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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Gott«, sagte er. Wenn, dann kam es immer gleich knüppeldick.

12
    Danielle saß in Handschellen im privaten Büro des Kommandeurs der Police Nationale im Zentrum von Paris. Hawker saß neben ihr, mit Handschellen gefesselt wie sie, und schien seine rechte Schulter zu schonen.
    Für den Augenblick waren sie allein.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Danielle.
    »Ich bin auf der Schulter gelandet, als das Haus in die Luft geflogen ist«, antwortete er. »Der Aufprall auf dem Wasser hat es nicht besser gemacht.«
    Wenn Danielle ehrlich war, wunderte sie sich, dass er überlebt hatte.
    »Wieso bist du ihnen eigentlich auf diesem Motorrad nachgefahren?«
    Er sah sie an. »Wieso bist du zum Fluss gerannt?«
    »Ich dachte, sie fliehen.«
    »Na also.«
    Sie schnaubte verärgert. »Ja, aber ich wollte nichts weiter tun, als sehen, was für ein Boot sie benutzen und die Polizei anrufen, nicht Leib und Leben für so einen hirnrissigen Stunt riskieren. Das war vielleicht das Dümmste, was du je getan hast.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Die Konkurrenz um diesen Titel ist ziemlich groß.«
    Er gab sich betont lustig, aber ihre Lage war ganz und gar nicht zum Lachen. Sie waren seit drei Stunden hier, und man hatte ihnen keine Kontakte nach außen erlaubt, nicht einmal mit der Botschaft. Ihre Papiere hatte man konfisziert, und bisher waren sie nicht einmal verhört worden.
    Die Situation konnte sich in zwei Richtungen entwickeln: Entweder wurden sie freigelassen, oder sie bekamen die Welt da draußen monatelang nicht zu sehen, falls sich ein endloses Hickhack zwischen ihren Ländern entwickelte.
    Danielle wunderte sich allerdings, warum sie in diesem Büro festgehalten wurden und nicht in einer dunklen Zelle. Noch weniger Sinn ergab es, dass man sie zusammen festhielt. Vielleicht wollte der Polizeichef nicht, dass ihre Anwesenheit bekannt wurde. Vielleicht beobachtete oder belauschte er sie in der Hoffnung, dass sie etwas verrieten.
    In diesem Moment ging die Tür auf, und herein kam Commandant Lavril, der Chef der Pariser Polizei. Er sah sie verächtlich an und schloss die Tür vorsichtig, ehe er zu dem Sessel hinter seinem Schreibtisch schritt.
    Es war ein massiver, ungeheuer eindrucksvoller Schreibtisch, der jedem, der davor saß, klarmachte, wo die Macht in diesem speziellen Raum ihren Sitz hatte, ein Schreibtisch, der einen vor einer Bombe, einem Tornado oder einem Meteoriteneinschlag schützen konnte, wenn man sich darunter verkroch.
    Danielle fragte sich, wie sie dieses Monstrum überhaupt in den kleinen Raum gebracht hatten. Vielleicht hatten sie die Wände darum herum gebaut.
    »Ihre Papiere sind in Ordnung«, sagte der Kommandeur und blätterte ihre Pässe durch. »Ihr Konsulat bestätigt, dass Sie als Angehörige des Sicherheitspersonals Ihrer Botschaft hier sind.«
    Er warf die Pässe auf den Tisch und sah sie böse an.
    Danielle und Hawker waren mit einer Tarnung ausgestattet worden. Niemand in der Botschaft hätte sie erkannt, aber die Leute dort wussten, was sie sagen mussten, wenn etwas passierte – wie es nun umgehend der Fall gewesen war.
    »Das gibt Ihnen folglich das Recht, in meinem Land Waffen mit sich zu führen«, sagte Lavril. »Aber nicht das Recht, sie gegen französische Bürger einzusetzen oder unsere Gebäude in die Luft zu jagen.«
    »Sie scheinen schrecklich besorgt um die Leute zu sein, die uns umzubringen versuchten«, sagte Danielle.
    Lavril zuckte mit den Achseln. »Die sind Franzosen, Sie nicht.«
    »Ich versichere Ihnen, sollte ein Franzose in den Straßen Washingtons überfallen werden, würden wir ihn nicht fragen, wodurch er den Angriff provoziert hat.«
    »Sie würden es eventuell doch tun«, erwiderte Lavril, »wenn er zuvor einen halben Block in Georgetown weggesprengt hätte.«
    Die Rangelei war unvermeidlich, sie spürte es. Sie würde versuchen, die Oberhand zu gewinnen, und der Polizeichef würde sich nicht unterkriegen lassen. Aber betteln war nicht ihre Art.
    »Ich weiß nicht, wie lange Sie uns festzuhalten gedenken«, sagte sie, »aber wir wissen beide, was passieren wird. Eher früher als später wird ein Anruf kommen, von der richtigen Person in meiner Regierung an die richtige Person in Ihrer. Und nach langen Gesprächen, von denen Sie nie etwas erfahren werden, wird jemand anders hier anrufen, und Sie werden gezwungen sein, uns freizulassen, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    Lavril kochte innerlich, und sie fragte sich, ob sie ins Schwarze getroffen hatte. Ob dieser Anruf

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