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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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hin und sah sich unter den übrigen Gästen um. Sie zählte insgesamt acht Parteien. Drei Paare und zwei einzelne Männer, die alle nach altem mediterranem Geldadel aussahen. Dazu zwei arabische Männer – einflussreiche Geschäftsleute oder ihre Handlanger, wie es aussah, und ein jüngerer Europäer, der einen großen Ring und einen teuren Anzug zur Schau stellte, die Rolle des Kunstliebhabers aber nicht ganz überzeugend spielte.
    Als er zu einem Glas Wein griff, studierte Danielle seine Hände. Sie waren rau und schwielig. Der Mann war ein Arbeiter, ein Stellvertreter, nicht jemand, der sein eigenes Geld ausgab. Aber vielleicht lief es hier unten ja so.
    Najir kam mit zwei Gläsern Champagner zurück. Er wirkte enttäuscht.
    »Was ist?«
    »Ich kenne ein paar von diesen Männern«, sagte er. »Ich fürchte, das wird ein teurer Abend.«
    Danielle lachte und trank einen Schluck Champagner. Sie gestand es sich nur ungern ein, aber sie fing an, sich zu amüsieren.
    Einen Augenblick später schob sie der hagere Mann in eine der Seitennischen. Dort waren teure Stühle und ein kleiner Tisch aufgestellt; alle anderen Nischen waren in gleicher Weise ausgerüstet, eine für jede Bieterpartei.
    Der Mann drückte ihr ein i-Pad in die Hand. »Auf diesem Gerät sehen Sie das Gebot für jedes Objekt«, sagte er. »Und Sie erfahren jedes neue Gebot in dem Moment, in dem es hereinkommt.«
    »Aber nicht, von wem es stammt«, vermutete sie.
    »Nein. Unsere Käufer ziehen es vor, anonym zu bleiben.«
    »Genau wie ich.«
    Der Mann sauste fort, zur nächsten Nische. Najir setzte sich und beugte sich über den Tisch.
    »Sie haben nicht vor, auf alles zu bieten, oder?«
    »Könnte schon sein«, sagte sie. »Aber ich verspreche, nicht alles zu kaufen. «
    Najir trank noch einen Schluck Champagner und schien nach wie vor beunruhigt zu sein.
    Eine hoch tönende Glocke erklang. »Sie können jetzt für Objekt Nummer eins bieten«, sagte der hagere Mann.
    Danielle schaute auf das i-Pad. Binnen Sekunden tauchten vier Gebote auf. Da jedes neue Gebot das alte übertraf, lief ein grüner Balken nach oben auf einen Mindestpreis zu. Das aktuelle Angebot lag bei hundertzwanzigtausend Dollar für die sumerische Tontafel.
    »Das ist ein ziemlich raffiniertes Unternehmen hier«, sagte Danielle. »Wie viel wissen Sie darüber?«
    »Der hagere Mann betreibt es«, sagte Najir. »Die Kunst kommt von überall her, aber hauptsächlich aus dem Irak. Die archäologischen Stätten dort werden immer noch geplündert, auch wenn andere Objekte inzwischen entdeckt und zurückgebracht werden. Manche sind bereits mehrmals gestohlen und wieder zurückgebracht worden.«
    Danielle sah wieder auf das i-Pad. Das Gebot hatte 200 000 Dollar erreicht, das Mindestgebot. Es stieg rasch darüber.
    Sie bemerkte, dass die Gebote nummeriert waren, genau wie die Schilder bei normalen Auktionen. Ein geschickter Zug: Es wahrte die Anonymität, während es die Bieter erkennen ließ, ob sie gegen eine bestimmte Person steigerten oder gegen die ganze Gruppe, was in der Regel zu unterschiedlichem Verhalten beim Bieten führte.
    Der erste Gegenstand ging für 280 000 Dollar weg.
    Draußen im großen Raum packten zwei Wachleute das Stück in eine mit Filz verkleidete Holzkiste, und die Stimme des hageren Manns ertönte wieder.
    »Wir beginnen mit dem Bieten für den Kopf der persischen Göttin.«
    Diesmal gab Danielle ein Gebot ein, hunderttausend Dollar, die Hälfte des Mindestgebots.
    »Vorsicht«, sagte Najir.
    Kaum hatte er es gesagt, verdoppelte sich der Preis, und bald darauf verdoppelte er sich noch einmal. Zu Najirs Erleichterung hielt sich Danielle heraus, als ein erbitterter Wettstreit zwischen zwei Parteien entbrannte. Es ging mehrmals hin und her, bis einer von ihnen aufgab.
    »Vierhundertsiebzigtausend für einen Kopf«, sagte Danielle. »Wie viel würde man dann wohl für einen ganzen Körper bekommen?«
    »Mehr als wir ausgeben müssen«, versicherte Najir.
    Im großen Raum verpackten die Wachen den Kopf der Statue und verschlossen die Kiste mit einem Wachssiegel.
    »Ein Siegel«, sagte Danielle. »Als Echtheitsnachweis.«
    »Nur eine Formalität«, sagte Najir. »Man bestiehlt Leute wie diese hier nicht, wenn man am Leben bleiben möchte.«
    Die Glocke erklang ein drittes Mal, und das Bieten für die Gilgamesch-Statue begann. Sie ging rasch weg, und dann waren sie beim vierten Objekt, der Kupferschriftrolle.
    Das erste Gebot lautete 100 000 Dollar.
    Von Nummer vier kam ein

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