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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Familienangehörigen und Augenzeugen.
    Es kam ihm ziemlich bescheuert vor, fern von den Toten und Tatorten in einem Wolkenkratzer zu sitzen und Daten zu sammeln.
    Dennoch war Edens einzigartige Fähigkeit, Daten zu horten, alles, was sie hatten.
    Als Lash in sein Büro kam, sah er durch die Türscheibe, dass nun eine ganze Wand hinter Stapeln von Beweismittelkästen verborgen war. Er hatte kaum Zeit, um einzutreten und die Tasse auf dem Schreibtisch abzustellen, als auch schon Mauchly mit Tara Stapleton hereinkam.
    »Ah, da sind Sie ja, Dr. Lash«, sagte Mauchly. »Wie Sie sehen, ist die Auswertung schneller fertig geworden als erwartet.«
    Tara schenkte Lash ein Lächeln. Als sie zum Rechner ging und ihr Armband scannen ließ, schloss Mauchly die Tür und zog die Rollos herab. »Fangen wir mit den drei Überflüssigen an.«
    »Angenommen, wir finden unseren Killer nicht?«
    »Dann nehmen wir uns den Eden-Angestellten Handerling vor. Obwohl mir dies nur eine vage Möglichkeit erscheint.«
    »Wie Sie wünschen.« Lash verfügte über ein ziemlich gutes Geschick, Menschen zu durchschauen; Mauchly blieb ihm jedoch ein Rätsel. Seine Persönlichkeit wirkte monochrom, Stimmungen oder Gefühle schienen ihn nicht zu belasten.
    »Fangen wir an«, sagte Tara. Ihre Stimmung hatte zum ersten Mal etwas Frisches, Eifriges. Die Aussichten, die Lash mit Mattigkeit erfüllten, schienen ihr Kraft zu verleihen.
    Sie nahmen alle rund um den Tisch Platz. Während Mauchly den ersten der drei Übersichtsordner öffnete und ausbreitete, nippte Lash an seinem Kaffee.
    »Grant Atchison«, sagte Mauchly, der den Namen vom Deckblatt ablas, »hat die Urbewerbung am 21. Juli 2003 eingereicht. Dreiundzwanzig Jahre alt, weiß, hat an der Rutgers University mit einem B.A. in Betriebswirtschaft abgeschlossen. Er wohnt 3143 Auburn Street in Perth Amboy, New Jersey.«
    »In seiner eigenen Wohnung oder bei den Eltern?«, fragte Lash.
    Tara, die einige Bögen an sich genommen hatte, blätterte sie durch. »Bei den Eltern.«
    »So weit, so gut.«
    »Ist in einer chemischen Färberei in Linden angestellt.«
    Mauchly drehte ein Blatt um. »Hat unsere Aufnahmeprüfung bestanden und sich im August der Bewerberbewertung gestellt. Wurde von Seniorprüfer Dr. Alicto abgelehnt.«
    Lash wartete darauf, dass Mauchly ihn anschaute. Doch der Blick des Mannes blieb auf die Bewertungsbögen geheftet.
    »Grund?«, fragte Tara.
    »Er hat unter anderem bei den Prüfungen eine Menge falsche Antworten gegeben. Seine Stichhaltigkeitswerte waren von der Grundlinie weit entfernt.« Mauchly las vor.
    »Sprunghaftigkeit, emotionale Turbulenzen, Freudlosigkeit.
    Und so weiter.«
    »In der Woche, in der die Thorpes starben, war er in Arizona«, sagte Tara.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Lash.
    »Es gibt ein halbes Dutzend Bestätigungen: Man kauft ein E-Ticket und wird in die Datenbank einer Fluggesellschaft eingetragen. Man bezahlt mit einer Kreditkarte und gerät in die Datenbank der Kreditkartengesellschaft. Man mietet in Phoenix einen Wagen und landet in der Datenbank der Autovermietung.« Sie zuckte die Achseln, als müsste jeder über dergleichen im Bilde sein.
    »Ja, aber da liegt auch das Problem.« Mauchly musterte die letzte Seite der Übersicht. »Hier sind Berichte über eine kürzlich erfolgte ärztliche Untersuchung: Man hat eine Blutprobe Atchisons zur Analyse an Enzymatics geschickt. Außerdem ist im Netzwerk seines Versicherungsträgers allerhand gegen ihn im Gange.« Er schaute Tara kurz an. »Wollen Sie etwas tiefer schürfen?«
    »Klare Sache.« Tara trat hinter den Rechner auf Lashs Schreibtisch und machte einige Eingaben. »Der Typ wurde vor zweieinhalb Wochen ins Middlesex County Hospital eingewiesen. Nierenprobleme. Es wurde ihm eine Niere entfernt.«
    »Wie lange war er dort?«
    Taras Finger huschten über die Tasten. »Er ist noch immer dort. Komplikationen nach dem chirurgischen Eingriff.«
    Lash lauschte dem Wortwechsel mit zunehmendem Unglauben.
    »Damit ist Mr. Atchinson aus dem Schneider.« Mauchly sammelte die Papiere zusammen, packte sie wieder in den Ordner, legte ihn beiseite und nahm sich den nächsten vor.
    »Der Name der zweiten Überflüssigen ist Katherine Barrow. Hat die Bewerbung am 20. Dezember 2003 eingereicht.
    Sechsundvierzig Jahre alt, weiß, hat einen der Highschool entsprechenden Abschluss gemacht, lebt in York, Pennsylvania. Bei Religion hat sie >Druidin< angegeben. Besitzt in Lancaster County einen Laden, der sich >Feminine

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