Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
Vom Netzwerk:
über ihn«, sagte Hawker. »Ich versuche nur zu begreifen. Und herauszufinden, wer ihn getötet hat, damit ich verhindern kann, dass sie noch mehr Leuten etwas antun, einschließlich euch dreien.«
    Savi wirkte verlegen. »Es tut mir leid. Es ist nur …«
    »Schon gut«, sagte Hawker und wandte sich an Sonia. »Es tut mir leid, dass ich deinen Vater nicht mehr rechtzeitig erreicht habe. Aber er hat etwas von einem Durchbruch erwähnt. Er schrieb, er sei einer Lösung nahe. Ich glaube, hinter der waren die Leute her, die ihn getötet haben. Weißt du, was es war?«
    Sonias Miene hellte sich auf. Sie erwiderte Hawkers Blick mit einer Mischung aus Unschuld und Stolz, Stärke und Klugheit in den Augen.
    »Nach Jahren reiner Forschung entschloss sich Vater zu einem anderen Weg«, sagte sie. »Er studierte Tiere, die mit einer langen Lebensdauer gesegnet sind, Schildkröten, Papageien und dergleichen. Und dann arbeitete er mit Stammzellen und Präparaten, die diese Stammzellen beeinflussen könnten.«
    Sie warf einen Blick in Richtung der vorderen Kabine.
    »Einige von meinen hat Nadia bekommen. Sie sind jetzt ein Teil von ihr. Es scheint zu helfen.«
    »Und der Durchbruch?«
    »Vater kam zu folgender Überzeugung: Wenn in der Natur ein genetischer Defekt existiert, der Telomere zerstört, dann muss das Gegenteil davon auch bereits irgendwo existieren. Er fing an, Geschichten von langem Leben zu studieren und sogar Legenden über Unsterblichkeit. Es wirkte mehr als sonderbar, aber er glaubte, dass ein Körnchen Wahrheit in diesen Geschichten stecken musste.
    Er freundete sich mit einem Mann namens Bashir an, einem iranischen Archäologen. Die beiden waren vielleicht ein Gespann. Zwei verbitterte alte Verrückte, wenn man sie so sah. Vater auf der Suche nach Unsterblichkeit, und Bashir, der einem Traum nachjagte, den er einst im Wüstensand verloren hatte, wie er sagte.«
    »Von welchem Traum sprichst du?«, fragte Hawker, der sich an Bashirs Namen erinnerte.
    »Bashirs große Besessenheit«, sagte sie. »In der er meinem Vater in nichts nachstand. Er behauptete, das Grab Adams gefunden zu haben. Und Adam habe eine Schriftrolle aus Kupfer in der Hand gehalten, die nach Bashirs Überzeugung den Weg zum Garten Eden weisen würde.«
    Hawker kam sich vor, als würde er Wasser treten, und jedes Mal, wenn er den Fuß ausstreckte, um den Boden unter ihm zu berühren, stellte er fest, dass es keinen Boden gab.
    »Den Garten Eden?«
    »Ich weiß, wie es sich anhört«, sagte Sonia. »Aber Bashir war überzeugt, ihn finden zu können, und Vater glaubte, Nadia mit dem retten zu können, was er dort finden würde.«
    Hawker unterdrückte seine Skepsis. »Und was sollte das sein?«
    »Ein Wunder Gottes für manche. Ein Wunder der Wissenschaft für meinen Vater«, sagte sie. »Die Hoffnung auf Unsterblichkeit.«
    Er sah sie an. »Unsterblichkeit?«
    Sie nickte. »In der Genesis wurde es der Baum des Lebens genannt.«

30
    Scindo stand mit Cruor in demselben verdunkelten Raum, in dem er getauft worden war. Er war nun aus einem anderen Grund hier. Ein weiterer Mann stand vor ihnen, ein älterer Mann mit grauem Haar und rötlich brauner Haut. Cruor nannte ihn Bashir.
    »Wir haben etwas für dich«, sagte Cruor.
    »Ich will nichts von euch«, sagte Bashir.
    Cruor lachte, ein tiefes, widerliches Lachen.
    »Was ich dir gebe, hat nie mir gehört, aber früher einmal dir. Behauptest du jedenfalls.«
    Aus Bashirs Zügen und seinem Akzent schloss Scindo, dass der Mann kein Araber war wie er selbst, sondern aus dem Mittleren Osten stammte, ein Perser. Warum er hier war, wusste Scindo nicht. Dass man ihn geschlagen hatte, war nicht zu übersehen. Er hatte Schwellungen im Gesicht und hinkte, wenn er ging.
    Es fehlte ihm auch ein Auge, aber die Narbe war älter.
    »Du warst mit Ranga befreundet«, sagte Cruor zu dem Gefangenen. »Er hat uns erzählt, woran ihr geglaubt habt.«
    »Ihr habt es durch Folter von ihm erpresst.«
    »Das war, bevor wir euch beide erwischt haben. Bevor uns Ranga verraten hatte.«
    »Ihr habt ihn ermordet, weil er euch verlassen hat«, sagte Bashir.
    »Nein«, sagte Cruor. »Wir haben ihn für seinen Verrat bestraft.«
    »Welches Recht habt ihr, jemanden zu bestrafen«, fragte Bashir wütend.
    »Wir nehmen uns das Recht, wie es Gott seit Jahrtausenden getan hat«, sagte Cruor. »Ranga hat das verstanden. Er hat dazugehört. Er kannte die Strafe. Wir alle kennen sie.«
    Cruor hatte einen langen Zylinder aus Pappe bei sich,

Weitere Kostenlose Bücher