihnen ja zu, Ihre eigene Wahl zu treffen. Kognitive Verhaltenspsychologie hat mich immer fasziniert, weil man sie zur Informationsverarbeitung brauchen kann. Strenge Behavioristen gehen jedoch davon aus, dass jedes Verhalten angelernt ist, nicht wahr?«
    Lash nickte überrascht. Silver passte nicht zu der Vorstellung, die er sich von einem Einsiedler machte.
    »Sie haben eine bemerkenswerte Sammlung«, sagte er.
    »Mein kleines Museum. Diese Gerätschaften sind meine Schwäche. Zum Beispiel die Schönheit, die Sie gerade bewundert haben: Kelvins Gezeiten-Prophet. Er konnte jede Ebbe und Flut vorhersagen. Achten Sie auf die Papiertrommeln am Fundament. Sie sind möglicherweise das erste Beispiel für einen Drucker. Oder das Gerät auf dem Ständer daneben. Es wurde zwar vor über dreihundertfünfzig Jahren gebaut, beherrscht aber noch immer alle Funktionen - Subtraktion, Multiplikation, Division - der heutigen Rechenmaschinen. Es ist um etwas herumgebaut, das Leibnitz-Rad heißt. Später hat es den Rechenmaschinenherstellern zu einem Senkrechtstart verholfen.«
    Silver schritt an der Glaswand entlang, deutete auf die unterschiedlichsten Apparate und erläuterte mit sichtlichem Vergnügen ihre historische Wichtigkeit. Er bat Tara, sie zu begleiten, und als sie neben ihnen her ging, lobte er ihre Arbeit und fragte sie, ob sie mit ihrer Position in der Firma zufrieden sei. Trotz ihrer erst kurzen Bekanntschaft merkte Lash, dass er sich für den Mann erwärmte. Er wirkte freundlich und war ganz und gar nicht hochnäsig.
    Silver blieb vor dem großen Apparat stehen, der Lash zuerst aufgefallen war. »Dies«, sagte er fast ehrfürchtig, »ist Babbages Analytische Maschine. Sein ehrgeizigstes Werk, das durch sein Ableben unvollendet blieb. Es ist der Vorläufer von Mark I, Colossus und ENIAC, all den wirklich wichtigen Rechnern.« Er streichelte das eiserne Ding fast liebevoll.
    All diese uralten Artefakte, die vor der atemberaubenden Aussicht auf Manhattan da auf ihren Gestellen hockten, waren in diesem eleganten Raum trotzdem bemerkenswert fehl am Platze. Dann begriff Lash plötzlich. »Das sind alles Denkmaschinen«, sagte er. »Versuche, Geräte zu erbauen, die dem Menschen das Kopfrechnen abnehmen sollten.«
    Silver nickte. »Genau. Einige ...« - er deutete auf die Analytische Maschine - »sorgen dafür, dass ich bescheiden

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