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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schauten Reste von Steinblöcken durch, Überbleibsel aus einer Zeit, als das hier ein Kanal gewesen war.
    Sie folgte dem Weg, bog um eine Kurve und war urplötzlich da.

36
    Hawker jagte hinter Danielle her durch die Wüste und das Buschland, leicht verärgert über das hohe Tempo, das sie anschlug. Sein Verdruss rührte nicht daher, dass er ihr kaum folgen konnte – oder dass er und Sonia seit zwanzig Minuten Sand fraßen; er war verstimmt, weil er nicht mit ihr kommunizieren konnte. Sie konnten keinen Funk benutzen, ohne zu riskieren, genauso entdeckt zu werden wie die Linienflugzeuge, die während ihrer Sumpfdurchquerung über sie hinweggeflogen waren. Und wenn etwas schiefging, würde Danielle es erst bemerken, wenn sie anhielt und sich wunderte, wo er und Sonia geblieben waren.
    Er tat sein Möglichstes, um mit ihr mitzuhalten, was ihm leichter gelang, als sie in dem Wadi waren. Fünf Minuten später sah er sie um einen halb vergrabenen toten Baum kurven. Er folgte, während Sonia sich an ihn klammerte. Hinter dem Baum musste er feststellen, dass Danielle stehen geblieben war – direkt am Rand einer tiefen Grube.
    Er bremste scharf, und das Quad geriet ins Rutschen. Die Räder gruben sich in den Sand, und durch den Schub ihrer beiden Körper wären sie fast über den Rand geschossen.
    Als das Quad schließlich stand, hing Hawker vorn über dem Lenker und schaute in einen fünf Stockwerke tiefen Abgrund. Vor ihnen tat sich eine gewaltige Leere auf. Es war, als stünde man am Rand einer offenen Tagebaugrube. Die gegenüberliegende Seite war vielleicht achthundert Meter entfernt.
    Am Grund des Lochs türmte sich der Sand an drei von vier Wänden auf. Aus der Richtung der vierten kam offenbar der Wind. In der Mitte erhob sich fast bis zu ihrer Höhe ein Plateau, so groß wie ein Dutzend Fußballfelder.
    Bei den steinernen Ruinen, die einen Teil davon bedeckten, schien es sich größtenteils um primitive Bauwerke zu handeln. Am von ihnen abgewandten Rand gab es ein wesentlich größeres Gebilde, das sich in den Untergrund zu erstrecken schien.
    Das Quad rutschte ein wenig. Hawker wurde bewusst, dass er immer noch über dem Rand hing, und er richtete sich auf. Mit der Hand an der Kupplung rollte er das Gefährt ein Stück zurück und schob sein Nachtsichtgerät auf die Stirn.
    »Eine kleine Vorwarnung wäre beim nächsten Mal nett«, schlug er vor.
    »So wie du in Paris?«
    Darauf konnte er nicht viel sagen.
    Danielle lächelte. »Willst du etwas zu trinken?«, sagte sie. »Du musst durstig sein, nachdem du so viel Staub geschluckt hast.« Sie genoss den Augenblick offensichtlich.
    »Wusste gar nicht, dass du so ein Witzbold bist.«
    »Du weißt vieles nicht über mich.«
    Das stimmte natürlich. Irgendwann vielleicht.
    Hinter ihm stieg Sonia von dem Quad.
    »Ist es das?«, fragte sie.
    Danielle nickte. Sie zeigte zu den Wänden der Grube, zu dem Graben, der das Gebilde in der Mitte umgab wie ein Wassergraben eine Burg.
    »Wenn diese ganze Theorie stimmt, sehen wir das Land Chawila vor uns, den ›Tisch aus Sand‹, eng verwandt mit dem in der Bibel benutzten Namen und ›vollständig vom Fluss Pishon umgeben‹.«
    Sonia setzte ihren Helm ab und schüttelte das Haar aus.
    »Und in der Mitte?«, fragte Hawker.
    »Der erste und letzte der Wundergärten des Lebens«, sagte Danielle. »Der Garten Eden – oder in Eden.«
    Es schien richtig und falsch zugleich zu sein. Der Ort war unfruchtbar, still und verlassen. Er wirkte in seinem jetzigen Zustand wie das Gegenteil von Leben, und doch funkelten die Sterne über ihnen so intensiv, dass man fast glauben konnte, Gott würde zusehen.
    »Wie kommt es, dass niemand diesen Ort gefunden hat?«, fragte Hawker. »Vor allem, da dieser Bashir sein ganzes Leben lang danach gesucht hat?«
    »Weil«, sagte Danielle, »bis vor ein paar Jahren, als Saddam die Sümpfe trockenlegte, dieses ganze Gebiet unter Wasser lag. Und seither war es eine Art Kriegsgebiet.«
    Das klang einleuchtend. Zu schade für Bashir, vielleicht auch für den Rest der Welt.
    Sonia griff in ihre Tasche und zog ein gefaltetes Papier hervor. Darauf befand sich die Zeichnung eines großen, üppig wuchernden Areals, umgeben von Wasser und Wänden.
    »Das wurde nach einer sumerischen Beschreibung des Ortes gezeichnet, an dem das Leben floss.«
    Sie hielt das Blatt schräg vor sich hin. Es stimmte nicht wirklich überein, aber mit ein wenig Phantasie ließ sich die Ähnlichkeit erkennen.
    »Und jetzt?«
    »Da

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