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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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leben.«
    »Die Sache ist die«, sagte Danielle, »dass diese ersten Hüter des Gartens – ob man sie nun Adam und Eva nennt oder nicht – der Schriftrolle zufolge tatsächlich versucht haben zurückzukommen, nur um den Garten in Flammen vorzufinden. Zwischen dem König und dem Verräter, der die Hüter überlistet hatte, war Krieg ausgebrochen, und als sie die Klingen kreuzten, brannte der letzte Wundergarten ab.«
    Danielle kratzte einen weiteren Kohlenfleck von der Wand, und Hawker überlegte, ob das Bild des brennenden Gartens, um den Männer kämpften, die Quelle des Bibelverses war, in dem es hieß, Gott habe die Menschen von einer Rückkehr in den Garten Eden abgehalten, indem er Engel mit flammenden Schwertern am Eingang postierte.
    Feuer, Schwerter, keine Rückkehr – gut möglich. Aber vielleicht setzte er diese Puzzleteile auch nur gewaltsam zusammen und versuchte ein Bild zu sehen, wo gar keins war.
    Danielle steckte ihre Probe weg und sah sich in den Ruinen um. »McCarter hat um Proben von hölzernen Balken oder dergleichen gebeten, aber ich sehe keine.«
    Hawker folgte ihrem Blick. Der ganze Bau war aus Stein, präzise gehauen und aufgeschichtet. Er erinnerte sich, wie McCarter ihnen von Steinblöcken erzählt hatte, und dass sie sich ohne Mörtel länger hielten als zementierte Bauwerke.
    Das Gewicht der Steine leistete die Arbeit. Und ohne Mörtel oder Zement, der sich auflösen konnte, würde das Bauwerk so lange halten wie der Stein selbst. Das war der Grund, warum die großen Pyramiden rund um die Welt ihre ursprüngliche Form kaum verändert hatten.
    Er hatte gesagt, falls die Menschen heute von der Erde verschwänden, würde ein Besucher fünftausend Jahre später möglicherweise keine Spuren der modernen Welt mehr finden, aber die Pyramiden von Gizeh würden immer noch stehen.
    Hawker warf einen Blick zu Sonia. Sie studierte die Rußschicht wie Danielle es getan hatte, aber sie hatte sich von den Wänden zu einer Art Dreschstein auf dem Boden bewegt. Sie untersuchte ihn kurz und ging dann weiter.
    Einen nach dem anderen untersuchte sie jeden einzelnen Steinblock und Lehmziegel, als würde sie nach Hinweisen suchen. Nachdem sie schließlich einen schweren Stein aus dem Boden gezogen hatte, blieb sie stehen. Sie fixierte etwas darunter.
    Es schien ein weiterer rechtwinkliger Ziegel zu sein, etwa von der Größe einer Cornflakes-Schachtel. Im Schein von Sonias Lampe sah Hawker Symbole darauf.
    Sonia begann den Dreck wegzukratzen, bis sie enttäuscht innehielt.
    »Das ist nicht das, wonach wir suchen«, sagte sie.
    »Woher weißt du das?«, fragte Hawker. »Kannst du es lesen?«
    »Nein, aber ich suche nach dem Zeichen.«
    »Welches Zeichen?«
    »Das hier«, antwortete Danielle aus einem anderen Teil der Ruine.
    Hawker und Sonia drehten sich um. Danielle zeigte auf einen weiteren flachen, rechtwinkligen Ziegel. Wie der, den Sonia geprüft hatte, lag er eine Ebene tiefer, unter einem anderen Stein.
    In seiner Mitte war ein Symbol eingebrannt. Es sah aus wie ein Rechteck, umgeben von einem größeren Quadrat, um das sich wiederum ein Kreis schloss, von dem Rauten wie bei einer Windrose in alle vier Richtungen zeigten.
    Sonia ging zu ihr. »Das ist das Zeichen.«
    »Wollt ihr beide mich vielleicht in euer kleines Geheimnis einweihen?«, fragte Hawker.
    Sie wechselten einen Blick und lächelten. Plötzlich waren sie die besten Freundinnen, und er war der Ausgeschlossene.
    Sonia ging in die Hocke und fing an, die Tontafel an den Rändern freizulegen. Danielle wandte sich an Hawker.
    »Als McCarter den Text auf der Kupferschriftrolle übersetzte, fand er am Ende jeder Spalte ein Zeichen. Es war das Einzige, das in allen drei Sprachen gleich war.«
    »Dieses hier«, vermutete Hawker.
    »Richtig«, sagte sie. »Es ist ein sumerisches Symbol des Lebens und« – sie sah sich um – »eine Darstellung dieses Ortes hier.«
    Hawker dachte darüber nach. Die Plattform in der Mitte, die größere, eingesunkene Plattform, die sie umgab, die runden Seiten des Grabens, der das Quadrat der Plattform einschloss: Es war auf jeden Fall nachvollziehbar.
    »Was stellen die Linien dar, die von dem Kreis wegführen?«
    »Die vier Flüsse von Eden«, sagte Danielle. »Oder in Wirklichkeit die vier Kanäle. Sie haben den Wasserzufluss zum Graben, den Wasserstand und die Temperatur geregelt. Denn wenn McCarter und das Gilgamesch-Epos recht haben, wuchs der Baum des Lebens nicht an Land, sondern im Wasser, auf der tieferen

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