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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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haben schon Teams in Bewegung gesetzt.«
    »Wo wohnen die anderen?«
    »Übers ganze Land verteilt. Die Connellys sind uns am nächsten. Sie wohnen nördlich von Boston. Ich sorge dafür, dass Tara Ihnen Kurzberichte über alle Paare aushändigt.«
    Lash nickte langsam. »Glauben Sie wirklich, dass Tara die Richtige ist, um mit mir zusammenzuarbeiten?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Sie scheint mich nicht zu mögen. Oder sie ist ständig mit Dingen beschäftigt, die sie ablenken.«
    »Tara hat’s im Moment ziemlich schwer. Aber sie ist unsere Beste. Sie ist nicht nur die Chefin der Sicherheitstechnik - womit sie Zugang zu allen Systemen hat -, sondern auch einzigartig, weil sie nicht nur in der Sicherheit tätig ist, sondern auch in der Computertechnik gearbeitet hat.«
    »Solange sie sich ans Programm hält .«
    Mauchlys Handy meldete sich. Er hob es schnell ans Ohr.
    »Mauchly.« Eine Pause. »Ja, gewiss, Sir. Sofort.«
    Er steckte das Handy ein. »Das war Silver. Er möchte uns sprechen, und zwar sofort.«

 
21
    Es hatte sich zunehmend verfinstert und zugezogen. Als die Aufzugtür sich öffnete, war die Aussicht ganz anders als jene, die Lash am Tag zuvor gesehen hatte. Eine Hand voll Deckenlampen warf kleine Lichtkreise in den riesigen Raum.
    Hinter den Fensterscheiben breitete sich eine graue Wolkenkratzer-Gewitterlandschaft aus. Die museale Denkmaschinensammlung stand vor ihnen: klotzige Objekte vor einem sich senkenden Himmel.
    Richard Silver stand an einem der Fenster. Er hatte die Hände hinter dem Rücken gefaltet. Als der Lift bimmelte, drehte er sich um.
    »Christopher«, sagte er und schüttelte Lash die Hand.
    »Schön, Sie wiederzusehen. Möchten Sie was trinken?«
    »Kaffee wäre ganz nett.«
    »Ich hol ihn«, sagte Mauchly und ging zu dem Getränkefach, das in eines der Bücherregale eingebaut war.
    Silver winkte Lash zu dem gleichen Tisch, an dem sie am Tag zuvor gesessen hatten. Die Zeitschriften und Zeitungen waren weg. Silver wartete, bis Lash Platz genommen hatte, dann setzte er sich ihm gegenüber hin. Er trug eine Cordhose und einen schwarzen Kaschmirpullover mit hochgeschobenen Ärmeln.
    »Ich habe viel über das nachgedacht, was Sie gestern erzählt haben«, sagte er. »Dass es sich bei diesen Fällen nicht um Selbstmord handelt. Ich wollte es anfangs nicht glauben, aber jetzt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sie Recht haben.«
    »Ich sehe einfach keine andere Möglichkeit.«
    »Nein, das meine ich nicht. Ich meine, dass Sie gesagt haben, Eden habe irgendwie mit der Sache zu tun.« Silver blickte an Lash vorbei. Seine Miene wirkte besorgt. »Ich war in meinem Elfenbeinturm zu sehr mit meinen eigenen Projekten beschäftigt. Reine Wissenschaft hat mich immer mehr fasziniert als angewandte. Der Versuch, eine Maschine zu bauen, die denken und aus eigener Kraft Probleme lösen kann: mein Herz hat stets in diese Richtung geschlagen. Die Probleme haben mich immer weniger Interessiert als die Fähigkeit, sie zu lösen. Erst als mir die Idee kam, Eden zu gründen, wurde ich persönlich involviert. Endlich hatte ich eine Aufgabe, die Liza würdig war: das Glück der Menschen. Trotzdem habe ich mich aus alltäglichen Dingen herausgehalten. Und jetzt weiß ich, dass es ein Fehler war.«
    Silver hielt inne. Sein Blick richtete sich erneut auf Lash.
    »Mir ist nicht ganz klar, warum ich Ihnen das erzähle.«
    »Manche Leute behaupten, mein Gesicht flößt Vertrauen ein.«
    Silver lachte leise. »Jedenfalls bin ich endlich zu dem Schluss gekommen, dass ich - auch wenn ich mich früher um nichts gekümmert habe - doch etwas tun kann. Und zwar sofort.«
    »Und was?«
    Mauchly kehrte mit dem Kaffee zurück. Silver stand auf.
    »Kommen Sie bitte mit?«
    Er geleitete Lash in die hintere Ecke, an der die an drei Seiten des Raumes verlaufende Fensterscheibe an den Regalen der vierten endete. Hier ging Silvers Sammlung von Rechenmaschinen offenbar in eine musikalische über: ein Farfisa-Keyboard, ein Mellotron, ein Moog-Synthesizer.
    Silver drehte sich zu Lash um. »Sie haben gesagt, der Mörder sei möglicherweise ein abgelehnter Eden-Kandidat.«
    »Das Profil deutet es an. Vielleicht ein Schizoider, der die Ablehnung nicht verarbeiten konnte. Es besteht auch eine geringe Möglichkeit, dass er nach der Annahme aus dem Programm ausgestiegen ist. Oder dass er zu den Klienten gehört, die innerhalb von fünf Zyklen kein Ebenbild fanden.«
    Silver nickte. »Ich habe Liza angewiesen, sämtliche greifbaren

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