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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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vielleicht sogar schon eingegangen war.
    »Können wir also gehen?«, fragte sie.
    Hawker lächelte und hielt die Hände in die Höhe, als könnte Lavril sie auf der Stelle freilassen.
    »Nein«, sagte Lavril trocken. »Sie können ganz sicher nicht gehen.«
    Hawkers falsches Lächeln verblasste, und er ließ die Hände unter sichtlichen Schmerzen in seiner Schulter wieder sinken.
    »Bestenfalls«, fuhr Lavril fort, »werde ich Ihnen gestatten, mit jemandem Kontakt aufzunehmen. Aber erst, wenn ich weiß, was Sie hier tun. Und was genau vor sich geht.«
    »Was vor sich geht«, begann Danielle, »ist, dass zwei amerikanische Bürger auf französischem Boden beinahe von Terroristen getötet wurden. Es kann nicht gut für die Sûreté aussehen, dass wir uns selbst retten mussten.«
    Lavril lachte selbstbewusst. »Sûreté heißen wir schon lange nicht mehr, Madame.«
    Punkt für ihn.
    »Aber da wir hier schon so offen sprechen, sage ich Ihnen jetzt was: Ich hatte es mit zwei terroristischen Zwischenfällen in drei Tagen zu tun. Beide Male waren Amerikaner im Spiel. Es wird nicht leicht sein, mich davon zu überzeugen, dass sie nichts miteinander zu tun haben.«
    »Was Sie glauben, ist nicht relevant für mich«, sagte Danielle.
    »Was ich glaube, wird sich als unglaublich relevant für Sie herausstellen«, verbesserte Lavril. »Das kann ich Ihnen versichern.«
    Er sah sie mit einem merkwürdigen Ausdruck an, dann ging sein Blick zu Hawker.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte er. »Können Sie sprechen?«
    Hawker sah ihn zornig an. »Besser den Mund halten und als Narr gelten«, sagte er schließlich, »als reden und sich als einer zu erkennen geben.«
    »Dann sind Sie also ein Narr?«
    »Ich muss wohl einer sein«, sagte Hawker. »Wie sollte ich sonst hier drin landen?«
    »Hm«, murmelte der Polizeichef. »Ich halte Sie beide nicht für Idioten. Und die Tatsache, dass Sie aus Salomos Buch der Sprüche zitieren, verrät mehr, als Sie denken. Die Krankenschwester sagt, Sie sind von Narben übersät. Schusswunden, Messerwunden, selbst ein paar gebrochene Knochen, die anscheinend ein bisschen schief verheilt sind.«
    Da Hawker einige Splitter aus dem Gebäude abbekommen hatte und seine Schulter verletzt war, hatte man ihn seitens der Polizei zunächst einmal medizinisch versorgt.
    Zwei Stiche hier, drei Stiche da, ein wenig Gazeverband und ein Pflaster auf einen kleineren Schnitt.
    Natürlich hatte man Lavril über Hawkers körperlichen Zustand informiert, zum Teil weil er bemerkenswert war, aber auch weil Narben bei der Identifikation von Menschen helfen konnten. Soweit Danielle wusste, war Hawker in keiner Datenbank gespeichert, aber sie konnte sich nicht völlig sicher sein.
    » An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen«, zitierte Lavril nun seinerseits aus der Schrift. »Sie sind ein Killer, ein Attentäter. Man hat Sie hierhergeschickt, um ein Problem zu bereinigen, von dem Ihre Regierung seit Jahren weiß.«
    Danielle verdrehte die Augen. »Ich bitte Sie.«
    »Monsieur Milan wurde von Interpol gesucht«, rief Lavril ihnen allen ins Gedächtnis. »Und ohne Frage auch von Ihrem Land. Einer der Meistgesuchten. Geben Sie zu, dass Sie seinetwegen gekommen sind.«
    Lavril sah sie finster an, während seine Worte eindrangen.
    »Und wenn Sie ihn getötet haben«, fügte er an, »dann sind Sie auch für den Tod meiner Beamten verantwortlich. Und in diesem Fall werde ich Sie nicht einmal freilassen, wenn Gott persönlich anruft und sich für Sie einsetzt.«
    Er lehnte sich im Sessel zurück, trommelte mit dem Kugelschreiber auf dem Schreibtisch und wartete.
    Jetzt verstand Danielle. In gewisser Weise konnte sie es ihm nicht verübeln. Sie hatten schon Leute unter ihrem Befehl verloren. Nichts machte einen entschlossener, eine solche Tat zu sühnen.
    »Wir haben Ranga Milan nicht getötet, und wir haben Ihre Leute nicht getötet«, sagte sie. »Das wissen Sie. Wir haben den Zoll zwei Tage danach passiert. Abgesehen davon, glauben Sie, wir wären noch hier, wenn wir es gewesen wären?«
    »Dann müssen Sie ein anderes Ziel haben«, sagte er.
    Danielle schwieg.
    Lavril stand auf, kam um den Schreibtisch herum und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen.
    Sie nahm an, es war eine bewusste, einstudierte Handlung. Lavril ragte auf diese Weise so bedrohlich vor ihnen auf, dass sie sich unwillkürlich klein vorkommen mussten.
    »Vielleicht waren Ihr Ziel diese Terroristen – wie Sie sie nennen«, fuhr er fort. »Ich muss allerdings

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