Eden Inc.
Magic< nennt.
Verkauft offenbar Kerzen, Weihrauch und Kräutersalben.«
»Was steht in ihrer Bewertung?«, fragte Tara und kehrte an den Tisch zurück.
»Ist nie so weit gekommen. Nach dem Ausfüllen des Bewerbungsformulars gab es einen Sicherheitszwischenfall. Sie hat in der Empfangshalle rumgelungert und mehrere männliche Bewerber angemacht. Man hat sie aufgegriffen, und da ist sie ausfallend geworden.«
»Na, so was«, sagte Tara.
Mauchly blätterte die Übersicht durch. »Kreditkartenquittungen und Hotelunterlagen zeigen, dass sie in Arizona war, als die Thorpes umkamen. Sie nahm an einem Seminar über Kristalle teil.« Er legte die Papiere hin und beäugte Lash.
»Gibt es eigentlich viele weibliche Serienkiller?«
»Sie kommen öfter vor, als man meint. Dorothea Puente hat gegen Ende der Achtzigerjahre in ihrer Pension nicht weniger als neun Mieter umgebracht. Mary Ann Cotton hat eine Spur von toten Ehemännern und Kindern hinter sich hergezogen. Über neunzig Prozent sind weiß. Oft sind es Gesundheitsapostel oder >schwarze Witwen<, die jahrzehntelang im Geheimen morden. Ihr Alter von sechsundvierzig Jahren würde ins Schema passen. Hat sie Familie?«
Mauchlys schaute sich die Unterlagen an. »Nein.«
»Halten Sie nach Hinweisen auf ein isoliertes Leben Ausschau. Keine Vorstrafen, aber möglicherweise eine geprügelte Ehefrau oder strenge Disziplin in der Kindheit.«
»War nie verheiratet«, fuhr Mauchly fort. »Sie betreibt den Laden allein. Ich sehe keine Meldungen über irgendwelche Angestellte in der Datenbank des Arbeitsamts. Keine Vorstrafen.«
Lash, der ihm zuschaute, konnte nur den Kopf schütteln. Er hatte die unglaubliche Datenmenge, die Eden über seine Klienten sammelte, schon mit eigenen Augen gesehen. Und doch ließ ihn die Fähigkeit, sich so tief in das Leben von Menschen einzuschalten, die vor Jahren abgelehnt worden waren, Unbehagen empfinden.
»Sieht so aus, als hätten wir was, an dem wir einhaken können«, sagte Tara. »Sie hat zwar kein Vorstrafenregister, aber es gibt eine Krankheitsgeschichte zum Thema Medikamentenmissbrauch. Sie ist im letzten halben Jahr mehrmals auf Entzug gewesen.« Sie griff sich ein paar Zusatzseiten und kehrte an den Computer zurück. »Barrow hat sich am Samstagmorgen selbst in eine Rehabilitationsklinik in der Gegend von New Hope eingewiesen.« »Die Wilners sind am Freitagabend gestorben«, sagte Mauchly. »Und York ist nur zwei Autostunden von Larchmont entfernt.« Tara gab erneut etwas ein. »Bei der Ankunft wurde festgestellt, dass sie fast toxische Mengen Fentanyl im Blut hatte.
Der Dienst habende Arzt sagte, sie sei auf dem Besucherparkplatz der Klinik ohnmächtig geworden und habe stundenlang geschlafen.«
»Niemand könnte zwei Morde mit einem Blutkreislauf voller Fentanyl begehen«, sagte Lash.
Tara seufzte.
Einen Moment lang sagte niemand etwas. Dann schob Mauchly die Papiere beiseite und öffnete den dritten und letzten Ordner.
»James Albert Groesch«, begann er. »Einunddreißig Jahre alt, weiß, keine Religionszugehörigkeit, hat nach zwei Jahren das Berufskolleg geschmissen. Wohnt in Massapequa, New York. Postangestellter. Hat die erste Durchleuchtung bestanden. Kehrte zur Bewerberprüfung zurück und fiel beim Seniorprüfer durch.«
»Grund?«, fragte Lash.
»Alarmierende Testergebnisse. Sein Persönlichkeitsinventar weist mangelhafte Sozialisation, Ambivalenz bei engen Beziehungen, potenzielle sexuelle Milieustörungen, beginnende misogynische Tendenzen auf.«
»Abneigung gegen Frauen? Aus welchem Grund sollte so jemand in Anspruch nehmen wollen, was Eden zu bieten hat?«
»Das wüsste ich gern von Ihnen, Dr. Lash. Nicht jeder, der zu uns kommt, hat gesunde Gründe. Deswegen durchleuchten wir die Leute ja auch so genau.« Mauchly überflog den Bericht. »Der Prüfer sagt aus, Groesch sei, als er von seiner Ablehnung erfuhr, zunehmend bedrohlicher geworden.
Er hat wütende Aussagen über Eden gemacht, über - mal sehen -, >Pseudo-Perfektion<, >künstliches Glück<. Er hat angedeutet, Eden arbeite insgeheim im Auftrag der Regierung und rekrutiere Frauen, um Männer auszuspionieren und ihren Haushalt zu infiltrieren. Die Sicherheitsabteilung wurde alarmiert. Der Angestellte, der Groeschs Erstdurchleuchtung vorgenommen hat, bekam eine Abmahnung.«
»Groesch war vor dem Tod der Thorpes beim Wandern im Grand Canyon«, sagte Tara mit einem Blick auf die Übersicht. »Er hat zwei Nächte auf der Phantom-Ranch verbracht.
Ist von
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