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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Gebot über 150 000.
    Danielle bot 200 000.
    Nummer acht bot 250 000, Nummer vier erhöhte auf 300 000, und Danielle überbot beide.
    Najir blickte auf die Zahl, sagte aber nichts.
    Inzwischen war man bei 500 000 Dollar, wieder von Nummer vier.
    Dann 550 000 von Danielle, 600 000 von Bieter Nummer zwei und 650 000 von Nummer vier.
    »Vorsichtig«, sagte Najir. »Die ködern Sie.«
    Das fand Danielle nicht. Tatsächlich hatte sie eher den Eindruck, dass sie die anderen köderte. Wenn Bashir diesen Gegenstand so unbedingt haben wollte, machte sich jeder, der sich zu einem extrem hohen Gebot treiben ließ, automatisch verdächtig, etwas mit seinem und Rangas Geschick zu tun zu haben.
    Ein Gebot über 700 000 Dollar kam von Nummer acht und wurde umgehend von Nummer vier überboten, der 850 000 Dollar eintippte; es sah nach einer sehr großen, beinahe unnötig großen Steigerung aus; ein nervöser Bieter, der andere aus dem Feld zu schlagen versuchte, indem er Geld zum Fenster hinauswarf.
    Sie sah, wie Najir zusammenzuckte, als sie 875 000 Dollar auf dem Touchscreen eingab, und dann 925 000, nachdem Nummer vier dagegengehalten hatte.
    »Ich würde gern wissen, wer dieser Hurensohn ist«, flüsterte Danielle, aber man konnte keine der anderen Nischen einsehen.
    Als 975 000 Dollar kamen, versuchte Danielle sie zu überbieten, aber auf ihrem Schirm blinkte ein roter Balken auf. Sie versuchte es noch einmal, und erneut erschien der rote Balken.
    Der hagere Mann huschte herbei. »Hat Madame zusätzliches Kapital, das sie verpfänden möchte?«
    Sie sah den Mann an und dann Najir. » Hat Madame zusätzliches Kapital, das sie verpfänden könnte?«
    Najir biss die Zähne aufeinander. Dann nickte er langsam, als würde es ihm Schmerzen bereiten.
    »Welches Limit?«
    »Das ganze Guthaben«, sagte er. »Drei Millionen Dollar.«
    Der hagere Mann wirkte erfreut. Ein Bombengeschäft schien bevorzustehen.
    »Allerdings beabsichtigen wir nicht, alles auszugeben«, fügte Najir hinzu und sah Danielle böse an.
    Der hagere Mann gab etwas auf seinem eigenen i-Pad ein, und der Balken auf Danielles Bildschirm wurde grün. Sie hatte bemerkt, dass Bieter Nummer vier sie um immer kleinere Summen überbot. Das bedeutete hoffentlich, dass ihm das Geld ausging.
    Sie holte tief Luft und tippte eine neue Zahl. Eine, bei der Najir sicher blass werden würde.
    Sie drückte auf Enter, und das neue Gebot erschien. Es lautete 1,5 Millionen Dollar.
    Ein kollektives Aufstöhnen drang aus den andern Nischen. Najir ließ bei dem Geräusch den Kopf hängen. Er schien es zu erraten.
    Danielle drehte das i-Pad, um es ihm zu zeigen, aber er streckte die Hand abwehrend aus.
    »Ich will es gar nicht wissen.«
    Sie wandte sich wieder dem Schirm zu und wartete darauf, dass Nummer vier sie überbot. Wartete und fragte sich, was sie tun würde, wenn er es tat. Und dann …
    Der Schirm wurde grau, und ein Fenster sprang auf, das anzeigte, dass die Schriftrolle ihr zugesprochen wurde. Ein Code zur Verifizierung wurde verlangt – praktisch eine elektronische Unterschrift.
    Mit einem leichten Gefühl der Beklemmung gab sie Najir das i-Pad. »Immerhin bekommen Sie fünf Prozent«, sagte sie.
    »Fünf Prozent von meinem eigenen Geld herauszuholen ist eine gute Methode, mich zu ruinieren.« Er sah zwar tief betrübt aus, tippte aber den Code ein.
    Der Handel war perfekt. Danielle besaß nun die Kupferschriftrolle, an der Bashir interessiert gewesen war. Ob sie gerade eineinhalb Millionen vergeudet oder ob sich die Ausgabe gelohnt hatte, wusste sie nicht.
    Ehe sie überhaupt darüber nachdenken konnte, entstand Unruhe im Gang.
    Es klang, als sei jemand verärgert – ohne Frage Bieter Nummer vier. Scharfe Worte wurden gewechselt, wenn auch mit gedämpfter Stimme.
    Ein Glas zerbrach, und Danielle hörte jemanden davonstampfen. Die schwere Tür ging auf und fiel mit einem dumpfen Schlag wieder zu.
    Der hagere Mann trat in die Mitte des Raums, wo er von jeder Nische aus zu sehen war.
    »Bieter Nummer vier hat sich zum Rückzug entschlossen«, verkündete er. »Aber die Auktion wird fortgesetzt.«
    Danielle wünschte, sie wüsste, wer Bieter Nummer vier gewesen war; vielleicht konnte sie es irgendwie dem dünnen Mann entlocken. Sie hatte eine Ahnung, dass es der falsche europäische Kunstliebhaber war. Sie bemühte sich, seine Züge in ihr Gedächtnis einzubrennen: ein Meter achtzig groß, breite Schultern, dunkles, lockiges Haar und weit auseinanderstehende braune Augen. Seine

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